Handball-Weltmeister, Kinder der Steine und eine selbstgebaute Zeit
Filmstiftung NRW fördert im Bereich Produktion
Insgesamt 22 Projekte unterstützt die Filmstiftung NRW bei der Produktions-vorbereitung, in der Drehbuchentwicklung, während der Produktion sowie der Produktionsnachbereitung. Neben zahlreichen Nachwuchsarbeiten wird außerdem ein spannendes Modellprojekt gefördert.
Um seine völlig überforderte, hochschwangere Mutter zu entlasten, schickt Frau Scholle vom Jugendamt Robin für einige Zeit ins Heim. Als Robin zurückkommt, weiß er sofort, dass sich nichts geändert hat. Der neue Freund und die Mutter streiten sich noch immer, und die neue Schwester schreit noch dazu. Doch Robin ist glücklich, bei seiner Mutter zu sein. Als das Baby nach einem Streit nur noch wimmert und Robin nicht zu ihr darf, weiß er, dass etwas nicht stimmt. Als Frau Scholle wieder klingelt, ist Robin alleine. Seine Schwester beginnt zu wimmern und Robin weiß, dass er etwas unternehmen muss, denn sonst geht Frau Scholle nicht, und Robin muss wieder ins Heim. Ihren Abschlussfilm an der ifs geben Produzentin Katrin Hohendahl, Autor Clemente Fernandez-Gil und Regisseur Hanno Olderdissen mit "Robin".
Nach 29 Jahren wurde der Traum im Februar wieder wahr: Deutschland wurde Handball-Weltmeister. Angetrieben von einem begeisterten Publikum gewann die Mannschaft um Trainer Heiner Brand in der Kölnarena. "Aus Liebe zum Spiel" (AT) heißt der Dokumentarfilm, der die Deutsche Handball-Nationalmannschaft durch die Weltmeisterschaft 2007 begleitet und zeigt, wie aus einer Mannschaft mehr wird als die Summe der Spieler. Regisseur Winfried Oelsner begleitet die Mannschaft, ähnlich wie Sönke Wortmann, bis in die Kabine und zu den Trainingseinheiten. Die FSL Filmproduktion hat den Film produziert, die Filmstiftung NRW unterstützt ihn bei der Fertigstellung.
"Standard Time – die selbstgebaute Zeit" heißt das Multimedia-Projekt von Mark Formanek, das er gemeinsam mit Jörn Hintzer und Jakob Hüfner vom Datenstrudel realisiert. Hintzer und Hüfner haben ihr Regiestudium an der Kölner Kunsthochschule für Medien absolviert. Ziel ist, die aus Holz gebaute, vier Meter hohe numerische Zeitanzeige synchron zur Echtzeit als Holzziffer zu bauen. Was bei den Stunden noch problemlos erscheint, ist bei den Minutenbauten schon etwas kniffliger.
Fünf junge Menschen, gefangen in den "Paradiesgärten", einem Armenviertel in den Außenbezirken Limas, versuchen, etwas in ihrem Leben zu bewegen. Sie wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, und jeder von ihnen verfolgt einen mehr oder weniger realistischen Wunschtraum. Regisseur Hector Galvez beschäftigt sich schon lange mit dem Thema der Menschenrechte in Peru und mit Jugendgangs. Seine 90-minütige internationale Koproduktion produziert die Kölner Neue Cameo Film mit weiteren Partnern.
1989, während der ersten Intifada der Palästinenser, drehten Robert Krieg und Monika Nolte einen Dokumentarfilm über den Widerstand eines christlichen Dorfes in der Nähe von Bethlehem. Dabei entstand ein Foto einer Gruppe kleiner Jungs, die siegesgewiss in die Kamera lachten. Nun, fast zwanzig Jahre später, machen sich Robert Krieg und Monika Nolte wieder auf den Weg mit diesem Bild und versuchen zu erfahren, was aus diesen "Kinder der Steine" geworden ist.
Aus israelischer Sicht betrachtet Annette Dürr ebenfalls die angespannte Lage und macht mit dem Projekt "Dokumentarfilm Israel" ihren Abschluss an der Fachhochschule Münster. In der Kleinstadt Sderot, direkt an der Grenze zum Gaza-Streifen, schlug vor sechs Jahren das erste Mal eine Rakete ein. Bis zum heutigen Tag sind 3000 dieser Raketen auf die Stadt gefeuert worden. Annette Dürr zeigt in ihrem Dokumentarfilm, wie die Menschen mit der Bedrohung umgehen und wie sich das Leben der Bewohner verändert hat.
Das Gremium der Filmstiftung NRW, Produktion 2, entschied in seiner Sitzung Produktion am 10. Mai 2007, insgesamt 22 Projekte zu unterstützen.
Die vom Verein Filmbüro NW benannten Mitglieder des bei jeder Sitzung wechselnden Förderausschusses waren die Filmemacherin Britta Wandaogo, der Kameramann Oliver Schwabe sowie der Produzent Karl Bernhard Koepsell aus Köln.
Die Fördertabelle im pdf-Downloadformat finden Sie hier