Premieren in München: "Der verlorene Bruder", "Boy 7" und "Die Kleinen und die Bösen"
Beim 33. Filmfest München (25. Juni-04. Juli) ist die Film- und Medienstiftung NRW mit acht geförderten Filmen vertreten. Am Samstag, den 27. Juni, feierten gleich drei Filme ihre Weltpremiere: Matti Geschonneks "Der verlorene Bruder", "Boy 7" von Özgür Yildirim und "Die Kleinen und die Bösen" von Markus Sehr.
"Der verlorene Bruder" von Matti Geschonneck spielt Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz: der Erfolg des eigenen Lebensmittelgeschäfts und die teuren Autokäufe ihres Mannes Ludwig können Elisabeth nicht über einen großen Verlust trösten: Bei der Flucht aus den deutschen Ostgebieten ging ihr erster Sohn Arnold als Baby verloren. Als sie von einem Findelkind erfährt, das auf demselben Flüchtlingstreck abgegeben wurde, steht für sie fest: Das muss Arnold sein. Max, der nachgeborene Sohn, leidet. Gebeutelt von Pubertät und Ausschlag, hoffnungslos verliebt in die schöne Nachbarstochter Milli, drängt ihn „Findelkind 2307“ in die Rolle des Statisten. Für Max wird der größte Wunsch der Eltern zum Alptraum – und er ergreift entschlossen die Initiative. Die Produktion der Claussen + Putz Filmproduktion ist u.a. mit Charly Hübner, Matthias Matschke, Katharina Lorenz, Noah Kraus und Johanna Gastdorf besetzt. Als Sender sind WDR, MDR, BR und Degeto beteiligt. Die Film- und Medienstiftung förderte mit 500.000 Euro.
"Boy 7" von Özgür Yildirim erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der mitten in der Nacht auf den Gleisen in einem UBahn-Tunnel zu sich kommt. Weder erinnert er sich an seinen Namen, noch weiß er, wie er dorthin gekommen ist. Als er sich plötzlich auf einem Fahndungsbild entdeckt, begreift er, dass sein Leben in höchster Gefahr ist. Doch zum Nachdenken bleibt nicht viel Zeit, denn seine Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Unverhofft findet er ein Tagebuch, verfasst in seiner eigenen Handschrift und scheinbar der Schlüssel zu allem. Als schließlich auch noch eine junge Frau auftaucht, die wie er eine Brandwunde an der linken Hand hat, beginnt eine gefährliche Reise in die Vergangenheit. Mit jedem weiteren Puzzlestück enthüllt sich eine abgründige Verschwörung, die sich in höchste gesellschaftliche Kreise zieht… Der Film wurde produziert von hands-on producers und Hamster Film, mit Senderbeteiligung von NDR und Sky Deutschland. In den Rollen sind u.a. David Kross, Emilia Schüle und Liv Lisa Fries zu sehen. Die Filmstiftung förderte mit 750.000 Euro.
In "Die Kleinen und die Bösen" lässt Regisseur Markus Sehr in einer schrägen Komödie Theaterurgestein Peter Kurth auf Stromberg-Star Christoph Maria Herbst aufeinander los. “Die Kleinen und die Bösen” ist eine schwarzhumorige Abrechnung mit der Arbeit von Bewährungshelfern und gleichzeitig eine Liebeserklärung an Kleinkriminelle mit Herz. Die Coin Film Produktion ist besetzt mit Christoph Maria Herbst, Peter Kurth, Anneke Kim Sarnau und Pasquale Aleardi. Als Sender ist der WDR beteiligt. Die Film- und Medienstiftung förderte den Film mit 600.000 Euro, Kinostart ist am 03. September 2015 im Verleih von Movienet.