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Liebe, Laster, Leidenschaft

TV-Sender zeigen Seelenkino und verrückte Komödien

Erotisierende Kochkünste, gestrandete Ossis und einzigartige Dokumentationen – die TV-Zuschauer erwartet bis September ein abwechslungsreicher Mix aus herausragenden Kino- und TV-Produktionen, deren Realisierung die Filmstiftung Nordrhein-West­falen unterstützte.

"Schleyer" steht am 20. August um 23.30 Uhr in der ARD auf dem Programm. Lutz Hachmeister inszenierte für die doc.station Medienproduktion die dokumentari­sche Biographie über den von der RAF verschleppten und ermordeten Arbeitgeber­präsidenten. Vor seiner TV-Premiere wurde der Film in ausgewählten Programmkinos präsentiert. Zu Wort kommen in dieser eindringlichen Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit die Ehefrau Hanns Martin Schleyers und seine Söhne. An "Schleyer" beteiligten sich auch der NDR und der WDR.

Hachmeisters aktuelle Dokumentation unternimmt mit Hilfe von Interviews mit Schley­ers Familie sowie Freunden und Vertrauten den Versuch, die Lebensgeschichte des hartnäckigen Unternehmervertreters in eine chronologische und konsistente Darstellung zu bringen – von seinem schon 1933 erfolgten Beitritt zur SS bis zu seinem Auf­stieg an die Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft. Auch Wegbegleiter Schleyers, wie Kurt Biedenkopf und Edzard Reuter, äußern sich in dem vielbeachteten Film. Zudem kommen Verhandlungspartner und Kritiker Schleyers zu Wort. Der Film ent­stand zu großen Teilen in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn und wurde mit 150.000 Euro von der Filmstiftung NRW unterstützt.

Im Jahre 1997 sorgten Jürgen Tarrach und Oliver Korittke als Polizistenteam Docker & Dretzke in dem Kinofilm "Die Musterknaben" für Furore. Mit ihrem Witz, ihrem schrägen Humor und ihrer Selbstironie schafften sie es zwei Jahre später, mit "Muster­knaben II" ihre feste Fangemeinde zu erobern. Jetzt treten die ungewöhnlichen Poli­zisten wieder in Aktion. In "Die Musterknaben III", der am 29. September um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, erleben die Zuschauer mit dem Duo, wie sich Köln innerhalb von Minuten in ein gefährliches Märchenreich von "1000 und einer Nacht" verwandelt. Die Filmstiftung NRW unterstützte den Film mit 640.000 Euro. Ralf Huett­ner übernahm die Regiearbeit für die Komödie, die im Auftrag von d.i.e film und ZDF in Köln und Umgebung entstand.

"Bella Martha", produziert von der Pandora Filmproduktion und Palomar S.R.L., entpuppte sich zu einer weltweiten Kinosensation: In den USA zählt die melancholische Komödie mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten. Bundesweit sahen den Film knapp eine halbe Million Zuschauer. Premiere zeigt die Geschichte um Essen, Liebe und Leben am 10. September um 20.15 Uhr. Die Hauptrolle in der Insze­nierung von Sandra Nettelbeck spielt Martina Gedeck, die dafür u. a. im vergange­nen Sommer mit dem Deutschen Filmpreis geehrt wurde. Die Filmstiftung NRW unterstützte den Film mit 255.000 Euro.

Am 9. August läuft "Der Vulkan" um 00.50 Uhr auf arte. Nina Hoss und Meret Becker spielen die Hauptrollen in der aufwändigen Verfilmung von Klaus Manns Roman über deutsche Exilanten in Paris. Ottokar Runze übernahm die Inszenierung des Spielfilmes, den er gemeinsam mit der Mact Productions und Lichtblick Film­produktion umsetzte. Dabei konnte er auch Udo Samel und Katharina Thalbach für eine gemeinsame Zusammenarbeit gewinnen. Die Filmstiftung NRW förderte das Projekt mit einer halben Million Euro.

Eine TV-Erstaufführung können die Fernsehzuschauer am 26. August um 20.30 Uhr auf Premiere erleben. Mit "Der Zimmerspringbrunnen" inszenierte "Go, Trabi, Go"-Regisseur Peter Timm eine Komödie um einen gestrandeten "Ossi". Die Senator Film Produktion erzählt in diesem Film von einem Vertreter sozialistischer Ordnung, der durch die Entwicklung eines auf DDR-Nostalgie setzenden Zimmerspringbrunnens Karriere macht. In der Vereinigtes-Deutschland-Satire nach einem Roman von Jens Sparschuh spielen Götz Schubert, Simone Solga und Gustav-Peter Wöhler.

Weitere Produktionen, die in den vergangenen Wochen gezeigt wurden:

Am 30. Juli präsentierte arte um 22.40 Uhr das melancholische und zugleich amüsan­te Drama "Annas Sommer". Die Geschichte um eine 45-jährige Frau, die nach dem Tod ihres Mannes die Trauer überwindet, entstand unter Beteiligung von WDR und arte. Im Januar 2002 war der Spielfilm in den deutschen Kinos gestartet. Nun wurde die Produktion erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Wiederholt wird sie am 4. August um 00.35 Uhr. Die Filmstiftung NRW förderte den Film mit über einer hal­ben Million Euro. In der Rolle der Titelheldin ist Angela Molina zu sehen. In dem von Jeanine Meerapfel inszenierten Werk wirkt ebenfalls Herbert Knaup mit.

Für "Das Wunder von Mâcon" begeisterten sich am 13. Juni auf 3sat 160.000 Zuschauer. Der Brite Peter Greenaway inszenierte die niederländisch-französisch-deutsche Koproduktion als bildgewaltigen Film, an dem sich auch Schlemmer Film beteiligte. Zu den Hauptdarstellern zählen die internationalen Stars Julia Ormond und Ralph Fiennes.

Uwe Ochsenknecht, Katja Riemann und Gudrun Landgrebe spielen die Haupt­rollen in "Ein Mann für jede Tonart". Das ZDF strahlte die Komödie über eine brav-biedere Sängerin, die sich allerdings gleich zwei Liebhaber hält, am 19. Juni aus. 3,5 Millionen Zuschauer sahen den Film nach der Buchvorlage von Hera Lind. Nach Anga­ben von Media Control entsprach das einem Marktanteil (MA) von 13 Prozent. Peter Timm führte Regie, und Konstantin Wecker zeichnete sich für die Musik verantwort­lich. Die Filmstiftung NRW unterstützte die Beziehungskomödie mit 945.000 Euro. Fast eine halbe Million Besucher sahen den Film bei seinem Kinostart vor zehn Jahren.

Am 23. Juli präsentierte der WDR den Spielfilm "Schtonk". Die Produktion, in der Regisseur Helmut Dietl von den Wirren um gefälschte Hitlertagebücher erzählt, sahen knapp eine halbe Million Zuschauer. Damit erreichte der Film mit Uwe Ochsenknecht und Götz George in den Hauptrollen einen Marktanteil von 4,3 Prozent. Im Kino sahen die im März 1992 angelaufene Produktion über 2 Millionen Besucher. In der Erfolgskomödie zum authentischen "Stern"-Skandal wirkt auch Veronica Ferres mit, die Anfang der 90er Jahre erst am Beginn ihrer großen Schauspielkarriere stand.

"Der Totmacher" von Regisseur Romuald Karmakar stand am 24. Juli auf dem ARD-Programm. Den mit Götz George prominent besetzten Film sahen über eine halbe Million Zuschauer (MA 10,1 %.) Bereits beim Kinostart im Winter 1995 zog die Geschichte um einen bestialischen Serienmörder zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund 420.000 Besucher in ihren Bann. Produziert wurde der Film von Pantera Film und Medien & Television München. Außerdem waren der WDR und der SWF an der Umsetzung des Stoffes beteiligt.