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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenGoldener Bär für Semih Kaplanoglus "BAL" geht in die Türkei und nach NRW

Goldener Bär für Semih Kaplanoglus "BAL" geht in die Türkei und nach NRW

Von Kölner "Heimatfilm" produziert, von Filmstiftung NRW gefördert

Michael Schmid-Ospach: " Bal' zeigt leise Töne und große Bilder… Erfolg für Bettina Brokemper und Johannes Rexin… Talent für Stoffe und Produktionen, die auf internationalen Festivals Respekt finden" / Film-Trilogie wird beim Internationalen Filmkongress der Filmstiftung NRW im Juni präsentiert / Ökumenischer Preis ebenfalls an "Bal" / Preis der Europa Cinemas für "Die Fremde" von Feo Aladag / Lobende Erwähnung für "Portraits deutscher Alkoholiker"

Goldener Bär für "Bal": Tülin Özen,
Bora Altas, Bettina Brokemper,
Michael Schmid-Ospach und Semih
Kaplanoglu / © Heike Herbertz

Der Goldene Bär der 60. Berlinale geht an den Film "Bal" vonSemih Kaplanoglu. Dies gab Jurychef Werner Herzog, der den Bären gemeinsam mit Festivaldirektor Dieter Kosslick überreichte, vor gut einer Stunde im Berlinale-Palast bekannt. In der deutsch-türkischen Koproduktion erzähltder Regisseur voneiner Kindheit im ländlichen Anatolien und der Suche nachdem vermissten Vater in den Bergen. Produziert wurde der von der Filmstiftung NRW geförderte Filmvon der Kölner Heimatfilm (Bettina Brokemper, Johannes Rexin) in Zusammenarbeit mit ZDF und Arte.

Johannes Rexin und Semih Kapla-
noglu / © Kurt Krieger

"Bal" ("Honig") ist nach "Süt" ("Milch") und "Yumurta" ("Ei") der dritte Teil einer Trilogie über Yusuf als kleinen Jungen, Studenten und alten Mann. Besonders an dem ruhig erzählten Film ist die poetische Bildersprache. Schon seit der Weltpremiere am vergangenen Dienstag galt "Bal" als Favorit für den Goldenen Bären und führte seitdem die Kritikerspiegel an.

Hauptdarsteller Bora Altas und Re-
gisseur Semih Kaplanoglu bei den
Berliner Filmfestspielen
© Berlinale

Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW:" Gratulation in die Türkei, Gratulation nach Köln! 'Bal' zeigt leise Töne und große Bilder. Der Produzent 'Heimatfilm' hat wieder sein besonderes Talent für Stoffe und Produktionen bewiesen, die auf internationalen Festivals Respekt finden. Seit einigen Jahren sind sie regelmäßig in Venedig, Cannes oder eben Berlin dabei. Ein großartiger Erfolg für Bettina Brokemper, Johannes Rexin und das Filmland NRW- selten war eine Jury-Entscheidung so unumstritten wie diese!"

Zugleich kündigt Michael Schmid-Ospach an, dass dieFilmstiftung NRW den Regisseur beim diesjährigen Internationalen Filmkongress (26.-29.6.2010) in Köln ehren werde: Die drei Filme seiner Trilogie, die in Cannes, Venedig und jetzt Berlin eingeladen waren, werden beim Kongress im Rahmen des medienforum.nrw als besonderer Event gezeigt.

Preis der Ökumenischen Jury für "Bal"

Bereits heute Mittag ging der Hauptpreis der Ökumenischen Jury für einen Film aus dem Wettbewerb ebenfalls an"Bal" (Honey). Die Jury ehrt mit den Preisen "Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, die Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren".

Preis der "Europa Cinemas" für "Die Fremde"

Das Team von "Die Fremde" um
Regisseurin Feo Aladag beim NRW-
Empfang in Berlin
© Kurt Krieger

Feo Aladags Debütfilm "Die Fremde" wurde bereits gestern mit dem Preis der "Europa Cinemas" ausgezeichnet, mit dem der Arthousekino-Verband seit 2005 jährlich einen europäischen Film der Sektion Panorama prämiert.In "Die Fremde", von der Filmstiftung NRW gefördert, wird die Geschichte einer jungen Türkin (Sibel Kekilli) erzählt, die vor den Schlägen ihres Mannes zu ihrer Familie nach Berlin flieht, dort aber keine Unterstützung findet. Produziert wurde der Film, der am 11. März in den deutschen Kinos startet und dessen Herausbringung im Kino nun von Europa Cinemas unterstützt wird, von der Independent Artists Filmproduktion in Zusammenarbeit mit WDR und Arte. "Feo Aladag inszeniert den Film sehr sicher und mit Fingerspitzengefühl, während der bemerkenswerte Auftritt von Hauptdarstellerin Sibel Kekilli den Film zum Leben erweckt", so die Begründung der Jury. Das Thema des Films sei "von besonderer Relevanz angesichts der sich immer stärker entwickelnden multikulturellen Gesellschaften in Europa." Europa Cinemas will dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen den Film in Europa sehen werden.

Lobende Erwähnung für "Portraits deutscher Alkoholiker"

Das Team von "Portraits deutscher
Alkoholiker" beim NRW-Empfang
© Kurt Krieger

In der Sektion Perspektive Deutsches Kino wurde "Portraits deutscher Alkoholiker" von Carolin Schmitz von der jungen Jury des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), die den Preis "Dialogue en Perspektive vergibt", lobend erwähnt. Der Dokumentarfilm sei "ästhetisch und konzeptionell herausragend", hieß es in der Begründung. Regisseurin Schmitz erkundet die Über­le­bens­stra­te­gi­en von Men­schen, die ver­su­chen, sich mit ihrer Sucht im All­tag ein­zu­rich­ten. Pro­du­ziert wurde der Film von der Köl­ner Pro­duk­ti­ons­fir­ma 58 Filme.