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Geschichten von Kindergefängnissen und ein Hochzeitsvideo in Echtzeit

Die Produktion 2 der Filmstiftung NRW entscheidet in den Bereichen Projektförderung/Produktion und Verleih/Vertrieb

In der russischen Stadt Tscheljabinsk wird Alexandra Westmeier das Leben jugendlicher Gefängnisinsassen dokumentieren. Da in Russland Kinder bereits ab dem achten Lebensjahr strafmündig sind, kommen viele Kinder in "Das Kindergefängnis von Tscheljabinsk". Der Kreislauf aus Armut und Kriminalität schließt sich in der armen Stadt immer schneller. Doch die Kinder, die meist aus zerrütteten Familien kommen, genießen geradezu den Gefängnisaufenthalt, der ihnen zumindest saubere Kleidung und Wäsche sowie regelmäßige Mahlzeiten und eine Schulerziehung bietet.
Die Kölner gilles mann filmproduktion realisiert das Projekt.

"Deutschland nervt", so die These von Regisseur Hans-Erich Viet. Und um dieser auf den Grund zu gehen, reist er quer durch Deutschland und trifft dabei Unbekannte, aber auch Altbekannte. Beispielsweise wird er Helmut treffen, den Protagonisten aus seinem Film "Schnaps im Wasserkessel", der sich heute zufrieden mit diversen Jobs durchs Leben schlägt. Oder auch Ida, die in seinem Filmpreis nominierten Film "Milch und Honig aus Rotfront" im Mittelpunkt stand. Außerdem besucht er die Kleinstadt Nienburg, deren 32.000 Einwohner aus 87 Ländern kommen. Die Kölner Icon Film realisiert die Koproduktion mit der Berliner Viet-Filmproduktion.

"Halbschwarz, geht nicht." und das zeigt Britta Wandaogo in ihrem neusten Dokumentarfilm. Ihre Hauptprotagonistin Onejiru ist in Kenia geboren, wandert aber mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern nach Wanne-Eickel aus, nachdem die Mutter ihren neuen Mann Werner kennen gelernt hat. Werner adoptiert die vier Kinder, und gemeinsam bekommen die beiden ein weiteres Kind. Später tritt Onejiru gemeinsam mit Helge Schneider auf und initiiert den Verein Sisters, einen Zusammenschluss afrodeutscher Sängerinnen. Regisseurin Britta Wandaogo erhielt 2003 für den Film "Die Krokodile der Familie Wandaogo" den Deutschen Kurzfilmpreis. Ihre neuste Dokumentation produziert sie mit ihrer Kölner Wandaogo-Produktion.

Für seinen Film "Die Zeit der trunkenen Pferde" wurde Regisseur Bahman Ghobadi 2000 mit der Camera d´Or in Cannes ausgezeichnet. Sein neuster Film "Auch Schildkröten können fliegen" erhielt bei der diesjährigen Berlinale unter anderem den Friedensfilmpreis. Die Geschichte des Jungen Satellit, der an der türkischen Grenze des Nord-Irak in einem kurdischen Flüchtlingslager lebt und auf den Beginn des amerikanischen Angriffs wartet, wurde in San Sebastian bereits 2004 mit dem Hauptpreis des Festivals, der Goldenen Muschel, ausgezeichnet. Am 5. Mai bringt mitosfilm den bewegenden Film in die deutschen Kinos.

An einem sonnigen Samstagmorgen bittet Antonia ihren Nachbarn Gabriel, sie mit seiner Videokamera zu Blanca zu begleiten und – egal was passiert – "draufzuhalten". Blanca steht kurz vor der Hochzeit, als Antonia ihr eröffnet, nicht nur die Nacht mit ihrem Bräutigam Víctor verbracht zu haben, sondern ihr auch noch einen positiven Schwangerschaftstest präsentiert. Blanca übernimmt kurzerhand den Kameramann Gabriel und macht sich in ihrem Hochzeitskleid auf zu Víctor. "Sabado – Das Hochzeitsvideo" ist das in Echtzeit gedrehte Regiedebüt des Chilenen Matías Bize. Für die "Cahiers du Cinema" wurde er damit sofort zu einem der spannendsten Protagonisten des jungen latein-amerikanischen Kinos. Die Kölner flax film startet im Sommer 2005 das turbulente Hochzeitstape in den deutschen Kinos.

Seit einem Vierteljahrhundert hat Filmemacher Dietrich Schubert den Landstrich zwischen Monschau, Prüm, Kronenburg und der belgischen Grenze genau beobachtet. Dabei hat er 15 Dokumentarfilme, zwei Kurzfilme und einen Spielfilm über die Region gemacht. Nun bereist er mit "25 Jahre Eifel – Filme on Tour" die deutsche und belgische Seite der Eifel und zeigt mit seinen Filmen ein Portrait der Landschaft und ihrer Geschichte. Unter anderem "365 Tage im Jahr", "Ein trefflich rauh Land", "Ein blindes Pferd darf man nicht belügen" und "Wir sind Sternenstaub" gehören zum Repertoire der Filmproduktion Dietrich Schubert und zur Reihe.

Das Gremium der Filmstiftung NRW, Produktion 2, entschied in seiner Sitzung Projektförderung/Produktion am 22. Februar 2005, insgesamt 18 Projekte mit einer Gesamt- fördersumme von 466.500 Euro zu unterstützen.

In seiner Sitzung Verleih/Vertrieb am 28. Februar 2005 förderte das Gremium insgesamt 9 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 65.000 Euro.

Die vom Verein Filmbüro NW benannten Mitglieder des bei jeder Sitzung wechselnden Förderausschusses waren im Bereich Projektförderung/Produktion die Filmemacherin Erica von Moeller, die Herstellungsleiterin Sonja Schmitt sowie der Regisseur Lutz Konermann, im Bereich Verleih/Vertrieb Claudia Engelhardt vom Filmmuseum München, Paul Püschel vom Goethe Institut und der Verleiher Joachim Kühn.

Die komplette Fördertabelle sehen Sie hier (pdf-Format).