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Margarethe von Trotta erhält den Herbert Strate-Preis 2013

Margarethe von Trotta,  eine der bedeutendsten deutschen Filmregisseurinnen, erhält am 13. November in Köln den Herbert Strate-Preis. Seit 2004 ehren Film- und Medienstiftung NRW und HDF Kino e.V. mit ihrer gemeinsamen Auszeichnung Menschen, die sich wie der Namensgeber in besonderer Weise um das deutsche Kino verdient gemacht haben. Vergeben wird der mit 20.000 Euro dotierte Herbert Strate-Preis im Rahmen der Verleihung der Kinoprogrammpreise, mit denen die Film-und Medienstiftung NRW herausragende Filmtheater des Landes ehrt. Die Laudatio auf die Preisträgerin spricht Schauspieler Axel Milberg. Von Trotta und Milberg arbeiteten erstmals 2000 für die TV-Verfilmung von Uwe Johnsons „Jahrestage“ zusammen. In „Hannah Arendt“ übernahm er für die Regisseurin die Rolle von Heinrich Blücher, Arendts zweitem Ehemann.

Jurybegründung

Die Jury würdigt das künstlerische Gesamtwerk der Regisseurin, die seit rund fünf Jahrzehnten das deutsche Kino so kontinuierlich mitgestaltet: „Von ihren über 20 Regiearbeiten zählen etliche heute zum festen Bestandteil des deutschen Filmkanons. Politisches Engagement und das Hinterfragen scheinbar festgelegter Mechanismen ziehen sich bis in ihr aktuelles Werk ‚Hannah Arendt’. In diesem wie in vielen anderen ihrer bekanntesten Filme von ‚Die bleierne Zeit’ über ‚Rosa Luxemburg’ bis hin zu ‚Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen’ gelingt es Margarethe von Trotta darüber hin­aus immer wieder, ihre relevanten Anliegen aus der Perspektive differenziert erzählter Frauenfiguren zu thematisieren. Dramaturgische Konsequenz, erzählerische Tiefe, politische Position: Margarethe von Trottas Werk nimmt im deutschen Film eine einzigartige Stellung ein.“ Der Jury des Herbert Strate-Preises gehörten Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Dr. Thomas Negele, Vorstandsvorsitzender vom HDF Kino e.V., und Kinobetreiberin Margarete Papen­hoff an.

Werkstattgespräch

Noch vor der Verleihung des Herbert-Strate-Preises wird Margarethe von Trotta in der Fritz Thyssen Stiftung von 17.00-18.00 Uhr in einem Werkstattgespräch ihre filmische Arbeit als Regisseurin, Autorin und auch Schauspielerin erörtern. Das Gespräch findet im Rahmen des Film- und Kino­kongresses der Filmstiftung NRW statt. Gesprächspartner sind Oliver Baumgarten und Nikolaj Nikitin. Akkreditierung unter www.filmherbst-nrw.de

Vita

Margarethe von Trotta wurde in Berlin geboren und wuchs u.a. in Düsseldorf auf. Dort absolvierte sie das Abitur und begann ein Kunststudium, bevor sie in München und Paris Germanistik und Roma­nistik studierte und Schauspielunterricht nahm. Nach ersten Theaterengagements entwickelte sie sich durch Rollen bei Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder und Herbert Achternbusch zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen des Neuen Deutschen Films. Dank der engen Zusammenarbeit mit Volker Schlöndorff, mit dem sie 1975 gemeinsam „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ inszenierte, wechselte sie ins Drehbuch- und Regiefach. Bis heute schrieb und insze­nierte sie über 20 Filme, darunter die auch international gefeierten „Die bleierne Zeit“, „Rosa Luxem­burg“ und „Das Versprechen“. Neben zahllosen weiteren Auszeichnungen erhielten vier ihrer Filme Deutsche Filmpreise, zuletzt 2013 „Hannah Arendt“, der in Deutschland fast 500.000 Besucher erreichte. „Hannah Arendt“ ist ebenfalls in der Vorauswahl für den Europäischen Filmpreis.

Herbert Strate-Preis

Mit ihrem Preis erinnern Film- und Medienstiftung NRW und HDF Kino e.V. an den Kinobetreiber Herbert Strate, der 2004 im Alter von 82 Jahren starb und sich als langjähriger Präsident der FFA und des Hauptverbands deutscher Filmtheater große Verdienste um den deutschen Film erworben hatte.

Die bisherigen Preisträger des Strate-Preises waren: Sönke Wortmann, Tom Tykwer, Uschi Reich, Günter Lamprecht, der Filmjournalist Heiko R. Blum, Jürgen Vogel, der ehemalige Vorstand der FFA Rolf Bähr, Senta Berger und Michael Verhoeven, Wim Wenders, Dieter Kosslick sowie im ver­gangenen Jahr Steffen Kuchenreuther.