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NRW mit sieben geförderten Filmen bei den Internationalen Hofer Filmtagen

Internationale Hofer Filmtage vom 20.10. bis 25.10.2015

  • Eröffnung durch Christian Züberts „Ein Atem“
  • Fünf NRW-geförderte Produktionen mit Weltpremiere

Heute starten die 49. Internationalen Hofer Filmtage, bei denen die Film- und Medienstiftung NRW mit sieben geförderten Filmen vertreten ist: Nach der Eröffnung durch Christian ZübertsEin Atem“ feiern Dennis Todorovics Schwester Weiß“, Markus MischkowskisWeiße Ritter“, Martin Gerners Dokumentarfilm „Die kleinste Armee der Welt“,Zweite Hand“ von Nikolas Jürgens sowie Philipp Fusseneggers „Henry“ ihre Weltpremiere. Außerdem wird „Toro“ von Martin Hawie zu sehen sein.

In Christian Züberts neuem Film hofft die junge Griechin Elena nach ihrem Bankrott eine neue und sichere Zukunft in Deutschland zu finden. Und tatsächlich schafft sie es relativ schnell, einen Job als Kindermädchen bei Tessa und Jan zu bekommen. Lotte ist anderthalb Jahre alt und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommen alle gut miteinander aus. Doch als das kleine Mädchen verschwindet und die schwangere Elena nach Athen abhaut, beginnt für beide Frauen eine Odyssee. In den Hauptrollen sind Chara Mata Giannatou, Jördis Triebel und Benjamin Sadler zu sehen. Senator Film Köln und View Masters S.A (GR) produzierten den Film, der seine Weltpremiere beim Filmfestival in Toronto feierte, unter Beteiligung vom BR und ARTE. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 400.000 Euro. Weitere Mittel kamen von HessenInvestFilm, dem DFFF und dem Media Programm der Europäischen Union. Wild Bunch bringt die Produktion am 28. Januar 2016 in die deutschen Kinos, die in Hof ihre Deutschlandpremiere feiert.

Dennis Todorovic erzählt in "Schwester Weiß" von den Schwestern Helene und Martha, die gerade einen erbitterten Streit hatten, als Helene durch einen Autounfall aus dem Leben gerissen wird: Ihr Mann und ihre Tochter sterben, sie selbst verliert ihre Erinnerung. Ihre Schwester, die Ordensfrau Martha, legt ihre ganze Kraft in die Betreuung Helenes und kämpft darum, dass diese ihr Gedächtnis wiederfindet, doch Helene geht es in ihrer seligen Erinnerungslosigkeit erstaunlich gut. Martha ist plötzlich das Gegenüber in dem tiefsitzenden Konflikt verlorengegangen. Trauer und Ohnmacht stürzen Martha in eine tiefe Glaubenskrise. Die Hauptrollen spielen Zeljka Preksavec, Lisa Martinek und Beatrice Richter. Produziert wurde der Film von Segeler & Borowski Filmproduktion mit den Koproduktionspartnern SWR und Arte. Die Filmstiftung förderte die Produktion, die in Hof ihre Weltpremiere feiert, mit 220.000 Euro. Weitere Mittel steuerte der DFFF bei. Der Weltvertrieb liegt in bei der Kölner rushlake media. W-Film hat den Verleih übernommen.

In Markus Mischkowskis Schwarzweiß-Roadmovie „Weiße Ritter“ das in Köln, der Eifel und Belgien spielt, werden die beiden Filmfiguren Mike und Alfred, gespielt von den Regisseuren, von ihrem alten Kumpel Rasto als Mitarbeiter seines neuen Kurierdienstes rekrutiert und sollen wichtige Unterlagen "diskret" nach Luxemburg bringen. Als Rasto jedoch, gecoacht von einer charmanten Consulterin, neue Personalführungsmethoden einführt und Alfred sich in die eigenwillige Tramperin Anja verliebt, gerät das Pilotprojekt schnell zu einem unwägbaren Unterfangen. Jens Claßen, Claudia Basrawi, Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler spielen die Hauptrollen. Produziert wurde der Film von Westend Filme. Von der Film- und Medienstiftung NRW wurde der Film mit 200.000 Euro gefördert. „Weiße Ritter“ feiert in Hof seine Weltpremiere.

Martin Gerners Dokumentation „Die kleinste Armee der Welt“ ist der ultimative Film zur neuen deutschen Willkommenskultur: Hamon und Marcus, ein Afghane und ein Deutscher, durchqueren als Bavarian Taliban mit Turban und Kalaschnikow die Alpen. Als kulturelle Guerrilleros proben sie Begegnungen in Bayern und im Salzburger Land, die Fremdsein und Integration verhandeln. Was wie eine Komödie aussieht, entpuppt sich als ein Feld von Konflikten. Einblick in eine alpine Bergwelt, die durch die aktuellen Völkerwanderungen nach Europa herausgefordert ist wie nie zuvor. Der Film wurde von der Martin Gerner Filmproduktion produziert und wird bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt. Mit 35.000 Euro wurde der Film seitens der Filmstiftung gefördert. Weitere Förderer waren die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die Filmwerkstatt Kiel sowie die Filmförderung Land Salzburg.

In Nikolas Jürgens‘ „Zweite Hand“ reist Clara nach Südfrankreich, um nach dem Tod ihrer verschollenen Zwillingsschwester Yvonne die letzten Formalitäten zu klären. Dort begegnet sie Yvonnes Witwer David auf dessen Landsitz. Anstatt sofort wieder abzureisen und das verdrängte Leben ihrer Schwester hinter sich zu lassen, findet Clara einen sehnsuchtsvollen Reiz an dem ihr unbekannten Lebensentwurf. Auch animiert durch David, schlüpft sie nach und nach in die Rolle von Yvonne und gemeinsam träumen sie sich in eine neue Lebenswirklichkeit. Als Frank, ein angeblicher Geschäftspartner von David auftaucht, gerät die schizophrene Idylle zu einem schonungslosen Katz-und-Maus-Spiel. Die Hauptrollen spielen Sophie Weickert, Marc Fischer und Marko Dyrlich. Produziert wurde der Film von der Kunsthochschule für Medien in Köln und Radical Movies Production. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 20.000 Euro. Der Film wird als Weltpremiere in Hof zu sehen sein.

In Philipp Fusseneggers „Henry“ kommt der musisch begabte, aber sozial gehemmte Henry zum neuen Schuljahr an ein privates Musikinternat. Unerwartet entdeckt er dort seine Faszination für das Orgelspiel. Das Instrument bietet ihm Zuflucht vor den Hänseleien seiner Mitschüler bietet. Seine Lehrerin, Frau Schmidt, erkennt Henrys Talent. Ihr steigendes Interesse für Henry verschlimmert allerdings seine Lage bei seinen Zimmerkameraden. Erik und seine Mitläufer, Sebi und Mik, setzen alles daran, um Henry die Hölle auf Erden zu bereiten. Leon Löwentraut und Nino Böhlau spielen die Hauptrollen. FunFairFilms und die Kunsthochschule für Medien in Köln produzierten den Film. Die Filmstiftung förderte mit 7.000 Euro.

„Toro“, Martin Hawies KHM-Abschlussfilm, handelt von Toro, mit richtigem Namen Piotr, der vor 10 Jahren nach Deutschland gekommen ist und hier als Escort arbeitet. Eisern spart er sein Geld, um mit seinem besten Freund Victor in seine Heimat Polen zurückzukehren und einen Neuanfang zu wagen. Der hat seine Träume jedoch schon längst aufgegeben und sein Drogenkonsum treibt den sensiblen Latino immer wieder auf den Männerstrich. Als drei örtliche Drogendealer hinter Victor her sind, gerät die Welt der beiden Außenseiter aus ihrem schrägen Gleichgewicht. Paul Wollin, Miguel Dagger, Leni Speidel und Kelvin Burkard verkörpern die Protagonisten. Als Produzent diente die Kunsthochschule für Medien in Köln. Die Film- und Medienstiftung förderte den Film mit 20.000 Euro. In Hof findet die Deutschlandpremiere des Filmes statt, nachdem er auf dem 46. Festival des Films du Monde de Montréal seine Weltpremiere feierte.

Seit 1967 gelten die Internationalen Hofer Filmtage als wichtige Plattform für den deutschsprachigen Filmnachwuchs sowie als Branchentreff und beliebtes Publikumsfestival. Im Rahmen der Hofer Filmtage werden der Filmpreis der Stadt Hof, der Hans-Vogt-Filmpreis, der Förderpreis Neues Deutsches Kino, der Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis und der Bild-Kunst Förderpreis verliehen.