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Film und Medien Stiftung NRWNewsNews„Mutter“ und „Spencer“ mit Hessischem Filmpreis geehrt

„Mutter“ und „Spencer“ mit Hessischem Filmpreis geehrt

Die filmstiftungsgeförderte Dokumentation „Mutter“ von Carolin Schmitz wurde vergangene Woche als bester Dokumentarfilm bei der auf drei Abende aufgeteilten Vergabe des Hessischen Film- und Kinopreises ausgezeichnet. Außerdem gewann Pablo LarraínsSpencer“ den Hessischen Film- und Kinopreis in der Kategorie „Bester Spielfilm“.

Die Jury beschreibt den ungewöhnlichen Film „Mutter“ als „eine Verschmelzung vom dokumentarischen Erzählen des Mutterseins mit der fiktionalen Darstellung des Alltags einer Frau. In dem die Regisseurin und ihre Hauptdarstellerin auf sensible aber auch trockene Art, Wäsche waschen, Essen, Baden, Tanzen, Stricken, Putzen, Freizeit und Sport bebildern, können wir den Stimmen der Mütter lauschen und tief in Schicksale eindringen, bei denen es meist nicht schwer ist, Parallelen zum eigenen Leben herzustellen und zu hinterfragen.“

Zum Film „Mutter“: 

Anke Engelke spielt die Hauptrolle in der Produktion „Mutter“. Sie widmet sich dem Thema Mutterschaft. Der Film erzählt von Freude und Zweifel, Macht und Ohnmacht, Wut und Liebe. Acht Frauen zwischen 30 und 75 erzählen von ihrem Leben und Muttersein. Allen Frauen gemeinsam ist die Erkenntnis, dass Mutterschaft eine ambivalente Erfahrung ist. Für die filmische Umsetzung werden die dokumentarischen Aussagen optisch in einer fiktiven Figur – dargestellt von Anke Engelke – zusammengeführt. Die Schauspielerin integriert die Berichte der Frauen in die lakonische Erzählung über das alltägliche Leben einer Frau und Mutter.

Über „Spencer“ sagt die Jury folgendes: Filme, die das Kino wirklich lieben, die die große Leinwand wirklich brauchen, sind selten geworden. Der große Stilwille und die beeindruckenden Bilder tragen in diesem Film dazu bei, dem Innenleben einer Ikone des 20. Jahrhunderts in ungewöhnlicher Weise und Intensität nahe zu kommen. Larraín ist mit "Spencer" gelungen, dem Mythos Diana neue Facetten abzugewinnen, Bekanntes neu zu interpretieren. In großen Bildern – gedreht unter anderem im wunderschönen Interieur des hessischen Schlosshotels Kronberg – erzählt er von einer gequälten Frau, die droht, zwischen Pflichtgefühl und Freiheitsdrang zu zerreißen. Kristen Stewart erweitert die bekannten Dianabilder um ihre ganz eigene, beeindruckende Interpretation. Die innere Zerrissenheit der Hauptfigur wird auf sämtlichen Ebenen des Films verhandelt. Bis in jedes Detail ist der Film herausragend gestaltet, besonders hervorheben möchte die Jury das Drehbuch von Steven Knight, die Bilder von Claire Mathon und den denkwürdigen Score aus der Feder von Jonny Greenwood. Pablo Larraín hat Neues im Bekannten gesucht und uns allen ein cineastisches Geschenk gemacht.

Zum Film „Spencer“:

„Spencer“ ist eine Produktion von Komplizen Film in Koproduktion mit Fabula Films und Shoebox Films. Neon und Topic Studios waren als Executive Producer beteiligt. Der Oscar-nominierte Autor Steven Knight verfasste das Drehbuch für das Drama, welches bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig 2021 Weltpremiere feierte. In der Hauptrolle spielt Kristen Stewart Prinzessin Diana 1991 im Kreis der englischen Königsfamilie auf Gut Sandringham. Die Ehe zwischen Diana und Prinz Charles ist längst abgekühlt und Gerüchte über Affären und eine bevorstehende Trennung machen die Runde. In weiteren Rollen sind u.a. Sally Hawkins und Timothy Spall zu sehen. Die Kamera übernahm César-Gewinnerin Claire Mathon. In NRW wurde auf Schloss Nordkirchen im Kreis Coesfeld sowie in Dülmen gedreht.