Mädchen, Freiheit und starker Filmnachwuchs
Filmstiftung NRW entscheidet im Bereich Produktion
KHM-Absolvent Dirk Lütter beschreibt in seinem Drehbuch "Freiheit" die Folgen der Arbeitslosigkeit für eine Familie. Vater und Sohn arbeiten im gleichen Unternehmen. Als das schließt, sehen sich beide plötzlich ohne Lohn. Der Sohn reagiert schnell und kommt in einer Zeitarbeitsfirma unter. Als die Mutter auch noch ihre Halbtagsstelle verliert, geht der gewerkschaftsorientierte Vater ebenfalls zur Zeitarbeitsfirma. Doch er kann sich mit den Gegebenheiten nicht arrangieren. Wieder verliert er seinen Job und bekommt zudem noch einen Nervenzusammenbruch. Die Filmstiftung unterstützt Dirk Lütter bei der Ausarbeitung seines Drehbuchs.
In ihrer Dokumentation "My home is my castle" beleuchten Marco Müller und Alexander Kleider die aktuelle Situation in Budapest. Seit dem EU-Beitritt hat sich der Riss durch die Gesellschaft nochmals verschärft. Im Zeitalter der Globalisierung werden die Reichen immer reicher, aber die Anzahl der Armen und Obdachlosen wächst ins Unermessliche. In Budapest leben die einen im luxuriösen Hochsicherheitstrakt, die anderen in Slums. Die Kölner DOK-WERK Filmkooperative produziert den Film über vier unterschiedliche Lebensformen in Budapest.
Mit "Nebel" liefert Tessa Knapp ihr Diplom an der Kölner KHM ab. Angeregt zu diesem Experimentalfilm hat sie Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer". Mit poetischen Bildern und subtilen Soundcollagen will sie die romantische Sehnsucht des modernen Menschen zeigen. Wichtig ist ihr das ambivalente Verhältnis der Moderne zur Natur.
"Mädchen" sind für den 7-jährigen Tom und seine Freunde einfach nur Zicken und Quälgeister. Als seine Schwester Lucie auch noch den Fußball kaputt macht, ist alles klar: der Krieg ist eröffnet, Lucie wird gefangen genommen. Doch ihre Mutter verdonnert Tom zum Putzdienst. Dort muss er schockiert feststellen, dass jede Mutter auch mal ein Mädchen war. Soviel psychologischer Kriegsführung muss er entfliehen! Die Kölnerin Anja Ehrhardt dreht den vergnüglichen Kurzfilm mit den Kinderdarstellern in Solingen.
Das Gremium der Filmstiftung NRW, Produktion 2, entschied in seiner Sitzung Produktion am 1. Februar 2007, insgesamt 16 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 303.500 Euro zu unterstützen.
Die vom Verein Filmbüro NW benannten Mitglieder des bei jeder Sitzung wechselnden Förderausschusses waren die Kölner Produzentin Anita Elsani, die Dokumentarfilmerin Gabriele Voss sowie der Kölner Filmemacher Markus Mischkowski.
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