KHM-Heimspiel für "Sieben Winter in Teheran"
Die Filmreihe der Kunsthochschule für Medien in Köln "Heimspiel" präsentiert am 10. Januar um 19 Uhr in der Aula der KHM „Sieben Winter in Teheran“. Der filmstiftungsgeförderte Dokumentarfilm ist das Debüt der KHM-Absolventin Steffi Niederzoll. Im Anschluss an die Filmpräsentation führt Prorektorin Solveig Klaßen ein Publikumsgespräch mit Steffi Niederzoll, Bildgestalterin Julia Daschner und Produzentin Melanie Andernach. Der Eintritt ist frei.
Zum Inhalt:
Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“. Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt
Die Regisseurin und Drehbuchautorin zeichnet in „Sieben Winter in Teheran“ das Schicksal von Reyhaneh Jabbari nach, einer jungen iranischen Frau, die über die Landesgrenzen hinaus zu einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte der Frauen wurde. Der Dokumentarfilm feierte seine Uraufführung bei der Berlinale 2023 und wurde mit dem Friedenspreis der Berlinale sowie dem Kompass-Perspektive-Preis für den Besten Film in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ ausgezeichnet. Nach einer erfolgreichen Festivaltour startete der Film im September letzten Jahres in den deutschen und französischen Kinos.
Beitragsbild: © "Sieben Winter in Teheran", Little Dream Pictures