Zwei filmstiftungsgeförderte Produktionen in Locarno: Weltpremiere für „Touched“ von Claudia Rorarius und „Ein schöner Ort“ von Katharina Huber
Das Locarno Film Festival hat begonnen. Auf dem Programm der 76. Ausgabe stehen auch zwei filmstiftungsgeförderte Dramen. „Touched“ von Regisseurin und Autorin Claudia Rorarius, produziert von der Kölner 2Pilots Filmproduction, und „Ein schöner Ort“ von Regisseurin und Produzentin Katharina Huber (Acker Film) werden ihre Weltpremieren in der Wettbewerbsreihe Concorso Cineasti del presente feiern. Die beiden Kölner Produktionen können u.a. auf den Goldenen Leoparden der Reihe hoffen.
„Touched“
„Touched“ erzählt von Maria (23), die einen Job in einem Pflegeheim beginnt. Dort trifft sie auf den querschnittsgelähmten Alex (35), mit dem sie eine verbotene Liebesbeziehung eingeht. Angetrieben von ihrer sexuellen Entdeckungslust und einer tiefen inneren Verbindung intensiviert sich die Beziehung. Doch schließlich treiben Alex' Forderungen und Erniedrigungen Maria an ihre Grenzen. Regisseurin und Autorin Claudia Rorarius gewann für die Hauptrollen das isländische Model und Aktivistin Ísold Halldórudóttir und den querschnittsgelähmten griechischen Tänzer Stavros Zafeiris. Die Dreharbeiten fanden in NRW und Baden-Württemberg statt. Das Drama wurde von der Kölner 2 Pilots Filmproduction in Koproduktion mit Soquiet Filmproduktion produziert, unter Senderbeteiligung von WDR und SWR. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion mit 400.000 Euro, weitere Unterstützung kam von der MFG, Creative Europe Media, BKM und DFFF.
„Ein schöner Ort“
Das Langfilmdebüt der Regisseurin und Autorin Katharina Huber, das vollständig in der Eifel in NRW entstand, wird ebenfalls Weltpremiere feiern. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Herstellung in der vereinfachten Förderung mit 100.000 Euro und unterstütze bereits das Drehbuch. Katharina Huber produzierte selbst (Acker Film), vor der Kamera standen Clara Schwinning, Céline De Gennaro, Jannik Mioducki, u.v.m. Die Handlung spielt sich auf dem Land ab, irgendwo verloren in Zeit und Raum. Margarita und Güte wundern sich über das Verschwinden der Leute, die Hühner sind suspekt, die Geschäfte undurchsichtig und die Beziehungen fragwürdig. Zur gleichen Zeit schickt das Radio Botschaften und die Welt bereitet sich auf den Start des ersten Raumschiffs vor, das die Menschen an den Rand des Sonnensystems bringen soll.
Außerdem wurde der Dokumentarfilm „This Kind of Hope” in die Reihe Panorama Suisse eingeladen. Regisseur Pawel Siczek erhielt für die Entwicklung des Projektes in 2014 ein Gerd Ruge Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.
Film- und Medienstiftung beim Locarno Film Festival
Das Locarno Film Festival (2.-12. August 2023) gehört zu den wichtigsten internationalen Filmfestivals. Im Laufe der Zeit feierten zahlreiche filmstiftungsgeförderte Filme ihre Weltpremieren auf der weltberühmten Piazza Grande und gewannen dort Preise. Im vergangenen Jahr wurde der Spielfilm „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ von Kilian Riedhof uraufgeführt, 2021 wurde die Weltpremiere von „Monte Verità“ auf der Piazza zelebriert und Saskia Rosendahl erhielt für ihre Rolle in der filmstiftungsgeförderten Produktion „Niemand ist bei den Kälbern“ (Weydemann Bros.) von Sabrina Sarabi den „Leopard für die Beste Darstellerin“.
Beitragsbild: Acker Film