"Gundermann" startet in den Kinos
Die filmstiftungsgeförderte Produktion "Gundermann" startet heute im Verleih von Pandora in den deutschen Kinos. "Gundermann" ist eine Produktion der Pandora Film in Koproduktion mit Kineo Filmproduktion sowie dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) im Rahmen seiner Kinoinitiative Leuchtstoff und Arte. Als Gerhard Gundermann steht Alexander Scheer vor der Kamera. Anna Unterberger spielt seine Frau Conny und in weiteren Rollen sind Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel, Milan Peschel und Kathrin Angerer zu sehen. Gedreht wurde in NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Regie führte Andreas Dresen, das Drehbuch schrieb Laila Stieler.
Zum Inhalt:
Im Herbst 1992 wird Gerhard Gundermann angesprochen, am Rande eines Konzerts. Bist du der IM Grigorij? Fragt ihn einer, den er von früher kennt. Die Antwort fällt nicht leicht. Er ist es. Und er ist es nicht. Gundermann ist vor allem Idealist, bis 1989 und auch danach. Er ist Baggerfahrer und Liedermacher, Offiziersschüler und Befehlsverweigerer, Genosse und Rebell, Spitzel und Bespitzelter. Er ist einer, der immer nach vorn drängt und immer aneckt. Gundermann zwingt sich zur Erinnerung, wie hat alles angefangen ’75 als er zurückkam nach Hoyerswerda, entlassen von der Armee, nicht verwendungsfähig, ein einmaliger Fall, seine große Liebe Conny verheiratet mit einem anderen und schwanger, im Tagebau wird er bloß als Hilfsarbeiter eingesetzt, im Singeclub nur geduldet. Wie hat er es geschafft, hoch in die Kanzel des Baggers, ein qualifizierter Arbeiter, Chef des Singeclubs, Ehemann von Conny zu werden? Und warum hat er sich damals auf die Stasi eingelassen?
Er geht hart mit sich ins Gericht, mit seinem naiven Glauben an einen Sozialismus, der das bessere System sein sollte, mit der Verdrängung seiner IM-Tätigkeit, mit einer Scham, die noch aus Kindheitstagen rührt. Er hat Auseinandersetzungen mit seiner Frau Conny, mit Freunden, Weggefährten und bemerkt, wie die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen. Er findet seinen Vater wieder und verliert ihn zugleich. Er kämpft um seine Liebe, die unter dem Druck des Alltags und der Verhältnisse zu zerbrechen droht. Er schreibt unvergessliche Lieder. Er nimmt Abschied von der DDR.
Die Filmstiftung NRW fördert die Produktion mit 700.000 Euro, weitere Mittel kommen vom Deutschen Filmförderfonds, der Mitteldeutschen Medienförderung, dem BKM, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der Filmförderungsanstalt.
Weitere Informationen unter www.gundermann-derfilm.de