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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenSechs NRW-geförderte Filme in Locarno

Sechs NRW-geförderte Filme in Locarno

  • Weltpremiere auf der Piazza Grande: „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ von Florian Mischa Böder
  • Im Internationalen Wettbewerb: Martín Rejtmans „Dos Disparos“ und „A Blast“von Syllas Tzoumerkas
  • In der Semaine de la critique: Zuzanna Solakiewiczs „15 Corners of the World“ und Hongjie Xus „Morgen wird es schöner sein“
  • In der Reihe Open Doors: Judy Kibinges „Something Necessary“
  • 67. Festival del film Locarno vom 6.-16. August 2014

Das renommierte Festival del film Locarno im Schweizer Tessin hat zu seiner 67. Ausgabe insgesamt sechs Produktionen eingeladen, die mit Förderung der Film- und Medienstiftung NRW entstanden sind.

So wird Florian Mischa BödersDie Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ seine Weltpremiere auf der Piazza Grande feiern, wo als Herzstück des Festivals jeden Abend bis zu 8.000 Zuschauer Filme unter freiem Himmel genießen. Im Internationalen Wettbewerb laufen Martín Rejtmans Dos Disparos“ und „A Blast“ von Syllas Tzoumerkas, während „15 Corners of the World“ von Zuzanna Solakiewicz und Morgen wird es schöner sein“ von Hongjie Xu in die Semaine de la critique geladen wurden. In der Reihe Open Doors wird außerdem „Something Necessary“ von Judy Kibinge gezeigt.

Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ wurde von der Kölner HUPE Film- und Fernsehproduktion nahezu komplett in Nordrhein-Westfalen realisiert. Regisseur und Autor Florian Mischa Böder erzählt darin vom Profikiller Koralnik, der seit acht Jahren in größter Disziplin auf seinen ersten Job wartet. Als er eines Abends alle Fünfe grade sein lässt und mit der lebenslustigen Rosa einen drauf macht, wird er für seinen ersten Job aktiviert. Mit Rosa im Schlepptau begibt er sich auf eine folgenschwere Odyssee. Benno Fürmann, Mavie Hörbiger und Wolf Roth spielen die Hauptrollen in der schwarzen Komödie, an der ZDF und Arte als Sender beteiligt sind. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion mit 450.000 Euro, weitere Mittel kamen vom DFFF und von der FFA. Der Camino Filmverleih wird den Film in die Kinos bringen.

Dos Disparos“ ist eine internationale Koproduktion der argentinischen Rizoma und der Kölner Pandora Filmproduktion. Regisseur Martín Rejtman erzählt darin vom 16-jährigen Mariano, der, einem spontanen Impuls folgend, zweimal mit einer gefundenen Pistole auf sich schießt. Während sein Hund Lago ängstlich vor den Schüssen flieht und nicht zurückkommt, überlebt Mariano und muss als einzige Konsequenz seiner Tat eine mysteriöse Doppelbetonung beim Spielen seiner Flöte erleiden. Rejtman erzählt mit großer Lakonik und mit dem ihm eigenen Humor vom Zerfall der Familie und dem Entstehen ganz neuer Gruppierungen um Mariano. Die  Produktion wurde von der Filmstiftung NRW mit 50.000 Euro gefördert.

Gestern noch war Maria gute Mutter, liebevolle Frau und verantwortungsbewusste Tochter. Heute Abend, wenn die Sonne untergegangen ist, wird alles, was ihr jemals wichtig war, in Scherben liegen. „A Blast“ von Syllas Tzoumerkas ist eine internationale Koproduktion der Kölner unafilm mit Homemade Films (GR), Graal (GR), Bastide Films (NL), PRPL (NL) und Mamoko (D). Die Hauptrolle übernimmt Angeliki Papoulia („Dog tooth“). Die Film- und Medienstiftung NRW förderte das Drama mit 40.000 Euro, weitere Mittel kamen von der Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein.

Als Koproduzentin ist die Kölner HUPE Film- und Fernsehproduktion auch an „15 Corners of the World“ beteiligt. Die deutsch-polnische Koproduktion von Endorfina Studio (PL) erzählt die Geschichte des polnischen Toningenieurs Eugeniusz Rudnik, der sich in den 1950er Jahren zum Komponisten und Pionier der elektronischen Musik entwickelt. Der Film von Zuzanna Solakiewicz taucht ein in die elektro-akustischen Klangwelten des Künstlers und unternimmt den Versuch, diese filmisch sichtbar zu machen. Die Filmstiftung NRW hat die Produktion des Films mit 35.000 Euro unterstützt.

Seit 27 Jahren erklettert Hilfslehrer Shen täglich den steilen Bergweg zur Gulu-Grundschule in Nordwestchina und unterrichtet dort die Kinder aus dem Bergdorf Gulu, bis eines Tages ein junger Akademiker ins Dorf kommt, der sich „Don Quijote“ nennt und das Leben der Schule und der Dorfbewohner für immer verändert. „Morgen wird es schöner sein“ ist eine Eigenproduktion der chinesischen Filmemacherin Hongjie Xu, die mit ihrem Team die Dorfbewohner über vier Jahre lang begleitete. Der Dokumentarfilm wurde mit 15.000 Euro von der Film- und Medienstiftung gefördert.

Judy KibingesSomething Necessary“ erzählt von zwei unterschiedlichen Menschen vor dem Hintergrund öffentlicher Unruhen nach den kenianischen Präsidentschaftswahlen 2007/2008. Das Drama der kenianischen Regisseurin ist das dritte Projekt von „FilmInAfrica!“, einer gemeinsamen Initiative der One Fine Day Films, der Deutsche Welle Akademie und der kenianischen Produktionsfirma Ginger Ink mit dem Ziel, die Entwicklung des modernen afrikanischen Films zu fördern. Die Filmstiftung unterstützte das Projekt mit 100.000 Euro.

Das Festival del Film Locarno eines der wichtigsten internationalen Filmfestivals und findet in diesem Jahr vom 6. bis 16. August statt.