Massaker gewinnt beim Festival „Visions du réel“ in Nyon den Spezialpreis der Jury
Nach Berlinale zweite Auszeichnung für engagierten Dokumentarfilm
Der Dokumentarfilm "Massaker" hat beim Dokumentarfilmfestival in Nyon Ende April den Preis SRG idée suisse gewonnen.
Der als psychopolitische Studie angelegte Film der Regisseure Monika Borgmann, Lokman Slim und Hermann Theißen porträtiert die Täter des Massakers in zwei Palästinenserlagern. Vom 16. – 18. September 1982, während zwei Nächten und drei Tagen, wurden in den libanesischen Lagern Sabra und Shatila zwischen 1000 und 3000 palästinensische Zivilisten ermordet, zumeist Frauen, Kinder und Alte. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt. Die Täter stammten größtenteils aus den Reihen der Forces Libanaises, einer mit Israel verbündeten christlichen Miliz.
Der aufwühlende Film ist eine Studie über sechs dieser Täter, die sowohl auf Befehl wie auch aus eigenem Antrieb am Massaker teilgenommen haben.
Die Produktion der Kölner Lichtblick Film- und Fernsehproduktion und des WDR in Koproduktion mit dem Libanon, Frankreich und der Schweiz erhielt bereits während der diesjährigen Berlinale den Preis der FIPRESCI in der Reihe Panorama.
Die Filmstiftung NRW unterstützte den Film mit einer Projektvorbereitungsförderung und einer Produktionsförderung von insgesamt über 350.000 Euro.