Instagram
Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenNRW@Toronto International Film Festival

NRW@Toronto International Film Festival

43. Toronto International Film Festival: Neun filmstiftungsgeförderte Produktionen sind auf das größte Filmfestival Nordamerikas eingeladen

  • Gala Presentations: „High Life“ von Claire Denis
  • Platform: „Der Unschuldige“ von Simon Jaquemet und „Rojo“ von Benjamin Naishtat
  • Contemporary World Cinema: „Das schönste Paar“ von Sven Taddicken, „Styx“ von Wolfgang Fischer und „Sew the Winter to my Skin“ von Jahmil X.T. Qubeka
  • Discovery: „Saf“ von Ali Vatansever
  • In weiteren Reihen: „In my Room“ von Ulrich Köhler, „Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck
  • Toronto International Film Festival vom 6. bis 16. September 2018

Großaufgebot aus NRW: Neun filmstiftungsgeförderte Produktionen sind zum 43. Toronto International Film Festival (tiff) eingeladen, darunter sechs als Weltpremiere. Folgende Produktionen mit NRW-Förderung werden in Toronto gezeigt:

High Life“ von Claire Denis feiert Weltpremiere bei den Gala Presentations, in der Reihe Platform sind „Der Unschuldige“ von Simon Jaquemet sowie „Rojo“ von Benjamin Naishtat als Weltpremiere zu sehen. Sven Taddickens Drama „Das schönste Paar“ und „Sew the Winter to my Skin“ von Jahmil X.T. Qubeka werden als Weltpremiere in der Reihe Contemporary World Cinema gezeigt, in der auch „Styx“ von Wolfgang Fischer laufen wird. Florian Henckel von Donnersmarck ist mit seinem Film „Werk ohne Autor” bei den Special Presentations vertreten, und „In my Room“ von Ulrich Köhler wird in der Sektion Wavelengths gezeigt. Außerdem wird „Saf“ seine Premiere in der Discovery-Reihe feiern. Das Toronto International Film Festival findet in diesem Jahr vom 6. bis 16. September statt.

„Neun hochkarätige Filme, die mit Unterstützung der Filmstiftung NRW entstanden sind, und gleich sechs davon als Weltpremiere: Glückwunsch an die Teams zu diesem Erfolg beim wichtigsten Filmfestival Nordamerikas!“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Von Science Fiction über Drama bis Thriller stellen sich hier Produktionen mit einer großen Bandbreite einem Weltpublikum vor. Die wachsende Strahlkraft des Festivals gibt den Filmen große Aufmerksamkeit, und das Festival ist nicht selten der Kick-off für die danach startende Oscar-Kampagne der Filme. Wir freuen uns auf das Programm und wünschen den Filmemacherinnen und Filmemachern ein erfolgreiches Festival!“

Die Filme im Einzelnen:

Gala Presentations

High Life“ (Weltpremiere)
Der Dreh zum neuen Film von Claire Denis (Buch gemeinsam mit Jean-Pol Fargeau) fand fast vollständig in den Kölner Medienparks NRW Studios statt. Die Hauptrollen spielen Robert Pattinson, Juliette Binoche, André Benjamin, Mia Goth, Lars Eidinger und Jessie Ross in ihrer ersten Kinorolle. „High Life“ ist eine Produktion der Kölner Pandora Filmproduktion und Alcatraz Films (FR), The Apocalypse Company (UK), Madants (PL) mit Andrew Lauren Productions (USA), in Koproduktion mit Arte France Cinema, ZDF/Arte in Zusammenarbeit mit Canal+ und Ciné+. Die Filmstiftung NRW förderte die Projektentwicklung und Produktion mit 1,25 Mio. Euro, weitere Förderer sind DFFF, MBB, FFA sowie CNC, British Film Institute und Polish Film Institute. Pandora Film Verleih bringt den Film in die Kinos, der Weltvertrieb liegt bei Wild Bunch. Zum Inhalt: In den Tiefen des Weltalls. Jenseits unseres Sonnensystems. Monte und seine Tochter Willow leben zusammen an Bord eines Raumschiffs. Sie sind die einzigen Überlebenden einer Crew aus verurteilten Schwerverbrechern, die sich mit dieser Mission ohne Rückkehr von ihren Strafen freikauften. In völliger Isolation nähern sich Vater und Tochter dem Ziel ihrer Reise – einem schwarzen Loch, in dem weder Zeit noch Raum existieren. „High Life“ läuft Ende September im Wettbewerb des San Sebastián Film Festival.

Platform

Der Unschuldige“ (Weltpremiere)
Simon Jaquemet (Buch und Regie) erzählt die Geschichte von Ruth. Als nach 20 Jahren Gefängnis ihr ehemaliger Verlobter wieder auf freiem Fuß ist, ist Ruths Leben zerrissen zwischen dem Wunsch, ihr streng christliches Familienleben aufrecht zu erhalten, und der bedrohlichen Anziehung zu diesem Mann. Den Mord, für den er eingesessen hat, hat er nie gestanden. In den Hauptrollen sind Judith Hofmann, Christian Kaiser und Thomas Schüpbach zu sehen. „Der Unschuldige“ ist eine Produktion von 8horses (CHE) in Koproduktion mit der Kölner augenschein Filmproduktion unter Beteiligung von ZDF und Arte. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion mit 250.000 Euro. Den Verleih übernimmt FilmKinoText. „Der Unschuldige“ läuft Ende September ebenfalls im Wettbewerb des San Sebastián Film Festival.

Rojo“ (Weltpremiere)
Benjamin Naishtat schrieb das Buch und führte Regie bei „Rojo“, einer Produktion von Pucará Cine (ARG) in Koproduktion mit der Kölner Sutor Kolonko, Desvia (BR), Ecce Films (FR), Viking Film (NL) und Bord Cadre (CH). Die Filmstiftung förderte mit 35.000 Euro, weitere Unterstützung kam vom World Cinema Fund, INCAA, IBERMEDIA, CNC, NL Film Fund und Hubert Bals Fund. Den Weltvertrieb übernimmt Luxbox. Zum Inhalt: Argentinien, 1975. Dr. Claudio Mora, ein aufrechter Anwalt in der Provinz, wird nach einem Restaurantbesuch mit seiner Frau von einem Fremden attackiert, der sich kurz darauf mit der eigenen Waffe in den Kopf schießt. Nach einer schicksalhaften Entscheidung lässt Mora den lebensgefährlich verletzten Mann in der nahegelegenen Wüste zurück. Während seine Tat ihn einzuholen droht und die Schuld beginnt ihn aufzufressen, entdeckt er unter der gemütlichen Oberfläche der Provinzgesellschaft eine Welt voller Betrug, Korruption und Gewalt. Die Hauptrollen spielen Dario Grandinetti, Andrea Frigerio und Alfredo Castro.

Contemporary World Cinema

Das schönste Paar“ (Weltpremiere)
In „Das schönste Paar“ von Regisseur und Drehbuchautor Sven Taddicken verbringt das junge Lehrerpaar Malte und Liv einen gemeinsamen Sommerurlaub auf einer Mittelmeerinsel. Der Urlaub wird von einem Überfall durch drei unbekannte Jugendliche gestört, der in der Vergewaltigung Livs sein tragisches Ende findet. Zwei Jahre später beweist das Paar im Umgang mit dem traumatischen Erlebnis eine erstaunliche Stärke. Als Malte zufällig einem der Täter wieder begegnet, nimmt er, von Rache getrieben, die Verfolgung auf. Es kommt zur Konfrontation und damit auch zu einer Zerreißrobe zwischen Malte und Liv. In den Hauptrollen sind Luise Heyer und Maximilian Brückner zu sehen, weitere Darsteller sind u.a. Leonard Kunz und Jasna Fritzi Bauer. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion von One Two Films in Koproduktion mit Arsam International (F) mit 300.000 Euro. Weitere Mittel kamen vom MBB und der FFA, das BKM förderte das Drehbuch. WDR und ARTE sind Partner für die TV-Auswertung. Zorro wird den Film in die deutschen Kinos bringen, der Weltvertrieb liegt bei Beta Cinema.

Sew the Winter to my Skin“ (Weltpremiere)
Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt der Film von Jahmil X.T. Qubeka die Geschichte des Outlaws John Kepe, des selbsternannten „Samson vom Boschberg“. Noch vor der Apartheid in Südafrika, in den frühen 1950er Jahren, stiehlt er von den Reichen, um den Armen zu geben. Er kann jahrzehntelang einer Verhaftung entgehen, bis er schließlich für den Mord an einem Farmarbeiter gefasst und zum Tode verurteilt wird. Das Drama wurde von Yellowbone Entertainment (ZAF) in Koproduktion mit Die Gesellschaft DGS produziert. Die Filmstiftung förderte den Weltvertrieb, den Rushlake Media übernimmt.

Styx
Rike, eine 40-jährige Ärztin aus Europa, verkörpert in ihrer Disposition eine typisch westliche Vorstellung von Glück und Erfolg. Sie ist gebildet, selbstbewusst, zielstrebig und engagiert. Wir erleben Rike, wie sie in Köln als Notärztin ihren Alltag bestreitet, bevor sie ihren Urlaub in Gibraltar antritt. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ziel ist die Atlantikinsel Ascension Island. Ihr Urlaub ist jäh beendet, als sie sich nach einem Sturm mitten auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Rund hundert Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. In den Hauptrollen spielen Susanne Wolff und Gedion Wekesa Oduor. „Styx“ (Buch und Regie: Wolfgang Fischer; Koautorin: Ika Künzel) ist eine Produktion der Schiwago Film in Koproduktion mit der Wiener Amour Fou Filmproduktion unter Senderbeteiligung von WDR und Arte G.E.I.E.. Den Verleih übernimmt Zorro Film, der Weltvertrieb liegt bei Beta Cinema. Die Filmstiftung NRW förderte das mehrfach ausgezeichnete Projekt mit 500.000 Euro, weitere Förderer sind Eurimages, Österreichisches Filminstitut, DFFF, BKM, MBB sowie FFA. „Styx“ hatte bei der diesjährigen Berlinale als Weltpremiere die Reihe Panorama Special eröffnet.

Special Presentations

„Werk ohne Autor“
Florian Henckel von Donnersmarck schrieb das Drehbuch und führte Regie. In den Hauptrollen spielen Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl und Ina Weisse. Der Film ist eine Produktion der Wiedemann & Berg Film mit Pergamon Film unter Senderbeteiligung von ARD Degeto und dem Bayerischen Rundfunk. Wiedemann & Berg haben auch schon beim Oscar-prämierten Werk „Das Leben der Anderen“ mit Florian Henckel von Donnersmarck zusammengearbeitet. Walt Disney Studios Motion Pictures Germany zeichnet für den Verleih verantwortlich und Beta Cinema übernimmt den Weltvertrieb. Sony Pictures Classic wird den Film in US-Kinos bringen. Die Filmstiftung NRW unterstützt die Produktion mit 400.000 Euro. Weitere Fördermittel kommen vom MBB, FFA, FFF Bayern, MDM und DFFF. Zum Inhalt: Inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt das Drama über drei Epochen deutscher Geschichte von dem dramatischen Leben des Künstlers Kurt (Tom Schilling), seiner leidenschaftlichen Liebe zu Elisabeth (Paula Beer) und dem folgenschweren Verhältnis zu seinem undurchsichtigen Schwiegervater Professor Seeband (Sebastian Koch), dessen wahre Schuld an den verhängnisvollen Ereignissen in Kurts Leben letztlich in seiner Kunst und seinen Bildern ans Licht kommt. „Werk ohne Autor“ feiert seine Weltpremiere beim anstehenden 75. Internationalen Film Festival Venedig.

Wavelengths

In my Room
Der Film von Ulrich Köhler (Buch und Regie) erzählt die Geschichte von Armin, der langsam zu alt wird für das Nachtleben und die Frauen, die er mag. Er ist nicht glücklich mit seinem Leben, kann sich aber kein anderes vorstellen. Als er eines Morgens aufwacht, ist es totenstill: Die Welt sieht aus wie immer, aber die Menschheit ist verschwunden. In den Hauptrollen spielen Hans Löw und Elena Radonicich, in weiteren Rollen sind Michael Wittenborn, Emma Bading, Kathrin Resetarits und Ruth Bickelhaupt zu sehen Ein Großteil der Dreharbeiten fand in NRW statt, u.a. im Kreis Lippe und Vlotho. Der Film ist eine Produktion der Kölner Pandora Film Produktion in Koproduktion mit Echo Film (IT), Komplizen Film und mit Senderbeteiligung von WDR und ARTE. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 695.000 Euro, weitere Unterstützung kam vom DFFF, FFA, BKM, MBB, HessenFilm und Medien, IDM Südtirol und MiBACT. Den Weltvertrieb übernimmt die Kölner The Match Factory, in Deutschland wird der Pandora Filmverleih „In my Room“ in die Kinos bringen. Der Film feierte seine Weltpremiere beim Internationalen Filmfestival Cannes.

Discovery

„Saf“
In „Saf“ erzählt Regisseur und Autor Ali Vatansever die Geschichte von Kamil (Erol Afsin) und Remziye (Saadet Aksoy) die im armen Istanbuler Staddteil Fikirtipe der Gentrifizierung zu trotzen versuchen. Ein Konzern hat den Staddteil aufgekauft und lässt alles abreißen, um Luxusappartments zu errichten. Doch in existentieller Not muss Kamil gerade auf dieser Baustelle den Job von einem verletzten Syrer (Kida Khodr Ramadan) zu furchtbaren Konditionen übernehmen. Doch schon bald will der Syrer seinen Job zurück. Kamil muss handeln und findet dabei den Tod. Allein versucht Remziye nun eine Lösung zu finden und begegnet dabei einem verstörenden Bild des Mannes, den sie zu kennen geglaubt hat. »SAF« ist eine Koproduktion der Terminal Film (TUR) mit der Kölner 2Pilots Filmproduction und 4Proof Film (RU). Die Filmstiftung förderte mit 60.000 Euro, weitere Förderung kam von Eurimages, dem türkischen Kulturministerium, Sources 2, Sundance Institute, Meetings on the Bridge, Connecting Cottbus und Film Teep. „Saf“ wird seine Weltpremiere in Toronto feiern. Den Weltvertrieb übernimmt Doc&Film International.

 

Über das Festival
Das 1976 gegründete Toronto International Film Festival ist mit rund einer halben Million Besuchern eines der weltweit publikumsstärksten Filmfestivals und gilt als Barometer für die jeweils kommende Oscar-Verleihung.

Weitere Informationen zum Festival: www.tiff.net