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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenJunge Filme aus NRW überzeugen bei der 61. Berlinale: Preise für "Über uns das All", "Die Ausbildung", "Medianeras", "Mama Africa", "Lollipop Monster"

Junge Filme aus NRW überzeugen bei der 61. Berlinale: Preise für "Über uns das All", "Die Ausbildung", "Medianeras", "Mama Africa", "Lollipop Monster"

– Europa Cinemas Preis für "Über uns das All"
– Dialogue en perspective für "Die Ausbildung"
– PanoramaPublikumsPreise für "Medianeras" und "Mama Africa"
– Femina Filmpreis für "Lollipop Monster"

Zum Abschluss der Berlinale freut sich die Filmstiftung über Preise unabhängiger Jurys an junge Filmemacher aus Nordrhein-Westfalen. Neben der mit Standing Ovations gefeierten Premiere für Wim Wenders "Pina" konnte der Nachwuchs das Publikum und die Jurys überzeugen.

Der Preis der Europa Cinemas in der Sektion Panorama geht an das Debüt "Über uns das All" des KHM-Absolventen Jan Schomburg. Die Kölner Pandora Film (Claudia Steffen, Christoph Friedel) produzierte "Über uns das All" mit Sandra Hüller und Georg Friedrich in den Hauptrollen fast komplett in NRW als Six-Pack, bei dem sich WDR und die Filmstiftung NRW die Kosten eines Nachwuchsprojektes teilen (Fördersumme 400.000 Euro).

"Jan Schomburgs Film ist außerordentlich gelungen. […] Schomburg erzählt die Geschichte rationell und mit in einem guten Tempo, neben den starken Emotionen bleibt Platz für Humor. Wir glauben, dass das europäische Kinopublikum den Film genauso positiv aufnehmen wird wie die Presse und Öffentlichkeit hier in Berlin," so die Begründung der Jury. Letztes Jahr ging der Preis des europäischen Arthouseverbands Europa Cinema Labels an "Die Fremde" von Feo Aladag, die danach mit dem Prix Lux und letzte Woche in sieben Kategorien mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet wurde.

In der Sektion Perspektive Deutsches Kino hat Dirk Lütter, ebenfalls KHM-Absolvent, mit "Die Ausbildung" den Preis "Dialogue en perspective" gewonnen, der vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gestiftet wird. Joseph Bundschuh und Anke Retzlaff spielen in der Produktion der Kölner unafilm in Koproduktion mit dem WDR die Hauptrollen. Gedreht wurde ebenfalls in NRW, die Filmstiftung hat den Film mit 400.000 Euro gefördert.
Die junge deutsch-französisch-bosnische Jury begründet ihre Entscheidung so: "[…] Dem Film gelingt es, das Verhältnis von Opfer und Täter in der modernen Arbeitswelt und den herrschenden Konformitätsdruck in der Gesellschaft zu hinterfragen. Für die Jury ist Dirk Lütters künstlerische Perspektive somit auch ein Beitrag, die Konformität des deutschen Kinos zu reflektieren."

Das Panorama-Publikum konnten zwei weitere NRW-Filme überzeugen. Die deutsch-argentinisch-spanische Koproduktion (ebenfalls Pandora Film) "Medianeras" von Gustavo Taretto kürten die Zuschauer als zweitbesten Spielfilm. "Mama Africa" (Starhaus, Regie: Mika Kaurismäki) landete im Bereich Dokumentarfilm auf dem zweiten Rang. Die PanoramaPublikumsPreise werden von Radio eins, RBB und tip in Zusammenarbeit mit der Panorama-Sektion heute verliehen.

Der mit 2.000 Euro dotierte Femina Filmpreis für das Kostümbild in dem Film "Lollipop Monster" (Regie: Ziska Riemann) ging an Julia Brandes. Dazu die Jury: "Julia Brandes Kostüme bewegen sich mit unberechenbarer Phantasie zwischen vergnügtem Showeffekt und nachdrücklicher Charakterzeichnung. Sie machen das komplizierte und widersprüchliche Lebensgefühl der Hauptfiguren, zweier sechzehnjähriger Mädchen, auf intensive und glaubwürdige Weise sichtbar."

Insgesamt haben 27 geförderte Filme eine Einladung in die offiziellen Reihen der Berlinale erhalten, darunter Wim Wenders "Pina", der heute seine Deutschlandpremiere in Essen feiern wird.