Instagram
Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsRussische Zeitung Novaya Gazeta erhält Médaille Charlemagne

Russische Zeitung Novaya Gazeta erhält Médaille Charlemagne

Die russische Zeitung Novaya Gazeta wurde gestern Abend mit der 12. Karlsmedaille für europäische Medien, der „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“  im Krönungssaal des Aachener Rathauses geehrt. Unter anderem gehörte die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja der Zeitung an.

„Die Novaya Gazeta, die ‚Neue Zeitung‘, ist seit 1993 ein unabhängiges meinungsbildendes Presseorgan in Russland. Die Redaktion arbeitet unter schweren Bedingungen. Ungeachtet staatlicher Restriktionen setzt sich die Novaya Gazeta in Russland für die demokratischen Grundwerte der Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Sicherung der Menschenrechte ein. Die mutige Arbeit der Redaktion der Novaya Gazeta verdient hohe Anerkennung und Respekt. Die Novaya Gazeta, die unter anderem auch in Deutschland, England, Frankreich und Spanien erhältlich ist, leistet einen wichtigen Beitrag zur europäischen Vernetzung Russlands“, sagte Frauke Gerlach, Vorsitzende des Kuratoriums des Vereins.

Dmitry Muratov, der Chefredakteur der Novaya Gazeta, der den Preis stellvertretend für die gesamte Redaktion in Aachen entgegen nahm, sagte: „Wir freuen uns alle sehr über diese Auszeichnung. Zum einen bestätigt sie uns in unserer Arbeit und zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind, zum anderen ist sie auch Antrieb diesen Weg auch in Zukunft fortzusetzen. Die Medaille ist ein Gedenken an unsere getöteten Kollegen. Aber sie ist auch eine moralische Unterstützung für die rund 100 jungen Journalisten, die für uns tätig sind."


Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp, der Chefredakteur der Novaya Gazeta Dimitry Muratov und Frauke Gerlach, Kuratoriumsvorsitzende

Mit der „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“ wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen eine europäische Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat.

Bisherige Preisträger waren der Publizist Lord George Weidenfeld (GB), der Autor Cees Nooteboom (NL), der Produzent Jan Mojto (D), der Regisseur Jean-Jacques Annaud (F), der frühere Intendant des WDR Köln Fritz Pleitgen (D), die polnische Schauspielerin Krystyna Janda, die Stiftung Berliner Philharmoniker, gemeinsam die Regisseure Fatih Akin (D) und Abdellatif Kechiche (F), die Organisation "Reporter ohne Grenzen", der Musiker André Rieu (NL) und die italienische Verlegerin Dr. Inge Schönthal-Feltrinelli.

Gestiftet wird der Preis vom Verein „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“, dem folgende Institutionen angehören: Stadt Aachen, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Stadt Maastricht, Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Film- und Medienstiftung NRW, Arte – der Europäische Kulturkanal, BBC World News, Deutsche Welle, EOS Entertainment, Euronews, Eurosport S.A., sowie die Gesellschaft zur Verleihung des internationalen Karlspreises e.V. Der Verein wurde 2006 auf Initiative der Landesanstalt für Medien NRW und der Stadt Aachen ins Leben gerufen.