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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsMax Ophüls: Preise für Drehbuch und Nachwuchsdarstellerin für "Scherbenpark"

Max Ophüls: Preise für Drehbuch und Nachwuchsdarstellerin für "Scherbenpark"

Bettina Blümners Bestseller-Verfilmung „Scherbenpark“ ist beim am Wochenende zu Ende  gegangenen Festival Max Ophüls Preis mit zwei Preisen ausgezeichnet worden. Jasna Fritz Bauer wurde für ihre Rolle der Sascha als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet, Katharina Kress erhielt den Fritz Raff-Drehbuchpreis.

Nach „Prinzessinnenbad“ erzählt Bettina Blümner in ihrem zweitem Kinofilm vom Wunsch einer Jugendlichen im Plattenbaumilieu nach Rache am Mörder ihrer Mutter. Produziert wurde das mit Jasna Fritzi Bauer und Ulrich Noethen besetzte Drama von Eyeworks Film Gemini, die Film- und Medienstiftung NRW förderte mit 220.000 Euro.


Regisseurin Bettina Blümner (Mitte) nahm den Preis für Katharina Kress entgegen. Foto: Sebastian Woithe, Filmfestival Max Ophüls Preis

Die Jurybegründung für den Preis für die Beste Nachwuchsdarstellerin an Jasna Fritzi Bauer:
"Sie will ihren Stiefvater töten und ein Buch schreiben – über ihre Mutter. Sie ist furchtlos, schlau und schlecht gelaunt. Denn in ihrer Welt geht man unter, wenn man sich nicht wehrt. Doch auch Gefühle lässt sie zu, und als ihr Leben eine überraschende Wendung erfährt, findet sie sich urplötzlich in einer Dreiecksgeschichte wieder. Doch die toughe junge Frau findet ihren Weg.
Als Sascha in Bettina Blümners "Scherbenpark" lässt Jasna Fritzi Bauer ihr Gegenüber die ganze Wut einer pubertierenden jungen Frau spüren. Auf ihrem Gesicht spiegelt sich dabei die ganze Klaviatur der Gefühle: Zorn, Überheblichkeit, aber auch Fürsorge und Verliebtheit gelingen ihr mühelos. Sie ist immer intensiv und glaubwürdig, besonders auch in den Momenten, in denen sie nichts sagt."

Jury-Begründung für den Fritz Raff-Drehbuchpreis an Katharina Kress:
"Den Titel für ihren ersten Roman hat die siebzehnjährige Sascha schon gefunden: 'Die Geschichte einer hirnlosen, rothaarigen Frau, die noch leben würde, wenn sie auf ihre kluge Tochter gehört hätte.'
Sascha ist aus Moskau nach Deutschland gekommen und lebt mit ihren beiden jüngeren Geschwistern in einer kleinen Wohnung in der Hochhaussiedlung Scherbenpark. Hier musste sie miterleben, wie der Stiefvater ihre Mutter tötete.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Alina Bronsky hat Katharina Kress ein kraftvolles Drehbuch geschrieben, dessen Figuren wunderbar leicht zwischen ungeschönter Tragik und lebensbejahendem Humor oszilieren. Mit bestechendem Timing und präziser Situationskomik erzählt sie glaubwürdig und unterhaltsam von Saschas Kampf gegen die Gespenster der Vergangenheit.
Katharina Kress gelingt es eindrucksvoll, die herausfordernde Aufgabe einer eigenständigen Romanadaption zu bewältigen. Den respektlos frechen Ton der Ich-Erzählerin des Romans überträgt sie kongenial in ihr Drehbuch und schafft so eine anrührende und lebendige Filmfigur, die man lange nicht vergessen wird."