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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsNext Step Arthouse: Was kommt nach den Babyboomern?

Next Step Arthouse: Was kommt nach den Babyboomern?

Kinder und Jugendliche als Kino-Zielgruppe waren eines der Themen beim 7. Film- und Kinokongress NRW, der am 14. November im Kölnischen Kunstverein stattfand. Birgit Langebartels, Leiterin Kids & Family Research beim Markt- und Medienforschungsinstitut Rheingold in Köln, gab zunächst eine allgemeine Einschätzung der jungen Zielgruppe.

Birgit Langebartels (Rheingold Institut) © Ralph Sondermann/Film- und Medienstiftung NRW
Birgit Langebartels (Rheingold Institut) © Ralph Sondermann/Film- und Medienstiftung NRW

Demnach lebe ein großer Teil der Kinder in Deutschland in komfortablen Verhältnissen, werde aber immer wieder damit konfrontiert, dass die Welt in Unordnung geraten könne. In den Zukunftsperspektiven dieser Generationen lägen glanzvoller Aufstieg und bodenloser Absturz nah beieinander, führte Langebartels aus. Der daraus resultierenden Sehnsucht nach Halt und Geborgenheit könne auch das Kino entgegenkommen, indem es Erfolgsgeschichten von Menschen aufzeige, die Entscheidungen getroffen hätten. Das Kino könne zudem einen Beitrag zur Entschleunigung des Lebens der Kinder und Jugendlichen leisten – als Raum, in dem sie sich 90 Minuten lang nur auf eine Sache einließen und auf das Smartphone verzichteten.

Petra Rockenfeller (Lichtburg Oberhausen) © Ralph Sondermann/Film- und Medienstiftung NRW
Petra Rockenfeller (Lichtburg Oberhausen) © Ralph Sondermann/Film- und Medienstiftung NRW

Petra Rockenfeller, Theaterleiterin des Lichtburg Filmpalasts in Oberhausen und Vorstandsmitglied der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V., griff das Thema anschließend im Gespräch mit Moderatorin Ute Soldierer aus Sicht der Kino- und Filmbranche auf. Nach Rockenfellers Ansicht müsse die junge Zielgruppe viel stärker auf allen Ebenen berücksichtigt werden. So seien im Material, das die Verleiher zu den Filmen zur Verfügung stellten, in der Regel nur Informationstexte zu finden, die auf erwachsene Leser zugeschnitten seien. Das Kino müsse zudem besondere Plattformen für junge Besucher bieten, wie sie etwa der Buchhandel mit Spielecken schon seit langem eingerichtet habe. Rockenfeller regte zudem an, die Auswertung von Kinder- und Jugendfilmen über einen längeren Zeitraum zu fördern. Diese würden von der Zielgruppe nicht unbedingt zum Starttermin, sondern zu einem speziellen Anlass besucht.