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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsHerzlichen Glückwunsch, Mario Adorf!

Herzlichen Glückwunsch, Mario Adorf!

Der Ausnahme-Schauspieler Mario Adorf wird heute 90 Jahre alt. 1930 als Sohn einer Deutschen und eines Italieners in Zürich geboren und in Meyen in der Eifel aufgewachsen, zählt er heute zu den profiliertesten und bekanntesten Schauspielern Deutschlands.

Die Zahl der Rollen und die Bandbreite der Figuren und Charaktere, die Adorf in fast sieben Jahrzehnten in deutschen und internationalen Kino-Spielfilmen, Fernsehfilmen und auf der Bühne verkörperte, ist enorm. Er prägte sich den Zuschauern stets nachhaltig ein, sei es als Schurke, wie in „Winnetou I“, oder als italienischer Faschistenführer im Polit-Thriller „Die Ermordung Matteottis“, als Wirtschaftswunder-Macho in „Lola“ von Regisseur Rainer Werner Fassbinder oder als ungeschlachter Vater in „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff, als steinreicher Kleiderfabrikant Haffenloher in Helmut Dietls Fernsehserie „Kir Royal“ oder als Kaufhaus-Unternehmer in Dieter Wedels „Der große Bellheim“. Bemerkenswerte Auftritte hatte Mario Adorf auch in zahlreichen filmstiftungsgeförderten Produktion beispielsweise in Lola Randls Spielfilm „Die Erfindung der Liebe“, „Der letzte Mentsch“ von Pierre-Henri Salfati und Philipp Stölzls Fernseh-Dreiteiler „Winnetou – Der Mythos lebt“. Bei der Berlinale 2019 wurde Mario Adorf für seine schonungslos offene Selbstbetrachtung in dem filmstiftungsgeförderten Dokumentarfilm„Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf“ von Dominik Wessely gefeiert.

Adorf wurde unter anderem mit dem Grimme-Preis, dem Ernst-Lubitsch-Preis, dem Bundesverdienstkreuz, dem Deutschen und dem Bayerischem Filmpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt er außerdem den Herbert Strate-Preis. Die von der Film- und Medienstiftung NRW und dem HDF Kino e.V. seit 2004 jährlich vergebene Auszeichnung ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um das deutsche Kino und den deutschen Film verdient gemacht haben.

Eine seiner eindringlichsten Rollen ist die Verkörperung des psychopathischen Frauenmörders Bruno Lüdke in „Nachts, wenn der Teufel kam“, inszeniert von Robert Siodmak. Vor einigen Jahren stellte sich jedoch heraus, dass der wirkliche Bruno Lüdke kein Mörder war. Er war von den Nazis als solcher verunglimpft und missbraucht worden und starb ohne Gerichtverfahren vermutlich in Folge grausamer Menschenversuche. Mario Adorf hat in jüngster Zeit mehrfach betont, dass er deshalb auf die Rolle nicht mehr stolz sein kann, auch, weil er einem Menschen, der wirklich gelebt hat, zu einem schrecklichen öffentlichen Bild verholfen habe. Dieses Bekenntnis des Schauspielers, das zeigt, mit welchem Verantwortungsbewusstsein er arbeitet, hat die ohnehin schon große Verehrung vieler seiner Fans noch einmal zusätzlich gestärkt.

Die Film- und Medienstiftung NRW gratuliert.