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Verleihung des Wim Wenders Stipendiums

  • 2. Verleihung in der Düsseldorfer Wim Wenders Stiftung
  • Filmstiftung NRW fördert vier Projekte mit insgesamt 100.000 Euro
  • Science-Fiction in 3D, Teeny-Komödie, Essay und Dokumentarfilm

Vier Stipendien wurden am 2. Juni in Düsseldorf mit dem von der Film- und Medienstiftung NRW und der Wim Wenders Stiftung initiierten Wim Wenders Stipendium mit insgesamt 100.000 Euro ausgezeichnet. Die jungen Filmschaffenden werden so unterstützt, ihre Filmideen mit neuen Mitteln zu erzählen und die Bildsprache zu bereichern.

Aus insgesamt 34 eingereichten Anträgen entschied die Jury unter Vorsitz von Wim Wenders. Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, sowie Mirko Derpmann, Kreativdirektor und Mitglied der Geschäftsleitung Scholz & Friends Agenda, sind die weiteren Mitglieder der Jury.

„Das Wim Wenders Stipendium ist sehr gut angenommen worden. Die Bewerbungen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet und zeigten eine große Vielfalt in den Genres mit einem leichten Schwerpunkt bei Science Fiction und Zukunftsvisionen“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Herzlichen Dank an alle Bewerber und Bewerberinnen für die überzeugenden Anträge und Gratulation an die Stipendiaten, die sich heute in den Pitchings mit ihren Projekten durchsetzen konnten. Und vor allem Herzlichen Dank an Wim Wenders, Mirko Derpmann und das gesamte Team in der Düsseldorfer Wim Wenders Stiftung.“

„Der Hauptgedanke hinter unserem Stipendium ist, junge Filmemacher zu fördern, die innovativ an bekannte Formen und Formate herangehen, ob fiktional oder dokumentarisch. Die Jury hat sich auch diesmal für diejenigen Bewerber entschieden, die uns sowohl mit einem außergewöhnlichen Stoff überzeugt haben, als auch auf eine Auseinandersetzung mit ihrer Bildsprache hoffen lassen“, so Juryvorsitzender Wim Wenders.

wendersstipendium
Obere Reihe/Stipendiaten, v.l.n.r.: Dennis Todorovic, Christoph Mathieu („Die Laika Kapsel“), Stephan Bergmann („I love Cyborgs“), Valentin Riedl („Lost in Face“), Andreas Kannengießer, Kathrin Schrocke (Buchautorin), Andreas Doeltgen, Birgit Stauber („Freak City“). Untere Reihe/die Jury, v.l.n.r.: Mirko Derpmann, Wim Wenders, Petra Müller mit NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren, die ein Grußwort sprach © Heike Herbertz / Film- und Medienstiftung NRW

Preisträger

Die Laika-Kapsel“ von Dennis Todorovic und Christoph Mathieu, Köln,
3D-Science Fiction, 40.000 Euro
Ein philosophisches Kammerspiel in 3D, eine Science-Fiction Parabel, in der der Weltraum als Sehnsuchts­ort der dreidimensionalen Klaustrophobie einer Raumkapsel entgegengesetzt wird. Ein Astronaut löst sich im All vor den Augen seiner Kollegen in seine molekularen Bestandteile auf. Die Crew ist sich einig: Timokow war kein Mensch, sondern ein nanotechnologisch erschaffener Humanoider. Ein unheimlicher Verdacht bringt die friedliche Crew aus dem Gleichgewicht.

Freak City“ von Andreas Kannengießer und Birgit Stauber, Berlin,
Spielfilm, 25.000 Euro
Lea ist hübsch, temperamentvoll – und von Geburt an gehörlos. Als Mika sie zum ersten Mal sieht, zieht ihn das quirlige Mädchen sofort in ihren Bann. So sehr, dass er beschließt, einen Gebärdensprachkurs zu machen. Familie und Freunde sind skeptisch und bald kommen ihm selbst erste Zweifel. Und plötzlich ist da wieder Sandra, Mikas Exfreundin, über die er nie ganz hinweggekommen ist. Doch Lea hat sich schon in sein Herz geschlichen…

I love Cyborgs“ von Stephan Bergmann, Aachen,
Experimenteller Essay, 25.000 Euro
Eine kleine Gruppe vernetzter Menschen lebt bereits als Cyborgs. Sie programmieren und bauen sich ihre kybernetischen Erweiterungen selbst und verteidigen ihre Ideen gegen die großen Konzerne. Zusammen mit Neil Harbisson, der als erster Cyborg von einer Regierung offiziell als solcher anerkannt wurde, gehen wir auf eine Reise in die technologische Zukunft unseres menschlichen Körpers.

Lost In Face von Valentin Riedl, München,
Dokumentarfilm, 10.000 Euro
Als Kind bewundert Carlotta ihre Mutter, die auf der Straße jeden ihrer Freunde und Nachbarn sofort begrüßt. Erst Jahre später wird ihr bewusst, dass sie gesichtsblind ist und deswegen sich selbst und ihre Mitmenschen nicht am Gesicht erkennt. Seitdem hat sie für tausende Selbstporträts ihr Gesicht mit den Fingern ertastet um sich endlich selbst zu erkennen.

2014 wurde das Wim Wenders Stipendium erstmals vergeben. Insgesamt 95.000 Euro wurden an vier Stipendiaten verliehen. Über die Vergabe entscheidet die Fachjury im Rahmen eines zweistufigen Bewerbungs­verfahrens. Nach einer Vorauswahl der Jury müssen die Kandidaten ihre Projekte vor der Jury präsen­tieren. Neben inhaltlichen Kriterien geht es vor allem auch um die überzeugende formale und visuelle Gestaltung der Projektideen.

Der mehrfach für den Oscar nominierte Regisseur wurde auf der diesjährigen Berlinale mit einer Hommage und dem Goldenen Ehrenbär geehrt. Anlässlich seines 70. Geburtstags läuft im Filmmuseum Düsseldorf bis Juli die Werkschau „Im Lauf der Zeit“ und bis Mitte August ist im Museum Kunstpalast die Ausstellung „4REAL & TRUE2. Wim Wenders. Landschaft. Photographien“ zu sehen.

Wenders und seine Frau Donata Wenders gründeten 2012 mit Unter­stützung des Landes NRW, der Stadt Düsseldorf, der Film- und Medienstiftung und privaten Zustiftern die Wim Wenders Stiftung in Düsseldorf. Neben der Sicherung des künstlerischen Lebenswerks soll die Stiftung als Plattform für Austausch und Forschung in den Bereichen Film, Kunst und Medien dienen und mit Hilfe des von der Filmstiftung vergebenen Stipendiums innovative filmische Erzählkunst junger Filme­macher und Videokünstler fördern und ist Vergabeort des Stipendiums.