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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenSechs filmstiftungsgeförderte Filme im Rennen um den deutschen Oscar-Kandidaten 2017

Sechs filmstiftungsgeförderte Filme im Rennen um den deutschen Oscar-Kandidaten 2017

  • Toni Erdmann, Der Staat gegen Fritz Bauer, Er ist wieder da, Das Tagebuch der Anne Frank, Nebel im August und Auf Augenhöhe
  • Eine Fachjury entscheidet am 25. August über den Kandidaten
  • Oscar-Verleihung am 26. Februar 2017

Sechs der acht Filme, die nach heutiger Meldung von German Films als Kandidaten für Deutschland bei der Oscar-Verleihung 2017 in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm ins Rennen gehen, wurden von der Filmstiftung NRW gefördert. Darunter „Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume, „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Hans Steinbichler“, „Toni Erdmann“ von Maren Ade sowie „Nebel im August“ von Kai Wessel, „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf und „Er ist wieder da“ von David Wnendt.

„Das sind herrliche Nachrichten mitten in den Sommerferien. Sechs von acht der Kandidaten für die Auswahl zum deutschen Oscar-Beitrag wurden mit Förderung der Filmstiftung NRW produziert“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Wir gratulieren den Filmteams herzlich zu diesem ersten Schritt auf dem Weg zur wichtigsten Auszeichnung für den Film und sind gespannt, wer sich am Ende bei der Fachjury durchsetzen wird. Wie immer heißt es ab jetzt Daumen drücken!“

Die weiteren beiden Filme, die eingereicht wurden, sind „Vor der Morgenröte“ von Maria Schrader und „Power to change – Die Energierebellion“ von Carl-A. Fechner. Welcher Film am Ende Deutschland bei der Einreichung für den Auslands-Oscar repräsentiert, entscheidet eine unabhängige Fachjury, die auf Veranlassung von German Films ab dem 23. August 2016 in München zusammen kommt. Der jährlich berufene Auswahlausschuss besteht aus Vertretern acht verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind.

Die Nominierungen für die 89. Oscars werden am 24. Januar 2017 bekannt gegeben, die Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood folgt dann am 26. Februar 2017.

 

Zu den Filmen im Einzelnen:

„Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume wurde von zero one film und der Kölner Terz Filmproduktion produziert. Der Film erzählt die Geschichte des gleichnamigen hessischen Generalstaatsanwalts, der nach Ende des zweiten Weltkriegs die Täter der NS-Zeit vor Gericht stellen will. Als er Hinweise auf den Aufenthaltsort von Adolf Eichmann erhält, setzt er sich gegen alle Widerstände auf dessen Spur. Neben Burghart Klaußner und Ronald Zehrfeld standen u.a. Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Laura Tonke und Lilith Stangenberg vor der Kamera. Die Filmstiftung NRW unterstützte die Dreharbeiten mit 1,2 Mio. Euro sowie den Verleih mit 80.000 Euro. Seine Uraufführung hatte das Drama am 7. August beim 68. Festival del film Locarno auf der Piazza Grande vor 8.000 Zuschauern und wurde dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Neben zahlreichen weiteren Preisen, u.a. dem Hessischen Filmpreis, war „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit sechs Lolas der Gewinner des Abends beim Deutschen Filmpreis 2016.

„Das Tagebuch der Anne Frank“ von Hans Steinbichler wurde von den Kölner Zeitsprung Pictures, Spectrum Pictures sowie Universal Pictures Productions produziert. Zum Inhalt: Als die 13-jährige Anne Frank sich mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor den Nazis in einem Amsterdamer Hinterhaus verstecken muss, beginnt eine mehr als zweijährige Zeit der Entbehrungen, die Anne Frank in einzigartiger Weise ihrem Tagebuch anvertraut. Kurz vor der Befreiung Amsterdams werden die Bewohner des Verstecks entdeckt. Nur Otto Frank überlebt das KZ – und kann das Vermächtnis seiner Tochter weltweit Menschen zugänglich machen. Der Film lehnt sich eng an Annes Tagebuch an. Die Filmstiftung NRW förderte den Film, der zum überwiegenden Teil in NRW gedreht wurde, mit 1,2 Millionen Euro. Weitere Förderungen kamen von FFF, MBB, MFG, FFA, DFFF und Kulturförderung Graubünden. Im Rahmen der 66. Berlinale feierte der Film in der Reihe Generation seine Weltpremiere, Universal brachte ihn im März in die Lichtspielhäuser.

„Toni Erdmann“ von Maren Ade hatte als erster deutscher Film seit acht Jahren im Wettbewerb des Cannes Filmfestivals seine Weltpremiere gefeiert und Publikum, Kritiker und Branche gleichermaßen begeistert. Der Film gewann den renommierten Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI. Seit der Weltpremiere hat der Kölner Weltvertrieb The Match Factory den Film bereits in fast 100 Länder verkauft, u.a. nach ganz Nord- und Südamerika, Russland, China oder die europäischen Key Territories wie Frankreich, Italien, Spanien, Skandinavien und Großbritannien. Zudem war „Toni Erdmann“ Ende Juni Eröffnungsfilm des Filmfest München und ist aktuell zum Toronto Filmfestival eingeladen. „Toni Erdmann“ ist eine Produktion von Komplizen Film in Koproduktion mit coop99Filmproduktion und Missing Link Films. SWR, WDR und ARTE beteiligten sich als Sender an der Produktion. Ein Teil des Films wurde in Aachen inszeniert, weiterer Drehort war Bukarest. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte Produktion und Verleih mit insgesamt 785.000 Euro, weitere Unterstützung kam vom MBB, FFHSH, FFF, DFFF, FFA, BKM, ÖFI, Filmstandort Austria, Media und Eurimages. Seit dem Kinostart am 14. Juli sahen bereits fast 250.000 Besucher das Kinoereignis dieses Sommers.

„Nebel im August“ von Kai Wessel nach dem gleichnamigen Tatsachenroman von Robert Domes handelt von der authentischen Geschichte eines rebellischen Jungen, der als Unerziehbarer in einer Nervenheilanstalt landet und mit seinen Mitpatienten vom Euthanasieprogramm bedroht wird. Collina Film produzierte in Koproduktion mit Dor Film, Studiocanal, ARRI, Riva Filmproduktion & Medienberatung mit Senderbeteiligung des ZDF. In den Hauptrollen spielen Sebastian Koch, Fritzi Haberlandt, Ivo Pietzcker, Lydia Maria Makrides und David Bennent. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte den Film mit 800.000 Euro. Weitere Mittel kamen von der FFA – Filmförderungsanstalt sowie der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Im Rahmen des Filmfestes München wurde „Nebel im August“ mit dem Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke ausgezeichnet. Im Verleih von Studiocanal startet der Film am 29. September in den Kinos.

„Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf ist eine Rat Pack Filmproduktion in Koproduktion mit der Westside Filmproduktion und der Martin Richter Filmproduktion. „Auf Augenhöhe“ erzählt vom 11-jährigen Michi, der im Heim lebt und auf der Suche nach seinem Vater vor unerwartet großen Herausforderungen steht. Als er die Adresse seines bisher unbekannten Vaters findet, erfüllt sich sein größter Traum – bis er erfährt, dass sein Vater Tom kleinwüchsig ist. Damit wird Michis Vorstellung von seiner idealen Vaterfigur total auf den Kopf gestellt. Der Weg der beiden zueinander ist schwierig: Michi schämt sich für Tom, und der wiederum ist enttäuscht über die Ablehnung seines Sohnes. Als sich die beiden schließlich doch annähern, bringt ein unerwartetes Ereignis noch einmal alles durcheinander…

Der Film wurde mit Unterstützung der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ entwickelt und von der Filmstiftung NRW mit 250.000 Euro unterstützt. Weitere Förderer: FFF FilmFernsehFonds Bayern, BKM-Filmförderung, FFA Filmförderungsanstalt und DFFF. Senderpartner sind das ZDF und KiKA. Tobis bringt den Film am 15. September in die deutschen Kinos.

„Er ist wieder da“ von David F. Wnendt wurde von MYTHOS Film Produktions GmbH, Constantin Film Produktions GmbH und der Claussen + Wöbke +Putz Filmproduktions GmbH produziert. Die Komödie, die u.a. mit Oliver Masucci, Fabian Busch, Christoph Maria Herbst und Katja Riemann besetzt ist, wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 200.000 Euro gefördert, weitere Unterstützung kam von MBB, FFA und DFFF. Constantin hatte den Film im Oktober 2015 ins Kino gebracht; mit fast 2,5 Millionen Besuchern zählte er zu den großen Publikumserfolgen des vergangenen Jahres.