„Show me the audience.“ Innovative Marketingstrategien für Film und Kino
Unter dem Motto „Show me the audience“ standen am Nachmittag des ersten Tages beim Film- und Kinokongress NRW in Köln in Kooperation mit dem Creative Europe Desk NRW vier Vorträge auf dem Programm, in denen neue Marketingkonzepte für Filme und Kinos aus dem In- und Ausland vorgestellt wurden.
„Promoting Film through Social Media“: Mathias Noschis (Aplhapanda, London)© Heike Herbertz / Film- und Medienstiftung NRW
Mathias Noschis von der Londoner Agentur Alphapanda gab den Kongressteilnehmern Ratschläge für die optimale Nutzung von Social Media bei der Vermarktung von Kinofilmen. Er wies dabei unter anderem darauf hin, dass man bei Aktivitäten in den sozialen Netzwerken langfristig denken müsse. Rund 18 Monate Laufzeit seien hier für eine effektive Kampagne notwendig. Erfolgreiche Beispiele aus verschiedenen Ländern für Konzepte zur Zuschauerbindung präsentierte Madeleine Probst von Watershed, einem Kino- und Medienzentrum im britischen Bristol, bevor Philipp Hoffmann (Rushlake Media) und Kalle Somnitz (Düsseldorfer Filmkunstkinos) über ihre Erfahrungen mit „Kino on Demand“ berichteten. Das Pilotprojekt, an dem 15 Kinos teilnehmen, bietet Zuschauern die Möglichkeit Filme über die jeweilige Kino-Website als Video on Demand abzurufen.
„New Approaches to Engaging Audiences in Diverse Cinema: On and Offline“: Madeleine Probst (Watershed, Bristol & Europa Cinemas, Bristol) © Heike Herbertz / Film- und Medienstiftung NRW
Der Kinobetreiber kann seinem Kunden auf diesem Weg passende Inhalte als Ergänzung zum aktuellen Programm im Filmtheater empfehlen. Somnitz würde sich nach eigenem Bekunden noch eine größere Auswahl an Repertoire-Filmen wünschen, zeigte sich insgesamt aber zufrieden mit dem Projekt. Die Rückmeldungen der Nutzer seien durchweg positiv, der Kinobetreiber rücke durch das Angebot näher an sein Publikum heran. Wie man auch mit baulichen Veränderungen neue Anreize für Kinobesucher schaffen kann, zeigte Christopher Bausch, Betreiber des Kinos Casino in Aschaffenburg, in seinem Vortrag auf. Dort war aus einem kleinen Veranstaltungsraum ein neuer Premium-Saal mit nur 24 Sitzplätzen geschaffen worden. Dieser „Salon“ werde von den Besuchern sehr gut angenommen, berichtete Bausch. Gezielte Nachfragen nach dem Programm in diesem Spezial-Kino seien an der Tagesordnung.