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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsSieben filmstiftungsgeförderte Filme beim 21. Busan International Film Festival in Korea

Sieben filmstiftungsgeförderte Filme beim 21. Busan International Film Festival in Korea

Sieben Filme, die mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW entstanden sind, laufen in diesem Jahr beim 21. Busan International Film Festival, das zu den bedeutendsten Filmfestivals in Asien gehört. Johannes Nabers freie Adaption des Wilhelm-Hauff-Märchen "Das kalte Herz", mit u.a. Frederik Lau, Henriette Confurius und Moritz Bleibtreu in den Hauptrollen, wird im Open Cinema, einem Freilichtkino mit 4.000 Plätzen, seine Weltpremiere feiern. In der Sektion World Cinema werden Sven Taddickens Drama "Gleissendes Glück", das beim Filmfest München uraufgeführt wurde, die internationale Koproduktion "Clair Obscur" von Yesim Ustaoglu sowie Maren Ades Kino-Sommerhit "Toni Erdmann" zu sehen sein. Michael Kochs "Marija" wird in der Reihe Flash Forward präsentiert, "Apprentice" von Boo Junfeng wurde in die Festivalreihe A Window on Asian Cinema eingeladen und nicht zuletzt wird der Kinderfilm "Mullewapp – Eine schöne Schweinerei" in Anwesenheit des Regie-Duos Tony Loeser und Theresa Strozyk in der Sektion Wide Angel Cinekids präsentiert.

Zu den Filmen im Einzelnen:

"Das kalte Herz" (Open Cinema):
Der Schwarzwald in mythischer Vorzeit. Die Liebe von Peter und Lisbeth steht unter einem schlechten Stern – sie ist aus gutem Hause, er ist arm und kommt aus einfachen Verhältnissen. Um reich zu werden, schließt Peter einen Pakt mit dem finsteren Holländer-Michel und lässt sich von ihm anstelle seines Herzens einen Stein in die Brust setzen. Dadurch wird Peter rücksichtslos und fühlt nichts mehr. So kommt er seinem Ziel schnell näher und wird reich und angesehen. Doch Lisbeth erkennt Peter nicht mehr wieder und stellt sich gegen ihn. Um Lisbeth zurückzugewinnen, muss er sein Herz wiederbekommen.
"Das kalte Herz" ist eine Produktion des Schmidtz Katze Filmkollektivs und Babelsberg Film in Koproduktion mit Studio Babelsberg. Auf Senderseite beteiligten sich der SWR, ARD Degeto und MDR. Die Filmstiftung förderte das Projekt in der Produktion mit 300.000 Euro. Weitere Mittel kamen von der MFG, MBB und Mitteldeutsche Medienförderung. Weltkino wird den Film ab dem 20. Oktober in die deutschen Kinos bringen.

"Gleissendes Glück" (World Cinema)
Gefangen in einer Ehe voller Qualen verliert die tiefgläubige Helene Brindel ihr Glück endgültig, als sie sich auch noch von Gott verlassen fühlt. Der gefeierte, aber mit eigenen Dämonen kämpfende Neurowissenschaftler Eduard E. Gluck scheint der Schlüssel zu ihrer Selbstbefreiung zu sein. Als Helene und Gluck aufeinandertreffen, erkennen sie sich im Gegenüber wieder: Beide haben das Vertrauen in die Liebe verloren, nach der sie nie aufgehört haben, sich zu sehnen. Für Helene und Eduard ist Liebe Zumutung und Verheißung gleichermaßen. Zögernd bewegen sie sich aufeinander zu. „Gleissendes Glück” wurde von Frisbeefilms produziert. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 650.000 Euro. Wild Bunch bringt den Film am 20. Oktober 2016 in die Kinos.

"Toni Erdmann" (World Cinema):
Als erster deutscher Film seit acht Jahren hatte „Toni Erdmann“ im Mai im Wettbewerb des Cannes Filmfestivals seine Weltpremiere gefeiert und Publikum, Kritiker und Branche gleichermaßen begeistert. Der Film gewann den renommierten Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI. Seit der Weltpremiere in Cannes hat der Kölner Weltvertrieb The Match Factory den Film bereits in 100 Länder verkauft, u.a. nach ganz Nord- und Südamerika, Russland, China oder die europäischen Key Territories wie Frankreich, Italien, Spanien, Skandinavien und Großbritannien. In Deutschland waren seit Kinostart am 14. Juli 2016 inzwischen über 530.000 Besucher in „Toni Erdmann“ in den Kinos. In den Hauptrollen spielen Sandra Hüller und Peter Simonischek. „Toni Erdmann“ ist eine Produktion von Komplizen Film in Koproduktion mit coop99Filmproduktion und Missing Link Films. SWR, WDR und ARTE beteiligten sich als Sender an der Produktion. Ein Teil des Films wurde in Aachen inszeniert, weiterer Drehort war Bukarest. Die Film- und Medienstiftung ist Hauptförderer mit 785.000 Euro, weitere Unterstützung kam vom MBB, FFHSH, FFF, DFFF, FFA, BKM, ÖFI, Filmstandort Austria, Media und Eurimages.

"Clair" Obscur" (World Cinema):
„Clair Obscur” heißt das neue Werk der türkischen Regisseurin Yeşim Ustaoğlu. Der Film beschreibt den psychologischen Reigen zweier türkischer Frauen, denen es weder vergönnt war, unabhängig heranzuwachsen, oder ihre eigene Persönlichkeit selbst zu entdecken, zu lieben und geliebt zu werden, geschweige denn eine ehrliche, selbstbestimmte Beziehung zu führen. Die Auswirkungen dieser psychologischen Verletzungen sind auf Mikro- und Makroebene quer durch die türkische Gesellschaft zu spüren – einer Gesellschaft, die von innen heraus verfault. An der Produktion sind Ustaoğlu Film (TR), Slot Machine (F) und die Kölner unafilm beteiligt, Koproduzent war Aeroplan Film (PL) unter Senderbeteiligung von ZDF/Arte. Die Hauptrollen in dem Drama spielen Funda Eryigit, Mehmet Kurtulus, Ecem Uzun Okan Yalabik und Sema Poyraz. Die Filmstiftung NRW förderte mit 200.000 Euro, weitere Förderer waren Turkish Ministry of Culture, CNC / Institute Francais, Polish Film Institute und Eurimages. Der Weltvertrieb liegt bei Beta Cinema, der Kölner Real Fiction Verleih bringt den Film ins Kino.

"Apprentice" (A Window on Asian Cinema)
Boo Junfengs zweiter Langfilm „Apprentice“ erzählt vom 28 jährigen Aiman, der als Vollzugsbeamter in das wichtigste Gefängnis von Singapur versetzt wird. Er freundet sich dort mit Rahim an. Der entpuppt sich als Henker des Gefängnisses, einer der meistbeschäftigten weltweit. Kann Aiman seine Vergangenheit vergessen und es mit seinem Gewissen vereinbaren, der Lehrling des Henkers zu werden? Produziert wurde der Film von Akanga Films Asia, Peanut Pictures und Zhao Wei Films (SG) in Koproduktion mit Cinéma Defacto (F), Making Film Productions (HKG) sowie der Kölner augenschein Filmproduktion. Die Filmstiftung NRW förderte mit 45.000 Euro, weitere Förderer waren MDA Development Fund, MDA Production Fund, MDA reference money, Asian Cinema Fund, CNC Cinéma du mode, IDF Aide après réalisation und das Doha Film Institute. Der Weltvertrieb liegt bei Luxbox. „Apprentice“ feierte seine Weltpremiere in der Sektion Un Certain Regard des diesjährigen Festival de Cannes. Junfengs Debütfilm „Sandcastle“ lief 2010 ebenfalls in Cannes, damals in der Reihe „Semaine de la Critique“.

"Mullewapp – Eine schöne Schweinerei" (Wide Angel Cinekids )
Sieben Jahre nach "Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde" landet die Fortsetzung der Abenteuer der von Helme Heine erfundenen, populären Figuren auf der Leinwand. Auf dem Bauernhof steht der Geburtstag des stets hungrigen Schwein Waldemar an. Zur Feier hat man eine Sahnetorte gebacken. Doch das fiese Wildschwein Horst von Borst und seine Gesellen haben ein Auge auf das Geschenk geworfen und stören das fröhlich-friedliche Beisammensein von Waldemar und seinen besten Freunden Johnny Mauser und Franz von Hahn und den anderen Tieren des Hofes, zu denen auch die hübsche Henne Marilyn zählt.
Der Film ist eine Produktion von MotionWorks und Melusine Productions (LU) in Koproduktion mit Studiocanal. Die Filmstiftung unterstützte das Projekt mit 350.000 Euro in der Produktion. Weitere Förderer waren die FFA, die Mitteldeutsche Medienförderung, FFHSH und MBB. Studiocanal zeichnet sich für den Verleih verantwortlich und brachte den Film Mitte Juli 2016 in die deutschen Kinos.

Weitere Informationen zum Festival unter www.biff.kr