„Wild“ von Nicolette Krebitz feiert Weltpremiere beim Sundance Film Festival
- Sundance Film Festival mit drei filmstiftungsgeförderten Filmen
- „Sonita“ von Rokhsareh Ghaem Maghami im Dokumentarfilmwettbewerb
- Festival vom 21.-31. Januar in Park City/Utah
Die Film- und Medienstiftung NRW ist mit drei geförderten Filmen beim 32. Sundance Film Festival (21.-31.1.) vertreten. Das Drama „Wild“ von Nicolette Krebitz feiert seine Weltpremiere im Spielfilmwettbewerb World Cinema Dramatic Competition. Der Dokumentarfilm „Sonita“ von Rokhsareh Ghaem Maghami nimmt am Wettbewerb World Cinema Documentary Competition teil. In der Reihe Spotlight läuft außerdem „Cemetery of Splendour“, der von der Filmstiftung verleihgefördert wurde.
Zu den Filmen im Einzelnen:
Mit „Wild“ erzählt Regisseurin Nicolette Krebitz eine Geschichte von Freiheit und Glück. Kraftvoll, sinnlich und ebenso faszinierend wie verstörend führt sie mit ihrem Film in die entfesselte Welt einer jungen Frau (Lilith Stangenberg), die, als sie auf dem Weg zur Arbeit einem Wolf begegnet, unsere stillschweigenden Vereinbarungen mit der Zivilisation aufkündigt und sich unerschrocken für ein Leben ohne Netz und doppelten Boden entscheidet. Und die sich mit jedem Schritt in die „Wildnis“ einen Stückchen weiter selbst befreit. Das Drama wurde von der Kölner Heimatfilm produziert und u.a in NRW gedreht. Den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory aus Köln, als Verleih fungiert NFP marketing & distribution. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 450.000 Euro, weitere Unterstützung kam von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem DFFF und der FFA.
Der Dokumentarfilm „Sonita“ der iranischen Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami feierte seine Welturaufführung auf der IDFA in Amsterdam und wurde dort mit dem Publikumspreis und dem Award der Jugend Jury (Doc U) ausgezeichnet. Der Film handelt von Sonita, die 19 Jahre alt ist und aus Afghanistan stammt. Sie lebt als illegale Migrantin im Iran – ohne Rechte, offizielle Schulbildung und Papiere. Doch Sonita hat Talent: Als erste afghanische Rapperin erzählt sie ihre Geschichte, die kein Einzelfall ist. So hofft sie, dem Vorhaben ihrer Familie zu entkommen: Die plant, sie für 9.000 Dollar an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen. Der Film wurde produziert von der TAG/TRAUM Köln in Koproduktion mit Intermezzo Films Genf, NDR, RTS Radio Télévision Suisse, SRG SSR und DR, in Zusammenarbeit mit Arte. Die Film- und Medienstiftung förderte den Film mit 55.000 Euro, weitere Unterstützung kam von BKM, Bundesamt für Kultur (EDI), Cinéforom et Loterie Romande, Chicken & Egg Pictures und IDFA Bertha Fund. Der Film kommt 2017 im Kölner realfiction Filmverleih in die Kinos.
Außerdem in Sundance dabei ist „Cemetery of Splendour“. Der Film des thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul dreht sich um Soldaten, die an einer mysteriösen Schlafkrankheit leiden. Zwei Frauen wachen mit besonderer Sorgfalt über die schlafenden Männer. Die Filmstiftung förderte den Verleih (Rapid Eye Movies) mit 20.000 Euro, den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory aus Köln. In Sundance läuft das bereits international ausgezeichnete Werk in der Reihe Spotlight.
Das 32. Sundance Film Festival findet vom 21. bis 31. Januar 2016 in Park City, Utah, statt. Es gilt als das wichtigste nordamerikanische Festival im Independent-Bereich und wird vom Sundance Institute organisiert, das 1981 von Robert Redford mit gegründet wurde. Das Festival wird als Sprungbrett besonders für Nachwuchsregisseure im Independent Film Bereich geschätzt. Filmstiftungsgeförderte Filme sind regelmäßig zu Gast beim Sundance Film Festival. So war dort im vergangenen Jahr „Censored Voices“ von Mor Loushy zu sehen, der kurze Zeit später in der Reihe Panorama Dokumente der Berlinale 2015 lief. „Houston“ von Bastian Günther und „Il Futuro“ von Alicia Scherson hatten 2013 ihre Weltpremieren in Park City gefeiert.