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Locarno Film Festival:NRW-Produktionen auf Piazza und im Wettbewerb

Dramen am Berg, dem Dancefloor und Szenen aus dem Leben

Auf dem 61. Film Festival Locarno (6.8. – 16.8.2008) laufen mit "Nordwand", "Berlin Calling", "33 Szenen aus dem Leben", "Herbst", "Nobody’s Perfect", "Auf der Strecke", "Die Möglichkeit einer Insel", "Stolperstein" und "En la cama" in diesem Jahr neun Filme, die von der Filmstiftung NRW gefördert wurden.

Die Alpen auf der Piazza:"Nord-
wand" läuft in Locarno/ © Majestic

Unter freiem Himmel und vor jeweils vielen tausend Zuschauern sind in Locarno auf der atmosphärischen Piazza, mitten in der Altstadt, das Bergsteiger-Drama "Nordwand" und der Musikfilm "Berlin Calling" zu sehen. In "Nordwand" erzählt Philipp Stölzl von dem tragischen Erstbesteigungsversuch der Eiger Nordwand 1936. Die Hauptrollen spielen Benno Fürmann und Florian Lukas (siehe auch Meldung vom 1. Juli).

In seinem neuen Kinofilm "Berlin Calling" porträtiert Regisseur Hannes Stöhr einen Elektro DJ, der mit seiner Musik durch die Clubs rund um die Welt tourt, bis er nach einem Auftritt im Drogenrausch in einer Nervenklinik landet. Die Hauptrolle in der Koproduktion von sabotage films & stoehrfilm Produktion, in Koproduktion mit WDR/Arte, spielt der Berliner DJ Paul Kalkbrenner. Beim Filmfestival Locarno geht der Publikumspreis an einen Film, der auf der Piazza präsentiert wurde; 2003 und 2004 erhielten die Publikumspreise die NRW-geförderten Filme "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann und "Die syrische Braut" von Eran Riklis.

33 Szenen aus dem Leben:
Regisseurin Malgosia Szumowska
mit Hauptdarstellerin Julia Jentsch
© Pandora Film

In den Wettbewerb des A-Festivals im schweizerischen Tessin eingeladen sind die inter­nationalen Koproduktionen "33 Szenen aus dem Leben" der polnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska und "Herbst" von Özcan Alper, die beide ins Rennen um die begehrten Leoparden gehen. In "33 Szenen" spielt die vielfach preisgekrönte Julia Jentsch ("Sophie Scholl") eine Frau zwischen zwei Männern, die etliche Schicksals­schläge hinnehmen muss, sich aber nicht unterkriegen lässt. Gedreht wurde die Kopro­duktion der Kölner Pandora Film und der Warschauer STI Studio Filmowe mit ZDF/ARTE im Frühjahr u. a. in Köln.

Ähnlich ergeht es dem Helden in Özcan Alpers Drama "Herbst", das von der Kölner Filmfabrik in Zusammenarbeit mit der Istanbuler Kuzey Film Production realisiert wurde. Alper erzählt in seinem Film von Yussuf, der wegen seiner unheilbaren Krank­heit in der Türkei aus der politischen Haft entlassen wird und seine letzten Tage in dem armenischen Dorf seiner Mutter an der georgischen Grenze verleben will.

Der Dokumentarfilm "Nobody’s Perfect", produziert von Palladio Film in Koproduktion mit dem WDR, wird in der Reihe "Semaine de la Critique" zu sehen sein. Regisseur Niko von Glasow, selbst betroffen von Contergan-Folgen, begleitet in seiner Dokumentation zwölf Menschen, die durch das Schlafmittel mit schweren Behinderungen zur Welt kamen. Um auf ihre fortwährende gesellschaftliche Ausgrenzung aufmerksam zu machen, haben diese sich entschlossen, an einem Kalender mit Aktaufnahmen mitzuwirken.

"Auf der Strecke" von Reto Caffi
© KHM Köln

Reto Caffis Kurzfilm "Auf der Strecke", der gerade erst mit dem begehrten "Studenten-Oscar" ausgezeichnet wurde, läuft in der Sektion "Appellations Suisse". Sein Abschlussfilm an der Kölner Kunsthochschule für Medien erzählt von einem Kaufhausdetektiv, der sich selbst zum Schuldigen macht, weil er aus eigennützigen Motiven nicht eingreift, als er ein Gewaltverbrechen beobachtet.

"Die Möglichkeit einer Insel" von Regisseur und Bestsellerautor Michel Houellebecq wird in der Sektion "Play Forward" gezeigt, die zeitgenössischen experimentellen Werken gewidmet ist. Die Koproduktion Mandarin Cinema mit Morena Films, Black Forest Films, WAT Productions, WDR/ARTE, Lagardere, Studio 37 und Michel Houellebecq Ltd. entwirft ein zukunftsweisendes Endzeitszenario und stellt die Frage, ob es möglich ist, die Seele eines Menschen ewig leben zu lassen. "Die Möglichkeit einer Insel" wurde von das werk in Düsseldorf postproduziert.

Gedenksteine in "Stolperstein"
© Hanfgarn und Ufer

Die Dokumentation "Stolperstein" der Produktionsfirmen Hanfgarn und Ufer und Troika Entertainment ist in Locarno in der Reihe "Here and Elsewhere" zu sehen. Die Dokumentarfilm-Regisseurin Dörte Franke hat den Künstler Gunter Demnig bei seiner Arbeit am Projekt "Stolperstein" begleitet; sein Ziel ist, die Opfer des Nationalsozialis­mus vor dem Vergessen zu retten. Die Gedenksteine, die er vor ihren ehemaligen Wohnhäusern verlegt, erinnern an die von den Nazis getöteten Juden, Sinti und Roma.

Die deutsch-chilenische Koproduktion "En la cama" von Black Forest Films und Ceneca Producciones, die 2005 in Locarno ihre Premiere feierte, läuft in diesem Jahr im Rahmen von "Open Doors". Die Sektion hat es sich zum Ziel gesetzt, Koproduktionen mit Ländern zu unterstützen, deren Filmbranche sich noch im Aufbau befindet. In "En la cama" erzählt der chilenische Regisseur Matías Bize von zwei Menschen, die bereits nach einer gemeinsamen Nacht das Gefühl haben, den anderen besser zu kennen als ihren jeweiligen Partner.


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte
: Filmstiftung NRW, Tanja Güß, Tel.: 0211-930500, Fax: 0211-93050-85,