Köln im Spiegel der Zeit, Zahlen in 3D und eine tierische Miss Germany
Filmstiftung NRW vergibt 498.500 Euro Förderung für Low-Budget Produktionen
22 Low Budget-Projekte – darunter sieben Nachwuchsprojekte von Kölner Filmhochschulen – unterstützte die Filmstiftung NRW in ihrer jüngsten Fördersitzung.
Drehbuchförderung
„Westerland“, Produzent: Lichtblick Media, Regie: Juliane Engelmann, Förderung: 10.000 Euro
Mit ihrem Abschlussfilm an der Kölner Kunsthochschule für Medien „Narben im Beton“, der ebenfalls von der Filmstiftung unterstützt wurde, feierte Regisseurin Juliane Engelmann bei der 60. Berlinale Premiere und wurde vielfach ausgezeichnet. Das Sozialdrama „Westerland“ um den 16-jährigen David ist ihr Folgeprojekt.
„Im Urlaub“, Regie: Christina Ebelt, Förderung: 10.000 Euro
Ebenfalls mehrfach ausgezeichnet für ihre bisherigen Projekte wurde KHM-Absolventin Christina Ebelt. Ihr neues Projekt „Im Urlaub“ erzählt von dem schwierigen Urlaub der beiden Freunde David und Till.
„Ahmet, mein Bär“, Produktion: Filmfabrik, Regie: Döndü Kilic, Förderung: 10.000 Euro
Drehbuchautorin Josa Sesink beschreibt in Ihrem Drama „Ahmet, der Bär“ die Geschichte des homosexuellen Moslems Ahmet und dessen Zerrissenheit zwischen seiner Familie und seiner bedingungslosen Liebe zu Ibo.
Produktionsförderung Spielfilm
„Zwischen Tälern und Bergen“, Produktion: augenschein Filmproduktion, Regie: Philippe Barcinski, Förderung: 50.000 Euro
In der internationalen Koproduktion erzählt der junge brasilianische Regisseur Philippe Barcinski eine Methaper über Abfall und Recycling. Sein Langfilmdebüt „Not by Chance“ produzierte Fernando Meirelles („City of God“) und gewann mehrere Auszeichnungen.
„Der Wohnort Gottes“, Produktion: anatomie titus productions, Regie: Brigitte Maria Mayer, Förderung: 25.000 Euro
Brigitte Maria Mayer erzählt die Geschichte von Jesus, allerdings im heutigen Äthiopien. In ihrem Film konzentriert sie sich auf die drei Tage zwischen Kreuzigung und Auferstehung.
Produktionsförderung Kurzfilm / Abschlussfilme
„BAKU Die Schaukel des Sargmachers“, Produktion: Eva Blondiau / ifs, Regie: Elmar Imanov, Förderung: 22.500 Euro
Der Sargmacher Yagub arbeitet in Aserbaidschan mit seinem geistig und körperlich behinderten Sohn Musa. Yagub bestraft seinen Sohn für jeden Fehler. Erst als er die Nachricht erhält, dass Musa bald sterben muss, ändert sich sein Verhältnis zu ihm. Eva Blondiau schließt ihr Studium als Produzentin und Elmar Imanov sein Regiestudium an der ifs ab.
„Die haarige Angelegenheit“, Regie: Anna Bade, Förderung: 20.000 Euro
Nichts sehnlicher wünscht sich die kleine Sophia zu ihrem 6. Geburtstag als einen Hund. Dem will sie all ihre Geschichten erzählen. Anna Bade macht mit dem 30minüter ihr Diplom an der KHM.
„Fremde Farben“, Regie: Kamilla Kuczynski, Förderung: 20.000 Euro
Als die 7-jährige Anna 1982 Polen verlässt, um zu ihrem Vater in die BRD auszuwandern, begreift sie noch nicht, dass sie ihre Heimat für immer verlassen wird. Kamilla Kuzynski schließt ihr Postgraduiertenstudium an der KHM ab.
„Intakt“, Regie: Maria Pavlidou, Förderung: 20.000 Euro
Als Alicia in ihre betreute Jugend-WG kommt, ist Mika da. Sofort ist Alicia fasziniert. Doch bald schlägt die Faszination in Hass um, als sie feststellen muss, dass Mika in Wahrheit ein Mädchen ist. Maria Pavlidou schließt ihr Studium an der ifs internationale filmschule köln ab.
„Janna“, Produktion: Anna Kolle / ifs, Regie: Charlotte Rolfes, Förderung: 20.000 Euro
Die 15-jährige Janna ist als Kind sexuell missbraucht worden. Nach einem Umzug mit ihrer Mutter glaubt sie, alles weit hinter sich gelassen zu haben. Als sie den 14-jährigen Niklas trifft, der sich in sie verliebt, kommt das Verborgene wieder hoch. Anna Kolle macht mit dem Kurzfilm ihren Abschluss als Produzentin, Charlotte Rolfes als Regisseurin an der ifs.
„Trauerkantate in 6 Arien“, Regie: Pia Hellenthal, Förderung: 17.000 Euro
Ihren Abschluss an der KHM macht Regisseurin Pia Hellenthal mit der schwarzen Komödie „Trauerkantate in 2 Arien“, die in einer Sterbehilfeanstalt spielt: ein Jammertag ohne Hoffnung auf Besserung!
„So fern, so nah“, Regie: Nina Mayrhofer, Förderung: 7.000 Euro
Tanja und Sebastian machen Urlaub im Waldhäuschen von Bekannten, für mehr reicht es im Moment nicht. Als sie die 6-jährige Lene alleine finden, ergeben sich ganz neue Beziehungsfragen. Nina Mayrhofer macht mit dem Kurzfilm ebenfalls ihren Abschluss an der KHM.
Produktionsförderung Dokumentarfilm
„Die schöne Krista“, Produktion: Lichtblick Media, Regie: Antje Schneider, Förderung: 60.000 Euro
Krista ist Deutschlands Top-Model: Miss Germany! Sie soll zum Markenzeichen von Europas Ernährungsindustrie werden. Doch die bodenständige Natur der Kuh Krista wehrt sich gegen die Vermarktungsmechanismen. Regisseurin Antje Schneider absolvierte an der ifs die Materclass Non-Fiction.
„Himmelverbot – lebenslänglich auf Bewährung“, Produktion: TAG/Traum, Regie: Andrej Schwartz, Förderung: 40.000 Euro
Der renommierte rumänisch-stämmige Regisseur Andrej Schwartz beobachtet in seinem neuen Dokumentarfilm Gavriel Hrib, der wegen zweifachen Mordes zu einer lebenslangem Haftstrafe verurteilt wurde und nun vor den rumänischen Bewährungsausschuss treten darf.
„Awabi Hunters“, Produktion: lutzfilm, Regie: Nina Poppe, Förderung: 40.000 Euro
Für ihren Erstling nach dem KHM-Studium beobachtet Regisseurin Nina Poppe sogenannte Amas, Frauen um die 60, die in Japan ihren Lebensunterhalt mit dem Tauchen nach Seeohren verbringen.
„70 Filme zu Rosas 70sten“, Produktion: Rosa von Praunheim Filmproduktion, Regie: Rosa von Praunheim, Förderung: 25.000 Euro
Zu seinem 70. Geburtstag plant Regisseur von Praunheim 70 neue Filme: sieben längere und 63 Kurzfilme. Die meisten Filme werden Portraits ungewöhnlicher Menschen und Spielimprovisationen sein.
„Köln 5 Uhr 30 / Köln 13 Uhr 30 / Köln 21 Uhr 30“, Produktion: Filmproduktion Dietrich Schubert, Regie: Dietrich Schubert, Förderung: 15.000 Euro
Mit 360°-Schwenks zeigt Regisseur Dietrich Schubert die sichtbaren und unsichtbaren Veränderungen einer Großstadt über 40 Jahre und an einem einzigen Tag.
Förderung Multimedia
„Tulpen für Droste“, Produktion: Filmwerkstatt Münster, e.V., Förderung: 8.000 Euro
Das Stück „Tulpen für Droste“ wird ein Höhepunkt des Festivals „Flurstücke 011-Performative Kunst im öffentlichen Raum“ sein. U. a. sollen Potentiale neuer digitaler Technik und Präsentationsformen visueller Werke untersucht werden.
Förderung Produktionsnachbereitung
„La Pionnière“, Regie: Daniela Abke, Förderung: 25.000 Euro
Alice Guv stirbt 1968 im Alter von 94 Jahren. Sie war künstlerische Leiterin der Filmstudios Gaumont und schrieb zeitgleich und heute weitgehend vergessen mit den Brüdern Lumière Filmgeschichte. Abke vereint Ausschnitte ihrer Arbeiten zu einer kurzen Found Footage Arbeit.
„Die Präsenz“, Produktion: Stella Maris Film, Regie: Daniele Grieco, Förderung: 19.000 Euro
Drei Studenten verbringen ihre Ferien in einer von Spukgeschichten umwobenen Burg. In den Tagen der Isolation findet eine Wandlung unter ihnen statt, deren Trageweite sie bis zum Ende unterschätzen.
„Morgen wird es schöner sein“, Regie: Xu Hongjie, Förderung: 15.000 Euro
Seit 27 Jahren erklettert der Hilfslehrer Shen täglich einen steilen Berg, um Kinder in einem Bergdorf in Nordwestchina zu unterrichten. Als ein junger Amerikaner auftaucht, ändert sich das Leben der Schule und der Dorfbewohner für immer.
Förderung Animation
„Die Welt in Zahlen“, Produktion: Power-Toons, Regie: Michael Schwertel, Förderung: 20.000 Euro
In der 3D-Trickdoku für Erwachsene will Michael Schwertel Lust auf Zahlen machen, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit Zahlen fördern.
Als Jury für die Förderentscheidungen vom 31. Mai 2011 benannte das Filmbüro NW den Dokumentarfilmregisseur Robert Cibis, die Produzentin Christine Kiauk (COIN FILM) und den Regisseur und Autor Dennis Todorovic.