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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenInt. Filmfestspiele Berlin: Wettbewerbsbeitrag „Paradise Now“ gewinnt drei Auszeichnungen

Int. Filmfestspiele Berlin: Wettbewerbsbeitrag „Paradise Now“ gewinnt drei Auszeichnungen

FIPRESCI Preis für die Doku "Massaker" im Panorama

"Der Blaue Engel" für den besten europäischen Film, "Amnesty International Filmpreis" und Publikumspreis: Die von Kritikern und Zuschauern als Bären-Favorit gehandelte internationale Koproduktion über die letzten Stunden zweier palästinensi­scher Selbstmordattentäter überzeugte im Wettbewerb der Berlinale.

Der mit 25.000 Euro am höchsten dotierte Preis der Berlinale, der AGICOA-Preis "Der Blaue Engel", geht an Hany Abu-Assads von der Filmstiftung NRW geförderte Pro­duktion "Paradise Now". Der palästinensische Regisseur erzählt darin die Geschichte zweier junger Männer, die als Selbstmordattentäter mit einer Bombe um den Bauch nach Israel reisen. Gedreht wurde die internationale Koproduktion der Berliner Razor Film im Jahr 2004 in Nablus, Nazareth und Tel Aviv.

Erstmals wurde bei der diesjährigen Berlinale der mit 2.500 Euro dotierte "Amnesty International Filmpreis" verliehen, um die Aufmerksamkeit auf das Thema Men­schenrechte zu lenken. Auch die Jury dieses Preises entschied sich für "Paradise Now". Ihre Begründung: "Paradise Now' ist eine kleine Geschichte über einen großen Konflikt – moralisch, aber nicht moralisierend; berührend, aber nicht sentimental. Ein Film, der zum Nachdenken zwingt, ohne belehrend zu sein. Ein Plädoyer dafür, dass jeder Ein­zelne einen Unterschied machen kann."

Außerdem erhält "Paradise Now" den Publikumspreis der Berlinale.

Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW: "Das besondere Kompliment sind diese drei Preise: Amnesty, Europa und Festivalbesucher. Das Signal gilt einem Thema, das der Welt auf den Nägeln brennt, sowie einer Konstellation der Zukunft: Filme aus und für Europa.

Der ebenfalls von der Filmstiftung NRW geförderte Dokumentarfilm "Massaker" von Monika Borgmann, Lokman Slim und Herman Theißen wurde mit dem "FIPRESCI-Preis", dem Preis des Internationalen Verbands der Filmkritik, ausgezeichnet. Er war in der Reihe Panorama zu sehen. Die internationale Koproduktion der Kölner Lichtblick und des WDR berichtet von dem Massaker christlicher Milizen, denen 1982 Tausende Palästinenser in Sabra und Shatila zum Opfer fielen. Die Begründung der Jury: "Der Film zeigt auf beeindruckende Weise, wie Menschen unter den schrecklichen Umstän­den eines Bürgerkriegs alle humanen, moralischen und ethischen Maßstäbe verlieren."

Insgesamt war die Filmstiftung NRW auf den 55. Filmfestspielen Berlin mit 22 deut­schen und internationalen Produktionen in den verschiedenen Sektionen vertreten.