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Paul Plam­pers „Ruhe 1“ er­hält den Deut­schen Hör­buch­preis 2012

  • Aus­zeich­nung in der Ka­te­go­rie „Beste Fik­ti­on“
  • Geför­dert von der Film- und Me­dien­stif­tung NRW
  • Preis­ver­lei­hung am 14. März zum Auf­takt des Li­te­ra­tur­fes­tes lit.​Cologne
  • Plam­per erhielt be­reits den Hör­spiel­preis der Kriegs­blin­den

Für sein Hör­spiel „Ruhe 1” er­hält Paul Plam­per den dies­jäh­ri­gen Deut­schen Hör­buch­preis in der Ka­te­go­rie „Beste Fik­ti­on“. Die Preis­ver­lei­hung fin­det am 14. März im WDR-Funk­haus am Wall­raf­platz statt und ist wie be­reits im Vor­jahr zu­gleich Er­öff­nungs­ver­an­stal­tung des in­ter­na­tio­na­len Köl­ner Li­te­ra­tur­fes­tes lit.​Cologne.

Das Hör­spiel „Ruhe 1“, die Ko­pro­duk­ti­on von WDR und Mu­se­um Lud­wig, war von Ok­to­ber 2008 bis Ja­nu­ar 2009 als Ton­in­stal­la­ti­on im Mu­se­um Lud­wig zu hören, wo es als „be­geh­ba­res“ Hör­spiel aus­ge­stellt war. Die Über­ar­bei­tung der In­stal­la­ti­on in ein sen­de­taug­li­ches Hör­spiel wurde von der Film– und Me­di­enstif­tung mit 7.​000 Euro ge­för­dert. Am 15. De­zember 2008 wurde das Hör­spiel im WDR ur­ge­sen­det. Das Hör­spiel ist auf www.​hoerspielpark.​de er­hält­lich.

Plam­per zeich­net in „Ruhe 1“ ein akus­ti­sches Ge­sell­schafts­bild. Die Ge­räusch­ku­lis­se eines voll be­setz­ten Cafés lädt ein zum Be­such eines vir­tu­el­len „Lo­kals“. Er lässt den Zu­hö­rer den Ge­sprä­chen an den Ti­schen lau­schen und an den Le­bens­ge­schich­ten der dort Sit­zen­den teil­ha­ben. Durch ein un­vor­her­ge­se­he­nes Er­eig­nis vor den Fens­tern des Cafés ent­steht plötz­lich Ruhe im Raum: ein Mo­ment, in dem jeder Ein­zel­ne eine Ent­schei­dung für sein Han­deln – oder eben Nicht-Han­deln – tref­fen muss.


Die Ju­ry­be­grün­dung zur Vor­aus­wahl von „Ruhe 1“ lau­tet: „Die Si­mul­ta­nei­tät der drei­di­men­sio­na­len In­stal­la­ti­on wird ohne Ver­lus­te in das li­nea­re Me­di­um des Hör­spiels über­tra­gen. Ein her­vor­ra­gend be­setz­tes drei­ßig­köp­fi­ges En­sem­ble und eine kluge Regie füh­ren ein Thema von ge­sell­schaft­li­cher Bri­sanz und po­li­ti­scher Di­men­si­on vor, das eine hohe Sog­wir­kung ent­fal­tet und dem Zu­hö­rer als schein­bar Be­tei­lig­tem eine in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dung ab­nö­tigt.“ Die Preis­ju­ry, die über die sie­ben Ka­te­go­ri­en des Deut­schen Hör­buch­prei­ses ent­schei­det, be­steht aus Jour­na­lis­ten, Wis­sen­schaft­lern, Hör­spiel­re­gis­seu­ren und Buch­händ­lern. Erst­mals dabei ist ein Hörer, der als Ge­win­ner aus der Ju­bi­lä­ums­ak­ti­on des Deut­schen Hör­buch­prei­ses in Zu­sam­men­ar­beit mit WDR 5 her­vor­ge­gan­gen ist.

Paul Plam­per be­gann seine Re­gie­ar­beit 1992 am Ber­li­ner En­sem­ble als As­sis­tent von Peter Zadek, Hei­ner Mül­ler, Ro­bert Wil­son u. a. Seit 1995 in­sze­nier­te er an di­ver­sen Thea­tern, u. a. an der Volks­büh­ne am Rosa Lu­xem­burg Platz und am Ber­li­ner En­sem­ble. Für den WDR rea­li­sier­te Plam­per viele Hör­spie­le im Grenz­be­reich zwi­schen Li­te­ra­tur und Musik. Seit 2005 kon­zi­piert Plam­per zu­neh­mend räum­li­che Hör­spie­le. Er ar­bei­tet an einer ei­ge­nen Form der be­geh­ba­ren Hör­spiel-Skulp­tur. „Ruhe 1“ ist der Auf­takt zu einer Serie von Ar­bei­ten, die einen oder meh­re­re Mo­men­te der Ruhe zum Aus­gangs­punkt und Zen­trum haben.

Mit der Hör­spiel­fas­sung von „Ruhe 1“ ge­wann der Autor be­reits 2009 den Hör­spiel­preis der Kriegsblin­den, der ge­mein­sam vom Bund der Kriegs­blin­den Deutsch­lands e.V. und der Film- und Me­dien­stif­tung NRW ver­ge­ben wird.

Der Deut­sche Hör­buch­preis wurde 2003 vom West­deut­schen Rund­funk und sei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft, der WDR me­dia­group GmbH, ins Leben ge­ru­fen und im Rah­men der lit.​Cologne in einer fei­er­li­chen Gala ver­lie­hen. Ziel war es, ein Qua­li­täts­sie­gel für das Hör­buch zu schaf­fen. Diese Idee fand und fin­det zahl­rei­che Be­für­wor­ter, so dass im Jahr 2006 der „Deut­sche Hör­buch­preis e.V.“ mit wei­te­ren wich­ti­gen Mit­glie­dern, u.a. dem Bör­sen­ver­ein des Deut­schen Buch­han­dels, ge­grün­det wurde. Der Ver­ein ver­leiht jähr­lich den Deut­schen Hör­buch­preis.