NRW fördert 29 Filmprojekte mit 8,5 Mio. Euro
In ihrer zweiten Fördersitzung 2014 vergibt die Film- und Medienstiftung NRW rund 8,5 Mio. Euro für 29 Projekte. Insgesamt 8,05 Mio. Euro erhalten 16 Kinofilme, darunter die neuen Produktionen mit Rolf Lassgård, Mads Mikkelsen, Burghart Klaußner, Ruby O. Fee, Sebastian Koch und Friedrich Mücke sowie ambitionierte Arthouse-Projekte von Regisseuren wie Vibeke Idsøe, Semih Kaplanoğlu, Radu Jude, Lars Kraume und Gordian Maugg. Ein besonderer Schwerpunkt der Entscheidungen liegt bei jungen Filmproduktionen und Dokumentarfilmen aus NRW u.a. von Produzenten wie Gifted Films, Belle Epoque, Blinker, eitelsonnenschein, gilles mann und Gringo. Weitere 120.000 Euro gehen an sechs Drehbuchentwicklungen und 320.000 Euro an sieben Verleihförderungen.
Internationale Koproduktionen
- Die kleine Eva ist am ganzen Körper mit blonden Haaren bedeckt. „Das Löwenmädchen“ wird vom Dorf verstoßen, doch entwickelt dadurch eine einzigartige Persönlichkeit. Vibeke Idsøe dreht mit Rolf Lassgård, Ulrich Tukur und Mads Mikkelsen zur Hälfte auch in NRW. (Produktion: Gifted Films, 850.000 Euro)
- Bären-Gewinner Semih Kaplanoğlu („Bal“) inszeniert mit „Grain“ ein Science-Fiction-Drama, in dem die Erde nach Umweltzerstörungen und Kriegen zu großen Teilen zerstört ist. Es wird ebenfalls in NRW gedreht. (Produktion: Heimatfilm, 700.000 Euro)
- Gemeinsam mit seinem 15-jährigen Sohn Ionita versucht der ehemalige Soldat Costandin 1834 in Rumänien, einen Leibeigenen einzufangen. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur Radu Jude dreht „Aferim!“ mit Toma Cuzin. (Produzent: Gringo Films, 180.000 Euro)
- Durch die unabsehbar tiefgreifenden Folgen eines zufälligen Ereignisses wird Karsten mit seinen eigenen Schwächen und Ängsten konfrontiert und beginnt, sein stabil geglaubtes Leben zu hinterfragen. Asli Özge inszeniert das Drama „Auf Einmal“. (Produktion: EEE Film, 480.000 Euro)
- Autor und Regisseur Matthias X. Oberg inszeniert mit „Zazy“ einen Krimi um ein Pärchen, das in die bessere Gesellschaft aufsteigen will und glaubt, dies durch eine Erpressung erreichen zu können. (Produktion: gilles mann, 590.000 Euro)
Deutsche Kinofilme
- Regisseur Sven Unterwaldt verfilmt nach der Kinderbuchvorlage von Sabine Ludwig „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“. Die Produktion wird in weiten Teilen in NRW realisiert. (Produktion: Karibufilm, 1 Mio. Euro)
- Lars Kraume verfilmt mit „Die Heimatlosen“ die Geschichte von Fritz Bauer, der mit dem Mossad zusammenarbeitet, um Adolf Eichmann zu verhaften. Burghart Klaußner steht vor der Kamera. (Produzent: Terz Filmproduktion, 985.000 Euro)
- In seinem Dokudrama „Fritz Lang – Der andere in uns“ beleuchtet Gordian Maugg Fritz Langs Reise nach Düsseldorf zur Recherche für seinen Film „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“. Thomas Thieme, Michael Mendl und Friedrich Mücke stehen vor der Kamera. (Produktion: Belle Epoque Films, 300.000 Euro)
Junges Kino und starke Dokumentarfilme aus NRW
- ifs-Absolvent Johannes Sievert realisiert mit „Von Zeit zu Zeit“ einen Science-Fiction-Thriller um eine Mordermittlung in Köln, bei der das Opfer offenbar aus einer anderen Zeit kommt. In der Hauptrolle: Sebastian Koch. (Produktion: Pandora, 650.000 Euro)
- „Palka“ kommt frisch aus dem Knast und hat sich geschworen: nie wieder dorthin. Als sein Sohn Toni ins kriminelle Milieu abzurutschen droht, versucht Palka alles, um eine Katastrophe zu verhindern. KHM-Absolvent Sebastian Fritzsch inszeniert mit Markus John und Ursula Strauss komplett in NRW. (Produktion: busse & halberschmidt, 440.000 Euro)
- In ihrem dokumentarischen Essayfilm „Die Giraffe“ geht KHM-Absolventin Lea Hartlaub den Spuren des Tieres in der Kulturgeschichte unterschiedlicher Länder nach. (Produktion: Blinker Film, 160.000 Euro)
- Saloua Mohammed kämpft im Problemviertel Neu-Tannenbusch in Bonn gegen selbsternannte „Gotteskrieger“. Michael Möller begleitet in „Mit dem Kopftuch gegen die Taliban“ die junge Islamwissenschaftlerin. (Produktion: eitelsonnschein, 145.000 Euro)
- In „Mali Blues“ geht Lutz Gregor der Musik Malis nach, die zum musikalischen Welterbe zählt und zu den Wurzeln des Blues und des Jazz gehört. Die Vorbereitung des aufwändigen Dokumentarfilms unterstützte die Filmstiftung bereits. (Produktion: Gebr. Beetz, 120.000 Euro)
- Einen Monat nach dem 6-Tage-Krieg interviewte Amos Oz beteiligte Soldaten. Diese schonungslosen Zeugnisse waren bisher streng zensiert. Nun macht Regisseur Mor Loushy sie in „Censored Voices“ erstmals komplett öffentlich. (Produktion: Made in Germany, 85.000 Euro)
- Anne Linsel feierte 2010 mit ihrem Dokumentarfilm „Tanzträume“ Premiere bei der Berlinale. In „Tanzträume – Lebensträume“ trifft Linsel ihre mittlerweile erwachsenen Protagonisten und untersucht, ob und wie künstlerische Prozesse ihr Leben beeinflussen. (Produktion: Tag/Traum, 68.000 Euro)
Die vollständigen Förderergebnisse entnehmen Sie bitte der anhängenden Fördertabelle.
Neu in die Jury entsandt wurde Philipp Steffens (Leiter Fiction RTL). Er folgt auf Barbara Thielen.