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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsVier filmstiftungsgeförderte Filme im Oscar-Rennen

Vier filmstiftungsgeförderte Filme im Oscar-Rennen

Am 16. Dezember 2019 wird die Shortlist von zehn Filmen veröffentlicht, die bei den Academy Awards 2020 für den besten internationalen Film nominiert werden können. Im Feld der insgesamt 91 eingereichten Spielfilme sind drei filmstiftungsgeförderte internationale Koproduktionen dabei: „Der Verräter“ für Italien, „Monos“ für Kolumbien und „Retablo“ für Peru. Außerdem ist in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ der filmstiftungsgeförderte „Cunningham – Tanz ist Kunst“ für die Academy Awards eingereicht. Auch in dieser Kategorie wird am 16. Dezember die Shortlist bekannt gegeben. Alle vier Filme waren in den letzten Monaten auf vielen internationalen Filmfestivals zu sehen und wurden mehrfach prämiert. Die finalen Oscar-Nominierungen werden am 13. Januar 2020 bekanntgegeben. Die Verleihung der 92. Academy Awards findet am 9. Februar 2020 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.

Zu den Filmen:

„Der Verräter“ (Italien) von Marco Bellochio (Match Factory Productions)
Tommaso Buscetta war der erste hochrangige italienische Mafiaboss, der den Schweigeeid der Cosa Nostra brach. Seine Zeugenaussage half bei der Verurteilung hunderter Angehöriger der sizilianischen Mafia in Italien und den USA während der Maxiprozesse in den 1980er Jahren. „Der Verräter“ („Il traditore“) von Regisseur Marco Bellochio erzählt seine Geschichte. Vor der Kamera standen u.a. Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Candido, Fabrizio Ferracane, Fausto Russo Alesi, Luigi Lo Cascio, Rosario Palazzolo und Filippo Parisi. Die ausführenden Produzenten sind Kavac (I) und IBC Movie (I), weitere Produzenten sind Ad Vitam Production (F), Gullane Entretenimento (BRA), unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte. Den Verleih übernimmt Pandora, der Weltvertrieb liegt bei The Match Factory. Beim Europäischen Filmpreis wurde „Der Verräter“ vor wenigen Tagen. Schon zuvor hatte der Film zahlreiche Auszeichnungen erhalten und war der große Abräumer beim Preis der Italienischen Filmkritiker.

„Monos“ (Kolumbien) von Alejandro Landes (Pandora Filmproduktion)
Patagrande, Rambo, Leidi, Sueca, Pitufo, Lobo, Perro und Bum Bum lauten die Kampfnamen von acht Jugendlichen, die in einer abgelegenen Bergregion Kolumbiens einer paramilitärischen Einheit angehören und zu Ausschweifungen und Gewalt neigen. Ein Bote übermittelt die Anweisungen der „Organisation“: Die Gruppe soll gut auf die Milchkuh Shakira und die US-amerikanische Geisel Doctora aufpassen, die sich in ihrer Obhut befinden. Der Spaß hat ein Ende, als der Tod an die Tür klopft, ihr Standort bekannt wird und die Einheit sich weiter in den Dschungel zurückziehen muss. Das Drehbuch zu „Monos” schrieb Regisseur Alejandro Landes zusammen mit Alexis Dos Santos. Den Weltvertrieb übernimmt Le Pacte (FR). „Monos” ist eine Produktion der Mutante Cine (UY), No Franja (CO), Campo Cine (AR), Lemming Film (NL), Snowglobe (DK) und der Kölner Pandora Filmproduktion. Der Film feierte seine Weltpremiere beim Sundance Film Festival 2019 und wurde anschließend auf 30 internationalen Festivals gezeigt und vielfach ausgezeichnet, beim London Film Festival 2019 mit dem Hauptpreis.

„Retablo“ (Peru) von Alvaro Delgado Aparicio (Catch of the Day Films)
Der 14-jährige Segundo ist die Hauptfigur in dem Debütfilm „Retablo“ des peruanischen Regisseurs Alvaro Delgado Aparicio. Das Vorbild des Jungen, der mit seinen Eltern in einem Bergdorf lebt, ist Vater Noé, der ein angesehener Künstler ist. Er fertigt Altarretabel, kunstvoll verzierte Schreine für Kirchen- und Hausaltäre, und führt seinen Sohn in dieses Handwerk ein. Doch ihr enges Verhältnis hat Risse bekommen, denn Noé hütet ein dunkles Geheimnis. Schonungslos und in gesättigten Farben schaut der Film hinter die Fassade einer intakt wirkenden Dorfgemeinschaft, in der patriarchale Regeln und homophobe Ansichten mit unerbittlicher Gewalt durchgesetzt werden. Er entwirft das bildgewaltige Panorama einer Welt, in der ein junger Künstler seinen Platz sucht. Die Hauptrollen spielen Magaly Solier und Amiel Cayo. „Retablo“ ist eine Produktion der Dortmunder Summerhill Lights (heute: Catch of the Day Films) in Koproduktion mit Siri Producciones (PER) und Dag Hoel Film (NOR) und wurde bei über 25 internationalen Filmfestivals gezeigt und mehrfach prämiert.

„Cunningham – Tanz ist Kunst“ von Alla Kovgan (Achtung Panda! Media)
Die legendären Choreografien von Merce Cunningham werden im Dokumentarfilm „Cunningham – Tanz ist Kunst“ in berauschenden 3D-Bildern wieder zum Leben erweckt – zusammen mit Tänzern der letzten Generation seines Ensembles. Dabei spürt der Film von Alla Kovgan der künstlerischer Entwicklung Cunninghams über drei Jahrzehnte voller Risiken und Entdeckungen nach. Beginnend mit seinen frühen Jahren als bettelarmer Tänzer im New York der 1940er Jahre bis hin zu seinem Aufstieg als einer der meist gefeierten Choreographen seiner Zeit. Die Studioaufnahmen entstanden u.a. in den Kölner MMC Studios. Die Produktion von Achtung Panda! Media (D) in Koproduktion mit Arsam International (F) und Chance Operations (US) entstand mit Senderbeteiligung von BR und Arte. Der Film feierte beim 44. Toronto International Film Festival seine Weltpremiere. Camino Filmverleih wird „Cunningham – Tanz ist Kunst“ am 19.12. in die deutschen Kinos bringen, den Weltvertrieb übernimmt Dogwoof UK.

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