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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenNext Generation Arthouse: Film- und Kinokongress NRW diskutiert die Zukunftsperspektiven des Kinos

Next Generation Arthouse: Film- und Kinokongress NRW diskutiert die Zukunftsperspektiven des Kinos

  • Leitfrage: Was braucht das Kino, um zukunftsfähig und erfolgreich zu sein?
  • Einstieg: Filmpolitisches Blitzlicht von Dr. Marc Jan Eumann
  • Fakten: FFA-Studie Programmkino und Arthouse-Publikum
  • Big Data: Was das Kino vom Internet lernen kann
  • Die Sender: Der Kinofilm als öffentlich-rechtliche Aufgabe
  • Siegfried Kracauer Preis: Wo steht die deutsche Filmkritik?
  • Herbert Strate-Preis: Werkstattgespräch mit Maren Ade und Maria Schrader
  • Am Abend: Kinoprogrammpreis NRW, Herbert Strate-Preis und Siegfried Kracauer Preis

Am Mittwoch, dem 9. November 2016, findet im Vorfeld des Kinoprogrammpreis von 10.00-18.00 Uhr im Kölnischen Kunstverein zum sechsten Mal der Film- und Kinokongress der Film- und Medienstiftung NRW statt. Unter der Überschrift „Next Generation Arthouse“ diskutieren Produzenten, Sendervertreter, Verleiher, Kinobetreiber und Filmpolitiker die Zukunftsperspektiven des Kinos. Die Tagesmoderation übernehmen Ute Soldierer, freie Moderatorin und Redakteurin, und Helmut Hartung, Chefredakteur Promedia.

Einstieg mit einem filmpolitischen Blitzlicht von Dr. Marc Jan Eumann
Nach der Begrüßung durch Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, eröffnet der Kongress mit einem „Filmpolitischen Blitzlicht“ von Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für Europa und Medien der Staatskanzlei NRW.

Die Fakten: Die aktuelle FFA-Studie: Programmkino und Arthouse-Publikum
Als Grundlage für die nachfolgende Diskussion liefert Frank Völkert, stellvertretender Vorstand FFA, als Grundlage die Fakten: die Ergebnisse der aktuellen FFA Studie zu „Programmkinos und das Publikum von Arthouse-Filmen 2015“.

Was das Kino vom Internet lernen kann?
Filme sind Kunst, Medium und Wirtschaftsgut, in jedem Fall kommunikative Akte, die gesehen werden wollen, sei es im Kino, im Fernsehen oder via VoD-Plattformen. Von letzteren ist anzunehmen, dass sie ihre Nutzer besser kennen, besser wissen, welche Zielgruppen welche Filme suchen bzw. wie Filme ihre Zielgruppen besser erreichen können. Martina Berger, Leitung Forschungsgruppe an der Filmuniversität Potsdam, und Philipp Hoffmann, Geschäftsführer Rushlake Media, sprechen darüber, was Portale und Plattformen von ihren Nutzern wissen, und wie Big Data, d.h. die Kenntnis von Zielgruppen und deren Nutzungsgewohnheiten die Stoffauswahl und Drehbuchentwicklung, vor allem aber die Filmvermarktung und Auswertungskonzepte verbessern könnte.

Roundtable: „Was brauchen Kino und Film, um zukunftsfähig und erfolgreich zu sein?“
Je nach Branchenperspektive fallen die Antworten auf diese Frage unterschiedlich, wenn nicht gar widersprüchlich, aus: Weniger Filme, flexible Auswertung, zielgenaues Marketing sagen die einen, gute Geschichten und bekannte Schauspieler die anderen, oder auch hochwertige Kinos und ein guter Verleih, weniger Förderung, mehr Förderung, eine zukunftsfähige Filmpolitik und ein verlässlicher Rechtsrahmen usw. Ein Runder Tisch, der diese unterschiedlichen Perspektiven, Ideen und Konzepte diskutiert, steht im Zentrum des Kongresses. Mit dabei: die Produzentin Bettina Brokemper (Heimatfilm) sowie Produzent und Plattform-Gründer Dan Maag (Pantaleon Entertainment/Pantaflix), die Verleiher Christoph Ott (NFP marketing & distribution) und Stephan Winkler (W-Film), Kinobetreiber Mustafa El Mesaoudi (Lichtblick Cinema), Filmexpertin Tanja C. Krainhöfer (Filmfestival-Studien.de) u.a.m. Alle Kongressteilnehmer sind gebeten, sich einzumischen und mitzudiskutieren.

Neues aus Brüssel?
Nach der Mittagspause geht es um Europa. In Kooperation mit Creative Europe Desk NRW sprechen die Abgeordnete des Europaparlaments Petra Kammerevert (Europabüro Düsseldorf) und die Referentin European Affairs bei der SPIO, Julia Piaseczny, über aktuelle europäische Entwicklungen und die filmpolitischen Themen, die derzeit in Brüssel diskutiert werden.

Die Sender: Der Kinofilm als öffentlich-rechtliche Aufgabe
Das Verhältnis von Sendern, Produzenten und Kreativen wird in der öffentlichen Wahrnehmung vorrangig durch Themen wie Terms of Trade und Eckpunkte-Papiere bestimmt. Die große Bedeutung von Sendern und Redaktionen als Kinokoproduzenten und Partner bei der Finanzierung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten ist kaum zu unterschätzen. Eine der wichtigsten Filmredaktionen Deutschlands ist die des WDR. Aktuelle Arthouse-Erfolge wie „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (Lars Kraume), „Toni Erdmann“ und „Vor der Morgenröte“ oder Nicolette Krebitz‘ Ausnahmefilm „Wild“ wurden im WDR betreut. Über Erfolge und Herausforderung, die konkrete Redaktionsarbeit, aber auch die Zukunftsaussichten angesichts der allerorten formulierten Sparzwänge sprechen Prof. Gebhard Henke, WDR-Programmbereichsleiter Fernsehen, Kino, Serie, und die WDR-Programmgruppenleiterin Fernsehfilm und Kino Dr. Barbara Buhl und WDR-Redakteurin Andrea Hanke.

Siegfried Kracauer Preis: Wo steht die deutsche Filmkritik?
Erstmals wird im Rahmen des Kinoprogrammpreis NRW der Siegfried Kracauer Preis für die Beste Filmkritik und ein Jahresstipendium für einen Filmkritiker verliehen. Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg und der Film- und Medienstiftung NRW und in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik ausgerichtet. Im Vorfeld der abendlichen Verleihung diskutieren der Chefredakteur Filmdienst, Horst Peter Koll, Daniel Kothenschulte, Filmkritiker der Frankfurter Rundschau, die Kulturredakteurin der Rheinischen Post Dorothee Krings, die Welt-Redakteurin Cosima Lutz, der 1Live-Redakteur Tom Westerholt und TubeLounge Geschäftsführer Dominik Porschen, wo und wie Filmkritik heute stattfindet und welche Rolle sie spielt für Filmemacher, Verleiher, Kinos und Besucher und nicht zuletzt für den Erfolg eines Films.

Herbert Strate-Preis: Werkstattgespräch mit Maren Ade und Maria Schrader
Seit 2004 ehren Film- und Medienstiftung NRW und HDF Kino e.V. gemeinsam Personen, die sich in besonderer Weise um das deutsche Kino verdient gemacht haben. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an die Regisseurin, Autorin und Produzentin Maren Ade („Toni Erdmann“) und an die Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Maria Schrader („Vor der Morgenröte“). Unmittelbar vor der Verleihung werden Maren Ade und Maria Schrader von 17.00 bis 18.00 Uhr im Rahmen eines Werkstattgesprächs im Kölnischen Kunstverein über ihre Arbeit sprechen. Ulrich Höcherl, Geschäftsführender Chefredakteur Busch Entertainment Media, führt das Gespräch.

Der Film- und Kinokongress NRW ist eine Veranstaltung der Film- und Medienstiftung NRW in Zusammenarbeit mit Creative Europe NRW, dem Film- und Medien Verband NRW und dem Filmbüro NRW. Weitere Kooperationspartner sind der Verband der deutschen Filmkritik e.V. (VDFK), die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, sowie die ifs internationale filmschule köln und die Kunsthochschule für Medien (KHM).