Guter Start für eine starke NRW-Medienwoche
NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eröffnete Medienforum NRW und ANGA COM in Köln
27. Medienforum diskutiert die Entwicklung einer konvergenten Medienordnung und die Transformation der Medien, von Fernsehen und Journalismus, von Radio und Entertainment
Zusammenfassungen und Bilder des ersten Kongresstages online verfügbar
Köln, den 09. Juni 2015 – Im Rahmen einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung hat heute NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in der Koelnmesse das 27. Medienforum NRW (9. bis 11. Juni) und die 15. ANGA COM (9. bis 11. Juni) eröffnet. Die anschließenden Runden diskutierten die Chancen und Herausforderungen für Breitband und Medien sowie medienpolitische Fragen zur Medienordnung, Marktstrukturen und Medienkartellrecht im Zeichen der Digitalisierung. Der zweite und dritte Kongresstag des Medienforum NRW (10. und 11. Juni) stehen vor allem im Zeichen der digitalen Transformation und Zukunft von Fernsehen und Radio, Entertainment und Journalismus.
v.l.n.r.: Peter Charissé (ANGA Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber), Anastasia Ziegler (Mediencluster NRW), NRW-Medienministerin Dr. Angelica Schwall-Düren, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Thomas Braun (ANGA Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber), Petra Müller (Film- und Medienstiftung NRW), Ute Berg (Wirtschaftsdezernentin Stadt Köln) © Heike Herbertz
In ihrer medienpolitischen Eröffnungsrede sagte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „‘Whats next?‘ fragen Medienforum und die ANGA COM in diesem Jahr. Das macht sehr klar deutlich, dass angesichts der ungeheuren Dynamik in der Branche die Gegenwart praktisch schon Vergangenheit ist. Und dass es für diejenigen, die Schritt halten wollen, entscheidend ist, sich auf die Zukunft zu konzentrieren.“ Die Ministerpräsidentin betonte in diesem Zusammenhang vier große Aufgaben der Politik: Sie müsse mit dafür sorgen, dass möglichst alle am digitalen Wandel partizipieren können, dass mehr Datensicherheit erreicht werde und niemand die Hoheit über seine Daten verliere, und sie müsse faire Chancen für Innovation sorgen. „Es ist unsere Verantwortung, dass der Mensch im Mittelpunkt steht“, so die Ministerpräsidentin.
Zur Stärkung des professionellen Journalismus habe man mit der Stiftung Vielfalt und Partizipation bei der Landesanstalt für Medien eine staatsferne Institution ins Leben gerufen, die den digitalen Wandel im Journalismus analysieren, die alternative Finanzierungsmodelle entwickeln kann – und die so neue journalistische Angebote voranbringen werde. Zu diesem Thema gehört es auch, für eine neue Balance im dualen Rundfunksystem zu sorgen. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sorgt dafür, dass Millionen Menschen an hochwertigen Angeboten teilhaben können. Aber wir müssen die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks immer wieder neu bestimmen – auch im Ausgleich mit den privaten Medienunternehmen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk benötigt ein Profil, das ihn eindeutig von anderen Angeboten abhebt. Nur so akzeptieren die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler dauerhaft das System“, so die Ministerpräsidentin. Sie zeigte sich froh, dass die Erträge stabil seien und der Rundfunkbeitrag sogar gesenkt werden konnte. Der Überschuss könne nun unter anderem dafür verwendet werden, den Beitrag bis Ende 2020 stabil zu halten. „Diese Gelegenheit sollten wir nutzen, um Werbung und Sponsoring im Programm schrittweise zu reduzieren und so die Identität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu stärken. Dafür werde ich mich in wenigen Tagen auch auf der Ministerpräsidentenkonferenz stark machen“, so die Regierungschefin.
Zum Thema Netzregulierung sei es allen klar, dass immer mehr Fragen der Netzregulierung weder auf Landes- noch auf Bundesebene zu behandeln seien. Darum mische sich NRW als einer der stärksten europäischen Medienstandorte intensiv in die EU-Debatten ein. Im Herbst erwarte man EU-Kommissar Oettinger zu einer Kabinettsitzung, um die Positionen zum digitalen Binnenmarkt zu diskutieren. Es sei der Landesregierung NRW wichtig, dass die Richtlinie für Audiovisuelle Mediendienste grundlegend überarbeitet werde.
Zuvor hatten Thomas Braun, Präsident des Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA), und Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, die Besucher im Congress Centrum Ost der Koelnmesse begrüßt.
Thomas Braun, Präsident, ANGA Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber e.V., zog ein positives Fazit des ersten Veranstaltungstages: „Der erste Kongresstag war hervorragend besucht und die Stimmung in den Messehallen sehr positiv. Breitband und Medien gehören zusammen. Köln ist und bleibt für die praxisnahe Kombination beider Branchen der optimale Standort.“
In ihrer Begrüßung erläuterte Petra Müller das inhaltliche Konzept des diesjährigen Medienforum. Unter der Leitfrage „What’s next?“ werde man diskutieren, wie sich Nutzung und Inhalte, Fernsehen und Journalismus, Radio und Entertainment, Online-TV, Online-Journalismus und Web-Content weiterentwickeln. „In der Zusammenarbeit mit der ANGA COM und Partnern wie der INTERACTIVE COLOGNE, in Verbindung von internationaler Fachmesse, Kongressen, Festival und Networking-Events, ist eine starke NRW-Medienwoche entstanden“, so Petra Müller in ihrer Begrüßung der Kongressteilnehmer, „ein 360 Grad Forum für die Medien- und Digitalbranchen.“
Im Rahmen des gemeinsamen Kongressprogramms fanden heute in Köln unter anderem zwei hochkarätige Eröffnungsdiskussionen mit führenden Vertretern der Breitband- und Medienbranche, unter anderem mit Liberty Global President and CEO Michael T. Fries, ZDF-Intendanten Dr. Thomas Bellut, ProSiebenSat.1 Media AG-Vorstand Conrad Albert, Lutz Schüler, CEO Unity Media Kabel BW und und Marc Schröder, Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe RTL Deutschland statt.
In diesen und weiteren Runden wurden Entwicklungen der Branchen unter der Themensetzung „Markt, Breitband, Vielfalt – Herausforderungen und Chancen“ sowie aktuelle Fragen der Medienpolitik zur Arbeit der Bund-Länder-Kommission für eine konvergente Medienordnung und zum Medienkartellrecht diskutiert.
Eine Zusammenfassung der Veranstaltungen, Fotos und die vollständige Rede der Ministerpräsidentin werden unter www.medienforum.de/presse zur Verfügung gestellt.
Plattform für den digitalen Zukunftsdialog
Das 27. Medienforum NRW findet vom Dienstag, 9. Juni bis Donnerstag, 11. Juni 2015, in Köln statt und bietet ein kompaktes Kongressprogramm für die Medien- und Digitalbranchen als Plattform für den digitalen Zukunftsdialog – ein Next Level Forum für Debatte, Austausch und Vernetzung. Veranstaltungsorte sind die Koelnmesse (Congress Centrum Ost) sowie die IHK Köln. Die Federführung für das 27. Medienforum NRW liegt bei der Film- und Medienstiftung NRW GmbH, die Durchführung bei der Mediencluster NRW GmbH.
Partner und Kooperationen
Neben den Partnerschaften des Medienforum mit der ANGA COM, der Interactive Cologne und der IHK Köln bestehen in diesem Jahr Kooperationen mit dem Film- und Medienverband NRW e.V., dem Frauenkulturbüro NRW e.V., Deutschlandradio, DJV-NRW, dem Kölner Forum Medienrecht, dem Medien Gründerzentrum NRW und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT).
Akkreditierung
– Für die Konferenzen von Medienforum NRW und Interactive Cologne Festival sind Tickets unter http://www.medienforum.de/de/tickets/ sowie ab morgen vor Ort in der IHK Köln buchbar. Sie berechtigen zum Besuch aller Veranstaltungen von Medienforum NRW und INTERACTIVE COLOGNE Festival vom 10.-11. Juni 2015 in der IHK Köln.
– Die Anmeldung zu den Veranstaltungen von Medienforum NRW und ANGA COM sind unter www.angacom.de/besucher/tickets.html sowie auf der Koelnmesse vor Ort möglich. Dieses Ticket berechtigt zum Besuch sämtlicher Veranstaltungen von Medienforum NRW und ANGA COM vom 9.-11. Juni 2015.
– Die Abendveranstaltungen sind ausgenommen.
Information: Aktuelle Zusammenfassung der Veranstaltungen von heute und Themen, Sprecher und Zeiten der Veranstaltungen am 10. und 11. Juni unter www.medienforum.de