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Jüdische Karnevalisten, Flüchtlingskinder und Riot Girls

Filmstiftung NRW vergibt acht Stipendien für neue Hörspielprojekte

Sieben Hörspielprojekte junger Hörspielmacher können in den nächsten Monaten mit Hilfe eines Stipendiums der Filmstiftung NRW realisiert werden. Darüber hinaus empfahl der Beraterstab für die Hörspielförderung der Filmstiftung NRW in seiner drit­ten Sitzung 2008, eine Publikationsförderung für das Buchprojekt "Der Hörspieler" zu vergeben.

Noch bis Ende Januar lässt sich im Kölner Museum Ludwig die Hörskulptur "Ruhe 1" von Paul Plamper erleben und begehen. Aus der Skulptur, die in Zusammenarbeit mit dem Museum und dem WDR verwirklicht wurde, soll nun auch eine Hörspielfassung entstehen, die die Filmstiftung NRW mit einem Stipendium von 7.000 Euro unterstützt.

An der Grenze zwischen Feature und Hörspiel bewegen sich Sabine Bernardi (Absol­ventin der ifs internationale filmschule köln) und die Journalistin Annette Blaschke in "Riot girls – Ausflüge in die Kampfzone". Mit Hilfe eines Stipendiums in Höhe von 5.000 Euro geben sie Einblicke in das Leben einer Kölner "Problem­mädchen"-Clique.

Der Kölner Holger Hegemann begibt sich in "Drei mal, Kölle ade" auf die Suche nach jüdischen Karnevalisten und ihrem Schicksal während des Dritten Reiches. Sein Hörspiel, für das er ein Stipendium von 3.000 Euro erhält, erzählt nicht nur von den jüdi­schen Karnevalisten, sondern auch von den Schwierigkeiten bei der Recherche zu dem Thema.

Ein Radio-Feature über ein Leben nach der Folter verwirklicht Stefan Heckmann mit seinem Projekt "Die Erinnerung wirft mich zurück wie eine unsichtbare Faust", in dem er Gespräche mit Patienten und Tätern führt. Die Filmstiftung NRW unterstützt das Vorhaben mit einem Stipendium von 4.000 Euro.

In "Sodom und Gomorrah" erzählt Jens Jarisch von unbegleiteten Flüchtlingskin­dern, die sich allein auf den Weg nach Europa machen. Am Beispiel von traumatisierten Kindern aus einem ghanaischen Armutsviertel erzählt er ihre Geschichte und erhält dafür von der Filmstiftung NRW ein Stipendium in Höhe von 7.500 Euro.

Regisseur und Autor Benjamin Quabeck inszeniert in seinem Hörstück "12 Stunden Hassel" ein spannendes Kammerspiel über einen Mann, der von zwei Jugendlichen überfallen wird. Für die Geschichte, in der aus den dreien für mehrere Stunden in einer kleinen Wohnung eine Gemeinschaft wird, vergibt die Filmstiftung NRW ein Stipen­dium von 4.000 Euro.

Ein "trashiges Mysterienspiel" hat sich Ulrich Bassenge mit seinem Hörspiel "Pussytown" vorgenommen. Für die Abenteuer seines Protagonisten, der in einer Stadt der Frauen zum Sklaven der Amazonen wird, erhält der 1956 geborene Hörspiel­autor und -regisseur ein Stipendium in Höhe von 6.000 Euro.

In seiner Diplomarbeit hat sich Leonhard Koppelmann mit der Inszenierungspraxis im Hörfunk befasst. Nun soll die Arbeit unter dem Titel "Der Hörspieler – Betrachtun­gen aus der Praxis" zu einem multimedialen Lehrbuch über die heutige Hörspielpra­xis ausgeweitet werden. Die Filmstiftung NRW unterstützt das Projekt mit einer Publi­kationsförderung von 5.000 Euro.

Zu den Teilnehmern des Beraterstabes gehören Dr. Christiane Florin (Rheinischer Merkur), Volker W. Degener (VS NRW) und Isabel Platthaus (WDR). Der Einreich­termin für die nächste Sitzung ist der 20.2.2009.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Filmstiftung NRW, Tanja Güß, Tel.: 0211-930500, Fax: 0211-93050-85,