Heute in München: Schönefeld Boulevard, Landauer, L'Chaim!, Kinder der Seidenstraße
NRW ist in diesem Jahr mit 13 geförderten Filmen beim Filmfest München vertreten, drei davon feiern heute ihre Weltpremiere. "Die Kinder der Seidenstraße" von Arthur Cohn läuft heute Abend im Gasteig in der Hommage.
Um 17.00 Uhr geht es heute los mit "L’Chaim! – Auf das Leben!", der im ARRI Kino seine Premiere feiert. Elkan Spillers Dokumentarfilm handelt von seinem Cousin Chaim Lubelski, einem jüdischen Gelehrten, der im Jet Set von St. Tropez verkehrte und erfolgreicher Geschäftsmann in New York war. Mit 63 zieht er nach Antwerpen zu seiner pflegebedürftigen Mutter, eine KZ–Überlebende. Er kümmert sich rund um die Uhr um sie voller Freude und Liebe. Die Produktion von Elkan Spiller erhielt eine Förderung der Filmstiftung NRW in Höhe von 25.000 Euro für die Postproduktion.
Direkt im Anschluss folgt im ARRI Kino die Premiere von Sylke Enders' "Schönefeld Boulevard", der ebenfalls in der Reihe Neues Deutsches Kino läuft. Darin geht es um die Teenagerin Cindy, im Berliner Vorort Schönefeld lebt, wo neben dem Bau des geplanten Großflughafens BER auch Cindys Hoffnungen still stehen, dass es jemals hoch hinaus gehen könnte. Doch als Cindy die internationalen Diplom-Ingenieure vom zukünftigen Rollfeld kennenlernt, geht ein Ruck durch ihr glanzloses Dasein. Die Koproduktion zwischen credomfilm und Ester.Reglin.Film wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 400.000 Euro unterstützt. Weiterer Förderer ist das Medienboard Berlin-Brandenburg. Farbfilm bringt die Komödie am 14. August in die deutschen Kinos.
Parallel zu "Schönefeld Boulevard" feiert der TV-Film "Landauer" von Hans Steinbichler seine Festival-Premiere in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen. Die Zeitsprung-Produktion erzählt die Geschichte des einstigen Präsidenten des FC Bayern München, der in den 30er Jahren als Jude dem Verein vorstand und von den Nazis zunächst aus seinem Job gedrängt, dann in das KZ Dachau gesperrt und schließlich nach seiner Entlassung zur Flucht in die Schweiz gezwungen wurde. Der Film beginnt mit seiner Rückkehr ins zerbombte München im Sommer 1947. Er sieht das Elend, und, dass von seinem Club fast nichts mehr übrig ist. Er setzt sich durch, bringt das Stadion in einen bespielbaren Zustand, schließt Frieden mit dem „Naziclub“ 1860 München und schafft es , aus 22 ausgehungerten Männern wieder ein Team zu machen, das am Ende im ersten Nachkriegspiel des Profifußballs aufs Feld tritt. Das Drama ist mit Sepp Bierbichler, Herbert Knaup und Jeanette Hainbesetzt, Senderpartner sind BR und WDR. Die Filmstiftung förderte mit 400.000 Euro, weitere Förderer sind FFF Bayern und MFG Filmförderung.
Weitere Informationen: www.filmfest-muenchen.de