„Nairobi Half Life" feiert Weltpremiere in Durban
Am Samstag feierte „Nairobi Half Life" auf dem Durban International Film Festival seine umjubelte Weltpremiere. Der Film entstand im letzten Jahr aus einem Workshop in Nairobi. Die NRW-geförderte Initiative von Tom Tykwers und Marie Steinmanns "One Fine Day Films", Deutsche Welle Akademie und der kenianischen Produktionsfirma Ginger Ink. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung des modernen afrikanischen Films zu unterstützen.
Sieben Mentoren aus Deutschland und Großbritannien unterrichteten zwei Wochen lang in den Bereichen Regie, Produktion, Kamera, Szenenbild, Schnitt, Tongestaltung und Drehbuch. 55 Teilnehmer aus fünf afrikanischen Ländern hatten bei dem Workshop die Gelegenheit, ihre vorhandenen Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Der Fokus lag dabei auf dem künstlerischen Aspekt, eine eigene Filmsprache zu entwickeln und eigene Ideen umzusetzen.
Am Ende des Seminars wurden die jeweils besten Teilnehmer aus den einzelnen Gewerken ausgewählt, die „Nairobi Half Life" produzierten. Das Drehbuch, geschrieben in Suaheli, Kikuyu und Straßenslang, wurde von lokalen Drehbuchautoren entwickelt. „Nairobi Half Life" markiert das Debüt des jungen kenianischen Regisseurs Tosh Gitonga. Produziert wurde der Film von Regisseur Tom Tykwer und Sarika Hemi Lakhani von "One Fine Day Films" sowie von Ginger Wilson von Ginger Ink., die alle bei der Vorführung in Durban anwesend waren.
Tom Tykwer zeigte sich begeistert von der Weltpremiere: „Eine tolle Vorführung: volles Haus, Riesenstimmung, glücklicher Regisseur – „Nairobi Half Life" hatte einen fantastischen Einstand in Durban. Wir sind sehr glücklich, dass der nach "Soul Boy" zweite Film unserer Initiative auf dem Weg ist, innerhalb und außerhalb von Afrika für Furore zu sorgen und eine neue Gruppe von Filmemachern dieses Kontinents die Chance bekommt, ihre außergewöhnlichen Talente zu einer Profession zu formen."
Zum Inhalt des Films: Ein junger, aufstrebender Schauspieler aus dem ländlichen Kenia träumt vom Erfolg in der großen Stadt. Um dies zu verwirklichen, bricht er – sehr zum Verdruss seiner Familie – nach Nairobi auf, die Stadt der unendlichen Möglichkeiten. Dort wird er seiner Habseligkeiten beraubt und ist alleine in einer Stadt, in der er keine Menschenseele kennt. Er freundet sich mit einem jungen Bandenführer an, der ihn aufnimmt. Hineingezogen in eine Welt von Gewalt und Diebstahl versucht er dennoch, seinen Traum von der Schauspielerei zu verwirklichen. Doch während er ums Überleben kämpft, erweist es sich mehr und mehr als Herausforderung die beiden Welten auseinanderzuhalten…
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