Siegfried Kracauer Preis 2024: Fünf Nominierungen in der Kategorie Beste Filmkritik
Der Gewinner des neugeschaffenen Preises für die Beste Innovative Form der Filmkritik steht bereits fest.
Fünf Filmkritiken aus Filmdienst, critic.de, NZZ und Zeit.de sind für den Siegfried Kracauer Preis 2024 in der Kategorie Beste Filmkritik nominiert. Den neugeschaffenen Preis für die Beste Innovative Form der Filmkritik erhält Elí Roland Sachs für sein Diskursvideo „Sind wir jetzt freigesprochen oder schuldig?“ auf der von ihm mitinitiierten Dokomotive-Plattform zum Film Auf Anfang. Beide Auszeichnungen werden am 31.10.2024 im Rahmen von DOK Leipzig verliehen.
Bereits zum elften Mal wird der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Siegfried Kracauer Preis verliehen. Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg, die Film- und Medienstiftung NRW und die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) richten den Preis in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik (VdFk) aus. Die feierliche Verleihung findet im Rahmen des Internationalen Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig am 31. Oktober 2024 statt.
Eine dreiköpfige, unabhängige Fachjury, zusammengesetzt aus Vertreter:innen der Sparten Produktion, Vertrieb und Kritik, beschied in einer gemeinsamen Sitzung über die Preisvergabe. Sie bestand 2024 aus der Filmproduzentin Ulla Lehmann (Ama Film), dem Verleiher und Kinoladen-Betreiber Tom Urban (Rotzfrech Cinema, Schambrowski) sowie Kritikerin Julia Lorenz, der Gewinnerin des Siegfried Kracauer Preises für die Beste Filmkritik 2023.
Eingesandt wurden rund 80 Filmkritiken, aus denen, anonymisiert, eine Auswahl von fünf Texten bestimmt wurde, die nun auf der Shortlist für den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die Beste Filmkritik stehen. Zudem entschied die Jury über die Vergabe des ebenfalls mit 5.000 Euro ausgestatteten neugeschaffenen Preises für die Beste Innovative Form der Filmkritik.
Die fünf Nominierten für die Beste Filmkritik 2024 sind:
- Silvia Bahl mit „Theatre of Violence“, Filmkritik zu „Theatre of Violence“ von Lukasz Konopa und Emil Langballe (Deutschland/Dänemark 2023), erschienen auf de am 14.09.2023
- Esther Buss mit „Nataschas Tanz“, Filmkritik zu „Nataschas Tanz“ von Jos Stelling (Niederlande 2024), erschienen bei de am 11.07.2024
- Denise Bucher mit „Gegen den Nazikitsch“, Filmkritik zu „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer (GB/Polen/USA 2023), erschienen in der NZZ am 18.02.2024
- Daniel Gerhardt mit „Amy Winehouse, zum Klischee verkleinert“, Filmkritik zu „Back to black“ von Sam Taylor-Johnson (GB/USA 2024), erschienen bei de am 11.04.2024
- Till Kadritzke mit „Megalopolis“, Filmkritik zu „Megalopolis“ von Francis Ford Coppola (USA 2024), erschienen bei de am 18.05.2024
Wer in der Kategorie Beste Filmkritik gewinnt, wird bei der Preisverleihung am 31. Oktober 2024 bekannt gegeben. Sie findet um 18:30 Uhr im Kupfersaal Leipzig statt und wird in diesem Jahr von einer munteren Diskussionsrunde begleitet, bei der Hannah Pilarczyk, Matthias Dell und weitere Gäste unter dem Titel „Top of the Tops“ die zehn kommerziell erfolgreichsten deutschen Filme 2024 aus filmkritischer Sicht neu sortieren. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Gewinner des erstmals ausgelobten Siegfried Kracauer Preises für die Beste Innovative Form der Filmkritik ist Elí Roland Sachs. Sein Diskursvideo „Sind wir jetzt freigesprochen oder schuldig?“ (Kamera: Patrick Waldmann, Editorin: Berta Valin Escofet) überzeugte die Jury durch die performative Annäherung ans Gespräch mit Filmemacher Georg Nonnenmacher und Editorin Yana Höhnerbach zu ihrem Dokumentarfilm Auf Anfang, der einen verurteilten Mörder nach 28 Jahren Gefängnis auf dem Weg in die Freiheit begleitet.
Die Auslobung des Siegfried Kracauer Preises, der alternierend vergeben wird, ist eine gemeinsame Initiative der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, der Film- und Medienstiftung NRW und der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Deutschen Filmkritik (VdFk), um die deutsche Kinolandschaft zu stärken. Sie sieht in der Filmkritik einen wichtigen Faktor für den langfristigen Bestand und die Weiterentwicklung einer vielfältigen Kinokultur.
Unter www.siegfried-kracauer-preis.de stehen weitere Informationen und die Bewerbungsmodalitäten bereit.