Grimme-Preise für die filmstiftungsgeförderte Ausnahme-Serie „Babylon Berlin“ und den Dokumentarfilm „Cahier Africain“
Das Grimme-Institut hat die Gewinner des diesjährigen Grimme-Preises bekannt gegeben. Im Wettbewerb Fiktion erhält die TV-Serie „Babylon Berlin“ von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries den begehrten Preis, im Wettbewerb Information und Kultur wird „Cahier Africain“ von Heidi Specogna ausgezeichnet.
„Die Ausnahme-Serie ‚Berlin Babylon’ und der berührende Kinodokumentarfilm ‚Cahier Africain’ wurden bereits hochdekoriert. Beide Produktionen stehen für die Bandbreite und Exzellenz filmstiftungsgeförderter Produktionen. Umso schöner, dass diese beiden besonderen Produktionen nun mit dem renommierten Grimme-Preis geehrt werden. Unsere Glückwünsche und unser Dank gehen an die Filmteams und Autoren für ihre außergewöhnlichen Leistungen“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW.
„Babylon Berlin“
Die Serie von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries erzählt auf Basis der international erfolgreichen Bestseller-Reihe von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath, der im Berlin der 1920er Jahre ermittelt, das ganze Panoptikum der aufregendsten Stadt der Welt zwischen Drogen und Politik, Mord und Kunst, Emanzipation und Extremismus. In den Hauptrollen sind Volker Bruch und Liv Lisa Fries zu sehen. In weiteren Rollen spielen u. a. Peter Kurth, Matthias Brandt, Thomas Thieme, Mišel Matičević, Hannah Herzsprung, Benno Fürmann und Lars Eidinger. „Babylon Berlin“ ist ein gemeinsames Serienprojekt von X Filme Creative Pool, ARD Degeto, Sky und Beta Film. Die Filmstiftung NRW förderte die Dreharbeiten mit insgesamt 2 Millionen Euro. Weitere Förderer sind das Medienboard Berlin-Brandenburg, Creative Europe Media sowie der German Motion Picture Fund. Beta Film übernimmt als Koproduzent auch den Weltvertrieb der Serie. Die Serie war bereits beim diesjährigen Deutschen Fernsehpreis mit vier Preisen für Beste Drama-Serie, Beste Kamera, Beste Musik und Beste Ausstattung ausgezeichnet worden. Volker Bruch erhielt für seine Darstellung zudem eine „Goldene Kamera“. Zu Ostern strahlt der Pay-TV-Sender Sky, der „Babylon Berlin“ im November 2017 erstmals auf die Bildschirme gebracht hatte, zudem alle 16 Folgen als Binge-Watching aus. Das Erste sendet „Babylon Berlin“ dann im Herbst 2018.
„Cahier Africain“
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms von Heidi Specogna steht ein gewöhnliches Schulheft mit flotten Rennautos auf dem Deckblatt. Anstelle von Vokabeln füllen sich seine karierten Seiten mit den mutigen Zeugenaussagen von 300 zentralafrikanischen Frauen, Mädchen und Männern. Sie offenbaren, was ihnen im Oktober 2002 im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen von kongolesischen Söldnern angetan wurde. Das Heft ist ihr selbst gefertigtes Beweisstück, um die an ihnen verübten Vergewaltigungen zur Anklage zu bringen. Über sieben Jahre wurden die davon betroffenen Lebensgeschichten mit der Kamera von Johann Feindt verfolgt. „Cahier Africain“ ist eine Produktion der PS Film (CH) in Koproduktion mit der Kölner Filmpunkt unter Senderbeteiligung von ZDF und 3sat. Die Filmstiftung NRW förderte das Projekt mit 75.000 Euro, weitere Förderer waren u.a. FFA, BAK (CH), Zürcher Filmstiftung und Amnesty International. In Deutschland brachte Déjà-vu Film den Film ins Kino, der Weltvertrieb liegt bei der Kölner Rushlake Media. „Cahier Africain“ erhielt im vergangenen Jahr die Lola als Bester Dokumentarfilm und gewann den Schweizer Filmpreis. Der Film wurde darüber hinaus mit mehreren Menschenrechtspreisen ausgezeichnet und erhielt beim DOK Leipzig die Silberne Taube.
Der Grimme-Preis wird seit 1964 alljährlich in Marl verliehen. Er wurde 1961 auf Initiative Bert Donnepps vom Deutschen Volkshochschul-Verband gestiftet und gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen im Fernsehbereich in Deutschland. Die diesjährige Verleihung findet am 13. April im Theater der Stadt Marl statt.
Weitere Infos unter www.grimme-preis.de