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Werkstattgespräch: Marianne Menze

Viel Grund zum Feiern hat Marianne Menze. Im Oktober wurde die von ihr betriebene Lichtburg in Essen 90 Jahre alt, bereits im Frühjahr hatte die Kinobetreiberin im Rahmen der Berlinale den Ehrenpreis der AG Verleih erhalten. Nun wurde die gebürtige Bochumerin am 6. November von der Film- und Medienstiftung NRW und dem HDF Kino mit dem Herbert-Strate-Preis für ihre besonderen Verdienste um das deutsche Kino und den deutschen Film ausgezeichnet.

Andrea Burtz im Gespräch mit Marianne Menze © Ralph Sondermann
Andrea Burtz im Gespräch mit Marianne Menze © Ralph Sondermann

Im Vorfeld der Preisverleihung in Köln ließ Menze in einem Werkstattgespräch mit der WDR-Filmjournalistin Andrea Burtz, das den Abschluss des 8. Film- und Kinokongresses NRW bildete, ihre bisherige berufliche Laufbahn noch einmal Revue passieren. Die heutige Kinobetreiberin, die zunächst als Lehrerin arbeitete, blickte zurück in die 1970er-Jahre, in denen sie ihren heutigen Ehemann Hanns-Peter Hüster als Filmvorführer in der Essener Galerie Cinema kennenlernte. Gemeinsam baute das Paar das Unternehmen Essener Filmkunsttheater auf, zu dem heute sechs Lichtspielhäuser in Essen und Mülheim gehören. Das größte Projekt war dabei zweifellos die Rettung der historischen Lichtburg, die 2003 nach einer umfassenden Renovierung wiedereröffnet wurde. Heute betreibt Marianne Menze das Filmtheater, dessen Hauptsaal 1250 Zuschauern Platz bietet, als Kino, aber auch als Bühne für Konzerte, Shows und Lesungen. Durch diese Veranstaltungen könne man auch ein Publikum anziehen, dass sonst nicht in die Lichtburg käme, erklärte die Herbert-Strate-Preisträgerin im Werkstattgespräch. Dies sei wichtig, um ein Filmtheater in dieser Größenordnung betreiben zu können, zumal die Lichtburg, in der noch das kleine Kino „Sabu“ angesiedelt ist, nur über zwei Leinwände verfüge. Bei der Renovierung der Lichtburg sei bewusst darauf geachtet worden, die Kino-Architektur im Stil der 1950er-Jahre beizubehalten. Neben den großen Multiplexen seien auch historische Lichtspielhäuser bedeutend für die Kinolandschaft. Es gehe darum, den Besuchern nicht nur Filminhalte, sondern auch Kinoinhalte zu vermitteln. Auf den Titel des Werkstattgesprächs, „How did you do it, Marianne?“, angesprochen, betonte Menze, dass keineswegs sie als Einzelperson für die erfolgreiche Entwicklung der Lichtburg verantwortlich sei. Vielmehr handele es sich um die gemeinsame Arbeit eines mehrköpfigen Teams, in dem einige schon seit der Übernahme des Kinos durch die Essener Filmkunsttheater vor 20 Jahren aktiv seien.