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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenVier Preise für drei filmstiftungsgeförderte Filme in Baden-Baden

Vier Preise für drei filmstiftungsgeförderte Filme in Baden-Baden

  • Hauptpreis für das Regiedebut „Sterne über uns“ von Christina Ebelt, produziert von 2Pilots
  • Sonderpreis herausragende darstellerische Leistung an Schauspielerensemble „Der König von Köln“
  • MFG-Star für „Morgen sind wir frei“ von Hossein Pourseifi
  • Hans Abich Preis für Anke Greifeneder
  • Ausstrahlung der digitalen Preisverleihung ab 20 Uhr auf der Festivalwebsite und 3satMediathek 

Soeben ist das FernsehfilmFestival Baden-Baden 2020 mit einer digitalen Preisverleihung zu Ende gegangen. Das filmstiftungsgeförderte Drama „Sterne über uns“ von Christina Ebelt wurde mit dem Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste und somit dem Hauptpreis des Festivals ausgezeichnet. Das Regiedebut von Drehbuchautorin Christina Ebelt machte bereits auf zahlreichen deutschen Festivals auf sich aufmerksam und konnte sich in Baden-Baden gegen elf weitere Wettbewerbsfilme durchsetzen. Außerdem erhielt „Sterne über uns“ den Preis der Studierenden 2020.

Mit dem diesjährigen Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistung wird das Schauspielerensemble des filmstiftungsgeförderten Fernsehfilms „Der König von Köln“ von Richard Huber geehrt. Auch bei der Vergabe des MFG-Stars reüssierte ein filmstiftungsgefördertes Spielfilmdebüt: „Morgen sind wir frei“ von ifs-Absolvent Hossein Pourseifi wurde mit dem begehrten Nachwuchspreis des Festivals ausgezeichnet. Das Drama basiert auf einer wahren Geschichte, die Pourseifi in ein Drehbuch übersetzte. Unter den vier Finalisten für den MFG-Star war zudem das ebenfalls filmstiftungsgeförderte Langfilmdebüt „Kids Run“ von Drehbuchautorin und Regisseurin Barbara Ott.

Hans Abich Preis für Anke Greifeneder
Der Ehrenpreis geht in diesem Jahr an Anke Greifeneder, die mit dem Hans Abich Preis ausgezeichnet wird. Als Produktionschefin der deutschen Turner-Pay-TV-Sender verantwortete Anke Greifeneder bereits zahlreiche Serienproduktionen, so u.a. die filmstiftungsgeförderten Serien „Weinberg“ und „Andere Eltern“.

Die Preisverleihung ist ab sofort auf der Festivalwebsite, der 3sat Mediathek und auf den Social Media-Kanälen des Festivals veröffentlicht. Knut Elstermann führt gemeinsam mit Festivalleiterin Cathrin Ehrlich durch den Stream. Das FernsehfilmFestival Baden-Baden fand in diesem Jahr vom 21. bis zum 27. November online statt.

Zu den Filmen

„Sterne über uns“
Die KHM-Absolventin Christina Ebelt schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Franziska Krentzien und drehte vollständig in NRW. Das Drama wurde von 2Pilots Filmproduction produziert unter Senderbeteiligung von ZDF/Das kleine Fernsehspiel und ARTE. Die Filmstiftung förderte mit 200.000 Euro, weitere Gelder kamen von Creative Europe MEDIA. Real Fiction brachte den Film in die deutschen Kinos. Die Hauptrollen übernahmen Franziska Hartmann und Claudio Magno. Sie spielen Mutter und Sohn, die durch eine Wohnungskündigung in die Obdachlosigkeit gedrängt werden und in den Wald ziehen. Für Mutter Melli ist das improvisierte Lager im Wald nur eine Notlösung, Melli will sich aus ihrer Misere alleine herauskämpfen, bis sie erkennt, dass ihr Abmühen völlig chancenlos bleibt. Seine Premiere feierte der Film beim Filmfest München, es folgten Festivalbesuche in Lünen und beim Film Festival Cologne. Vergangene Woche wurde Franziska Hartmann als Beste Schauspielerin mit dem Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen ausgezeichnet.
„Christina Ebelt, Regisseurin und Co-Autorin (mit Franziska Krentzien), erzählt dieses Stationendrama äußerst ökonomisch und genau. Ihr bevorzugtes Stilmittel ist die Ellipse, die alles weglässt, was nicht unbedingt erklärt werden muss“, begründet die Jury. „Gespräche werden kaum je in Schuss und Gegenschuss aufgelöst; die Kamera interessiert sich stattdessen für die mimische Reaktion, die Gesprochenes beim Anderen auslöst. Dennoch ist kein Krisenkunstkino entstanden, sondern ein flüssiger Fernsehfilm über eine im Deutschland des Jahres 2020 offenbar mögliche Situation. Und das, lassen die strahlenden Sterne dieses Films erkennen, ist das eigentliche Drama.“

„Der König von Köln“
In der Komödie „Der König von Köln“ von Richard Huber (Buch: Ralf Husmann) von der Kölner Zeitsprung Pictures (WDR, Das Erste) wird ein einfacher Beamter des Bauamts zum Spielball einiger Superreicher, die bei einem geplanten Großbauprojekt mächtig absahnen wollen. Ehe er sich versieht, bekommt der werdende Vater ein paar Annehmlichkeiten und stellt fest, dass es sich im Semilegalen gar nicht so schlecht lebt. Allerdings sitzt ihm eine junge Staatsanwältin schon im Nacken und bald muss er sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will: Bei denen, die machen, was sie wollen oder die, die wollen, was sie machen. Es spielen u.a. Rainer Bock, Joachim Król, Serkan Kaya, Jörg Hartmann, Judith Engel, Ulrich Brandhoff. „Der König von Köln“ wurde am 11. Dezember 2019 im Ersten ausgestrahlt und erreichte 3,7 Mio. Zuschauer; der Film erhielt u.a. im März den Publikumspreis im Wettbewerb des Grimme Preis 2020, außerdem den Regiepreis beim Film Festival Cologne. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 500.000 Euro.
Die Jury lobt das Schauspielerensemble, „… virtuos aufzuspielen, ohne Bremse, lustvoll, mitreißend und gleichzeitig verstörend, wenn verlangt. Jeder Charakter wird ausgekostet, immer mit Risiko, wie es sich in der Geschichte widerspiegelt. Ulrich Brandhoff, Judith Engel, Jörg Hartmann, Eva Meckbach, Ernst Stötzner, Serkan Kaya, Joachim Król, Rainer Bock und alle weiteren Kolleg*innen zeigen, was man als Schauspieler*in können kann.“

Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste verleiht seit 1964 den Fernsehfilmpreis, seit 1989 im Rahmen des FernsehfilmFestival Baden-Baden. Nominiert werden zwölf ausgestrahlte, deutschsprachige Fernsehfilme, die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, dem/der Jury-Vorsitzenden, der Festivalleitung und den Sendern nominiert werden. Die fünfköpfige Jury sichtet und diskutiert die Filme öffentlich und unter Beteiligung des Publikums.

Weitere Informationen unter: www.fernsehfilmfestival.de