NRW@Berlinale 2012
- 21 Filme in den offiziellen Festivalreihen der Berlinale 2012
- „Was bleibt“ von Hans-Christian Schmid mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger im Wettbewerb
- „Das bessere Leben“ von Malgoska Szumowska mit Juliette Binoche eröffnet Panorama Special
- „Revision“ von Philip Scheffner im Forum
- Fünfmal„Junges Kino aus NRW“ in der Reihe Perspektive Deutsches Kino
- „Say Goodbye to the Story“ von Christoph Schlingensief im Wettbewerb der Berlinale Shorts
- „Abschied von den Fröschen” von Ulrike Schamoni als Sondervorführung
Auf den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin (9. bis 19. Februar) ist das Filmland NRW stark vertreten: 21 Filme, die in oder mit Beteiligung von Nordrhein-Westfalen realisiert wurden, erhielten in diesem Jahr eine Einladung in die offiziellen Reihen der Berlinale. Davon entstanden 18 mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW.
Neben dem Wettbewerbsbeitrag „Was bleibt“ von Hans-Christian Schmid, der zum vierten Mal mit einem Film ins Rennen um den Goldenen Bären geht, und Malgoska Szumowskas Kinofilm „Das bessere Leben“ mit Juliette Binoche, der die Panorama-Reihe eröffnet, präsentiert sich Nordrhein-Westfalen in Berlin vor allem jung und experimentierfreudig: Allein fünf NRW-Produktionen von Nachwuchsfilmern sind in der Reihe Perspektive Deutsches Kino zu sehen. Über die Filmpräsenz in allen Berlinale-Reihen hinaus ist die Filmstiftung NRW am Stand von Focus Germany auf dem European Film Market beteiligt.
Wettbewerb: „Was bleibt“ von Hans-Christian Schmid mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger
Regisseur Hans-Christian Schmid stellt auf der Berlinale seinen neuen Film „Was bleibt“ vor. Die Hauptrollen in dem Familiendrama, das nahezu komplett in einer Villa bei Recklinghausen gedreht wurde, spielen Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Ernst Stötzner, Sebastian Zimmler und Picco von Groote. „Was bleibt“ ist eine geförderte Produktion der 23/5-Filmproduktion in Koproduktion mit SWR, Arte und WDR, die vom Kölner Pandora Filmverleih in die deutschen Kinos gebracht wird.
Panorama Special: „Das bessere Leben“ von Malgoska Szumowska mit Juliette Binoche
Mit Juliette Binoche in der Hauptrolle hat Malgoska Szumowska ihren geförderten Film „Das bessere Leben“ u.a. in Köln in Szene gesetzt. In dem Eröffnungsfilm der Reihe Panorama Special spielt Binoche eine Journalistin, die über Studentinnen recherchiert, die sich ihr Studium durch Prostitution finanzieren. Produziert wurde „Das bessere Leben“ als Europäische Koproduktion der Kölner Zentropa International mit dem ZDF (Kinostart im Verleih von Zorro Film: 29. März).
Panorama: „Death for Sale“ und „Detlef“
Mit „ Death for Sale“ hat Zentropa International-Produzentin Bettina Brokemper einen zweiten Film im Panorama. In der internationalen Koproduktion ihrer Kölner Firma Heimatfilm erzählt Regisseur Faouzi Bensaidi von drei Freunden, die in einer marokkanischen Stadt von kleinen Diebstählen leben und von einem großen Coup träumen.
In ihrem Dokumentarfilm „Detlef“ porträtieren Stefan Westerwelle und Jan Rothstein den Bielefelder Schwulenaktivisten Detlef Stoffel und lassen dabei u.a. Gustav-Peter Wöhler, Lilo Wanders und Corny Littmann zu Wort kommen. Die Produktion von Bonheur Filme mit dem Untertitel „60 Jahre schwul“ läuft in Panorama Dokumente.
Forum: „Revision“ von Philip Scheffner
Die „Revision“ des Falles zweier Roma, die 1992 von drei Jägern in Mecklenburg-Vorpommern erschossen wurden, hat sich Philip Scheffner in seinem gleichnamigen Dokumentarfilm vorgenommen. Der geförderte Kinofilm ist eine Koproduktion der Kölner Blinker Film mit pong Kröger & Scheffner, Worklights Media und ZDF/Arte.
Perspektive Deutsches Kino: „Tage in der Stadt“, „Rodicas“, „Ararat“, „Die Vermissten“ und „Sterben nicht vorgesehen“
In der Sektion Perspektive Deutsches Kino zeigt die Berlinale inhaltliche und stilistische Trends beim deutschen Film-Nachwuchs. Fünf der ausgewählten Produktionen stammen aus NRW:
KHM-Absolvent Janis Mazuch erzählt in seinem geförderten, 25-minütigen Kurzfilm „Tage in der Stadt“ von einer Frau, die aus dem Gefängnis entlassen wird und ihren Platz in der Gesellschaft sucht. Produktion: KHM und blowball film.
In dem 53-minütigen Film „ Rodicas“ porträtiert Schauspielerin und Regisseurin Alice Gruia in einer Eigenproduktion ihre Mutter und deren besten Freundin. Die beiden Frauen leben in Australien, sind grundverschieden, tragen aber beide den gleichen Vornamen: Rodica.
Regisseur Engin Kundag, Absolvent der ifs internationale filmschule köln, drehte seinen 27-minütigen Kurzfilm an der Grenze zu Armenien im Heimatort seiner Eltern. In „Ararat“ erzählt er von einem Rückkehrer und vermeintlich zweiten Chancen.
„ Die Vermissten“ heißt das geförderte Debüt von Jan Speckenbach. André Hennicke spielt darin einen Kernkraftingenieur, der seine vermisste 16-jährige Tochter sucht. Die Produktion von Junifilm und dem ZDF Das kleine Fernsehspiel wurde u.a. in NRW gedreht und steht im Wettbewerb um den Besten Erstlingsfilm.
In seinem 25-minütigen Diplomfilm „ Sterben nicht vorgesehen“ hat sich KHM-Absovent Matthias Stoll eines sehr persönlichen Themas angenommen. In seinem Film erzählt er vom Tod seines Vaters, der sich ereignete, als er, selbst weit weg, auf einem anderen Kontinent war.
Wettbewerb der Berlinale Shorts: „Say Goodbye to the Story“ von Christoph Schlingensief
Ein Wiedersehen mit Christoph Schlingensief: Sein geförderter Kurzfilm „Say Goodbye to the Story“, der beim Archivieren des Nachlasses des 2010 verstorbenen Filmemachers entdeckt wurde, läuft im Wettbewerb der Berlinale Shorts. Der Film, in dem Katharina Schlothauer, Stefan Kolosko, Robert Stadlober, Irm Hermann und Björn Thors mitspielen, ist ein Fragment von Schlingensiefs Filmprojekt „The African Twin Towers“.
LOLA@Berlinale
In der Reihe Lola@Berlinale präsentieren die Berliner Filmfestspiele Produktionen, die sich in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis befinden. Darunter auch sieben Kinofilme, die mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW entstanden.
„Charlotte Rampling The Look“ von Angelina Maccarone
„Gerhard Richter Painting“ von Corinna Belz
„Hotel Lux“ von Leander Haußmann
„Klitschko“ von Sebastian Dehnhardt
„Tom Sawyer“ von Hermine Huntgeburth
„Unter dir die Stadt“ von Christoph Hochhäusler
„Raising Resistance“ von Bettina Borgfeld und David Bernet
Sondervorführungen: „Abschied von den Fröschen“ und „Der Vorleser“
2012 jährt sich der Jahrestag des Oberhausener Manifests zum 50. Mal. Die Berlinale zeigt aus diesem Anlass Ulrike Schamonis geförderten Dokumentarfilm „Abschied von den Fröschen“ über ihren Vater Ulrich Schamoni. Die Koproduktion von Ziegler Film und Bären Film Berlin basiert auf dem Filmtagebuch des Filmemachers, das er bis kurz vor seinem Tod 1998 geführt hat.
Auch Studio Babelsberg feiert 2012 Geburtstag. Die Berlinale gratuliert zum 100. mit der Sonderreihe „Happy Birthday, Studio Babelsberg“, in der auch Stephen Daldrys „Der Vorleser“ gezeigt wird. Die Literaturverfilmung, für die Kate Winslet 2009 einen Oscar gewann, wurde mit Unterstützung aus NRW nicht nur in Babelsberg, sondern auch in den Kölner MMC-Studios gedreht.
Film- und Medienstiftung NRW auf dem European Film Market
Während der Berlinale informieren Mitarbeiter der Film- und Medienstiftung NRW auf dem European Film Market im Gropius-Bau über Fördermöglichkeiten in NRW. Die Filmstiftung finden Sie am Stand von FOCUS Germany, dem Zusammenschluss der deutschen Filmförderer. Telefonisch ist FOCUS Germany während der Berlinale unter der Nummer 030-767646-419 zu erreichen.
MEDIA auf der Berlinale
Während der Berlinale steht das Team der deutschen MEDIA Desk und Antennen mit einem eigenen Informationsstand beim MEDIA Umbrella auf dem European Film Market für den Beratungsservice zur Verfügung. Telefonisch ist das Team unter 030 -767 646 442 zu erreichen. 32 Produktionsfirmen aus 20 europäischen Ländern, darunter die Firma Tradewind aus NRW, nehmen am Koproduktionstreffen „Share Your Slate“ teil, das von den Desk und Antennen Deutschland organisiert wird. Last but not least gibt es beim MEDIA Infotag am 13. Februar Gelegenheit, sich über aktuelle Fördermöglichkeiten, Trainingsprogramme und das MEDIA Nachfolgeprogramm ab 2014 zu informieren. Die Veranstaltung findet im Ritz Carlton Hotel am Potsdamer Platz statt. Weitere Informationen unter www.mediadesk.de.