Zwei Europäische Filmpreise für „Berlin Alexanderplatz“ und „Undine“
- Paula Beer ist ‚Beste europäische Schauspielerin’ für ihre Darstellung in „Undine“
- Dascha Dauenhauer komponierte die ‚Beste europäische Filmmusik’ für „Berlin Alexanderplatz“
Am heutigen Samstagabend ist das Finale der virtuellen Preisverleihung der 33. European Film Awards (EFA) live aus Berlin zu Ende gegangen. Paula Beer wurde für ihre darstellerische Leistung in Christian Petzolds filmstiftungsgefördertem Liebesdrama „Undine“ als ‚Beste europäische Schauspielerin’ geehrt. Die Schauspielerin war live zugeschaltet und bedankte sich bei der Europäischen Filmakademie für die Auszeichnung.
Die European Film Awards (EFAs) wurden in diesem Jahr in einer Reihe virtueller abendlicher Events vom 8.-12. Dezember als „The EFAs at Eight“ präsentiert, in denen Nominierte und Gewinner*innen unterschiedlicher Kategorien der European Film Awards 2020 ausgezeichnet wurden. Bereits am 9. Dezember erhielt die Komponistin Dascha Dauenhauer für ihre Filmmusik für „Berlin Alexanderplatz“ den European Film Award in der Kategorie „Original European Score“.
„Herzlichen Glückwunsch an die wunderbare Schauspielerin Paula Beer und an die Komponistin Dascha Dauenhauer für ihre Europäischen Filmpreise! ‚Undine‘ und ‚Berlin Alexanderplatz‘ gehören zu den Highlights des deutschen Films in diesem schwierigen Kinojahr 2020 und wir freuen uns, dass sie auch die europäische Filmgemeinschaft überzeugen konnten“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Die Verleihung der Preise – trotz der widrigen Umstände für das Kino in ganz Europa – ist ein wichtiges Signal an die Filmemacherinnen und Filmemacher und an alle Filmliebhaber. Wir danken der European Film Academy für eine sehr emotionale Preisverleihung und ganz besonders Marion Döring und Wim Wenders für ihr großartiges Engagement für den europäischen Film. Farewell und danke euch von Herzen!“
Neue Präsidentin der European Film Academy wird Agnieszka Holland, die damit die Nachfolge von Wim Wenders antritt. Matthijs Wouter Knol, vormals Leiter des European Film Market (EFM) der Berlinale, übernimmt ab 1. Januar 2021 die Funktion des EFA-Geschäftsführers in der Nachfolge von Marion Döring.
Die Preisverleihung wurde live aus Berlin übertragen und fand coronabedingt nicht wie ursprünglich geplant in Reykjavik statt. Moderator Steven Gätjen führte durch den Abend, unterstützt von Marion Döring und Wim Wenders, die beide zum Ende des Jahres nach 32 bzw. 24 Jahren ihre Ämter abgeben. Neben zahlreichen Wegbegleiter*innen bedankte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videobotschaft bei den beiden für ihre Verdienste um den europäischen Film. Mehr als 3.800 Mitglieder der EFA stimmen jedes Jahr über die Highlights des europäischen Kinos in insgesamt 23 Kategorien ab.
Zu den Filmen
„Berlin Alexanderplatz“
Schon jetzt ist die Bilanz des Spielfilms beeindruckend: „Berlin Alexanderplatz“ feierte seine Uraufführung im diesjährigen Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises im April wurde er zudem mit fünf Lolas ausgezeichnet, darunter der Filmpreis in Silber als Bester Spielfilm. Das Drehbuch für die Neuinterpretation von Alfred Döblins weltberühmtem Roman schrieb Regisseur Burhan Qurbani gemeinsam mit Martin Behnke. Die Sommerhaus Filmproduktion in Koproduktion mit Lemming Film (NL) und unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte wurde von der Filmstiftung mit 250.000 Euro gefördert, weitere Unterstützung kam von MBB, MFG, FFA, BKM, DFFF, und Eurimages. Der Cast um Welket Bungué, Albrecht Schuch, Jella Haase, Joachim Król, Anabelle Mandeng und Richard Fouofié Djimeli drehte auch in NRW. Entertainment One Germany brachte „Berlin Alexanderplatz“ in die deutschen Kinos, Beta Cinema hat den Weltvertrieb übernommen.
„Undine“
Christian Petzold inszenierte „Undine“ nach eigenem Drehbuch hauptsächlich in NRW und Berlin. Vor der Kamera standen Paula Beer, Jacob Matschenz und Franz Rogowski. Die Koproduktion von Schramm Film Koerner & Weber und Les Films du Losagne entstand unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte, Piffl Medien übernahm den Verleih. Neben der Filmstiftung, die mit 180.000 Euro unterstützte, förderten MBB, FFA, BKM und DFFF. Für ihre schauspielerische Leistung erhielt Paula Beer bei der 70. Berlinale den Silbernen Bären. „Undine“ wurde dort zudem mit dem diesjährigen FIPRESCI Kritikerpreis (Sektion „Internationaler Wettbewerb“) ausgezeichnet.
Der Europäische Filmpreis wird seit 1988 von der Europäischen Filmakademie verliehen. Weitere Informationen unter europeanfilmawards.eu