Kölner Stämme, argentinische Cartoneros, Ratten als Prinzen und halbe Herzen

Zwei Abschlussfilme, ein Erstling und ein animierter Kurzfilm beim Nachwuchsprogramm

In der Dezember-Sitzung Nachwuchsförderung der Film­stiftung NRW wurden Abschlussfilme der KHM (Kunsthochschule für Medien), der FH Dortmund sowie ein Erstlingswerk und ein Stopmotionfilm gefördert.

Als Chris Nils kennen lernt, könnte alles so einfach sein. Schnell werden die beiden ein Paar. Wenn Chris ihr Glück nur genießen könnte. Doch sie ist hin und her gerissen zwi­schen dem Wunsch nach Nähe und der gleichzeitigen Angst davor. Und so verletzt sie Nils nachhaltig – vielleicht für immer. "Mit halbem Herzen" ist Kaija Helwegs Ab­schlussfilm an der Kölner KHM. Die Filmstiftung unterstützt ihren 30-Minüter mit 30.000 Euro.

Cartoneros so nennen sich die Menschen, die in den Straßen von Buenos Aires Müll sammeln. Auch der zwölfjährige Juan ist ein "Cartonero". Das Geld, das er verdient, dient zur Unterstützung der Familie. Nachts um zwei kommt er nach seiner Arbeit nach Hause und morgens um acht schickt ihn seine Großmutter in die Schule. Juan sieht sich als Geschäftsmann, der – manchmal zwar dreckig – Müll sammelt, aber niemals ein Dieb würde. Für ihren Abschlussfilm an der FH Dortmund begleitet Maria Goinda, die wäh­rend ihres Auslandssemesters am Instituto del Cinematographer in Kontakt mit den Cartoneros kam, Juan.

Anja Dreschke begibt sich auf die Spurensuche einer typisch kölschen Tradition: Die "Kölner Stämme". Seit geraumer Zeit beobachtet sie die rund 70 Vereine, die zu den Kölner Stämmen zählen und die sich in ihrer Freizeit als Hunnen, Mongolen, Wikinger, Indianer oder Afrikaner verkleiden. Die visuelle Entdeckungsreise zu exotischen Stäm­men vor der Haustür wird von der Kölner 58filme produziert und erhält eine Förderung von 75.000 Euro.

"Prinz Ratte" heißt der Animationsfilm des Düsseldorfers Albert Radl. Sein Kurzfilm erzählt ironisch von einer verliebten Ratte, einer Prinzessin, einem verliebten Prinzen, einer verliebten Rättin und einer verliebten Spinne. Und davon, wie Missverständnisse oft zu unerwarteten Liebeserklärungen führen und nicht immer der Richtige für seinen Mut belohnt wird. Für seinen Stop-motionfilm erhält er 30.000 Euro.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Filmstiftung NRW, Tanja Güß, Erna Kiefer; Tel.: 0211-930500, Fax: 0211-93050-85,