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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenWilhelm Tell, Adolf Hitler und ein Ferkel namens Rudi

Wilhelm Tell, Adolf Hitler und ein Ferkel namens Rudi

Filmstiftung NRW fördert 26 Projekte

Darf man sich über einen Nationalhelden lustig machen? Man darf, meinen der Schweizer Regisseur Mike Eschmann und Drehbuchautor Jürgen Laden-burger, und so schicken sie ihren "Tell" gemeinsam mit dem afrikanischen Prinzen Val-Tha auf eine geheime Mission ins Mittelalter, an deren Ende der begehrte Schweizer Pass steht. Gedreht werden soll die Kinokomödie, die von der Kölner MMC Independent und der Schweizer Zodiac Pictures produziert wird, noch in diesem Sommer in den MMC Studios in Ossendorf. Die Haupt-rollen spielen Marco Rima, Christian Tramitz und Udo Kier. Die Filmstiftung fördert den Beweis, dass auch die Eidgenossen Humor ver­stehen, mit 900.000 Euro.

Die wahre Geschichte Adolf Hitlers will Dani Levy mit seinem neuen Film "Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" aufdecken. Der Kino­film erzählt, was viele Menschen längst geahnt haben: Hitler war ein neurotisches Wrack, das nur dank der Hilfe des Juden Grünbaum zu dem werden konnte, was er in der Öffentlichkeit darstellte. Produziert wird die authentische Lebensgeschichte Hitlers von Stefan Arndt und der neuen Y Filme in Zusammenarbeit mit dem WDR. Die Filmstiftung hilft bei der überfälligen Korrektur der historischen Ereignisse mit 550.000 Euro.

Vor zwölf Jahren gelang Peter Timm mit seinem Film "Rennschwein Rudi Rüssel" ein ebenso vergnügliches wie erfolgreiches Kinoabenteuer für die ganze Familie. Auch im zweiten Teil wirbelt Rudi das Ferkel wieder das Leben einer Familie kräftig durchein­ander. Für die Hauptrollen konnte Peter Timm bereits Sebastian Koch, Juliane Köhler und Markus Maria Profitlich begeistern. Produziert wird der Kinofilm "Rennschwein Rudi Rüssel 2", der zu großen Teilen in Nordrhein-Westfalen entsteht, von der Hamburger Relevant Film in Zusammenarbeit mit Günter Rohrbach und dem WDR. Die Filmstiftung NRW ist mit 1,35 Millionen Euro dabei.

"Zweier Ohne" heißt der neue Kinofilm von Jobst Oetzmann, und wieder verfilmt er – wie schon bei "Die Einsamkeit der Krokodile" – eine literarische Vorlage von Dirk Kurbjuweit. Tino Mewes, Jacob Matschenz und Sophie Rogall sind für die Haupt­rollen der gemeinsamen Produktion der Kölner Firmen Lichtblick und filmpool vorge­sehen. Gedreht wird der Film über zwei Freunde, die sich vornehmen, wie Zwillinge zu leben, komplett in NRW. Die Filmstiftung fördert das Projekt, an dem auch der WDR beteiligt ist, mit 1,11 Millionen Euro.

In Felix Randaus ("Northern Star") Kinofilm "Die Anruferin" spielt eine Frau ein bizarres Telefonspiel. Mit verstellter Stimme lockt sie ihre Opfer in eine perfide Falle. Für die Verfilmung des Drehbuchs von Vera Kissel erhält die Kölner Wüste Film West, die den Film in Zusammenarbeit mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel im Sommer fast komplett in NRW realisiert, von der Filmstiftung NRW 420.000 Euro.

Im Norden Albaniens herrscht das Gesetz der Blutrache. Aus Angst vor den Rächern leben viele Menschen versteckt. Regisseur Marc Wiese macht sich auf den Weg nach Albanien, um diese Menschen und eine deutsche Nonne, die vor Ort gegen die blutige Tradition kämpft, zu besuchen. Die Kölner Engstfeld Film produziert den Dokumen­tarfilm "Blutrache", den die Filmstiftung NRW mit 145.000 Euro fördert, in Zusam­menarbeit mit dem WDR.

In der Moskauer Rubljovka-Chaussee leben die Reichen und Mächtigen der russischen Hauptstadt. Die Dokumentarfilmerin Irene Langemann ("Russlands Wunderkinder") zeichnet in ihrem neuen Film "Rubljovka – Straße der Glückseligen" ein Porträt der 30 Kilometer langen Straße und ihrer Bewohner. Die Filmstiftung NRW unterstützt die Dokumentation, die die Kölner Lichtfilm gemeinsam mit dem WDR und RBB/arte rea­lisiert, mit 120.000 Euro.

Tamara Bunke lernte Che Guevara in der DDR kennen und kämpfte später an seiner Seite in Bolivien, wo sie 1967 in einen Hinterhalt geriet und erschossen wurde. Bekannt wurde sie unter dem Namen "Tania". In dem gleichnamigen Film wollen Autor Tobias Stille, die Kölner MTM West und Regisseurin Hermine Hundgeburth ihre Lebensgeschichte auf die Leinwand bringen und erhalten dafür von der Filmstiftung NRW eine Projektvorbereitungs-Förderung von 50.000 Euro.

"Sissi, das kleine Teufelsmädchen" heißt die Heldin in dem Kinderbuch von Usch Luhn, das die Autorin gemeinsam mit Zieglerfilm Köln adaptieren will. Die Film­stiftung unterstützt sie dabei mit einer Drehbuchförderung von 20.000 Euro. Die gleiche Summe erhalten auch die Absolventen der ifs internationale filmschule köln und der FH Dortmund Marcel Ahrenholz, Melanie Andernach und Andreas Köhler für ihr Drehbuchprojekt "Woher ich komme", in dem sich eine junge Frau mit ihrem Vater auf eine Reise in ihre gemeinsame Vergangenheit begibt.

Zwei Wochen nachdem Oskar Roehlers neuer Film "Elementarteilchen" im Wett­bewerb der Berlinale seine Weltpremiere feiert, kommt die Verfilmung des Romans von Michel Houellebecq bereits in die Kinos. Der Constantin Film Verleih erhält dafür eine Verleihförderung von 120.000 Euro. Christoph Hochhäuslers Kinofilm "Falscher Bekenner" hatte seine Premiere auf den Filmfestpielen in Cannes. Anfang April bringt ihn nun der Piffl Filmverleih in die deutschen Kinos und erhält dafür von der Filmstiftung NRW 34.000 Euro. Eine Paketförderung geht an den neuen Kölner Welt­vertrieb The Match Factory. Mit 250.000 Euro soll der weltweite Vertrieb deutscher und internationaler Arthouse-Filmen gefördert werden, darunter auch der Berlinale Wettbewerbsbeitrag "El Custodio" von Rodrigo Moreno.

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