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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsZwei Uraufführungen beim 38. Filmfestival Max Ophüls Preis

Zwei Uraufführungen beim 38. Filmfestival Max Ophüls Preis

Heute feiern die beiden filmstifungsgeförderten Dokumentarfilme "Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung" von Regisseur Jakob Preuss und "Thierfelders – Vermächtnis einer Rennleidenschaft" von Regisseurin Stephanie Englert ihre Premieren im Wettbewerb des 38. Filmfestival Max Ophüls Preis. Außerdem stehen für heute weitere Vorführung der drei geförderten Wettbewerbsfilme "Marija", "Die Körper der Astronauten" und "Jetzt.Nicht." auf dem Programm ebenso wie ein weiterer Screening-Termin für Hajo Schomerus "Kokolampy".

Zu den Filmen im Einzelnen:

"Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung":
Paul ist ein Migrant aus Kamerun. Er hat sich durch die Sahara bis an die Küste Marokkos durchgeschlagen, wo er auf er eine Chance wartet, über das Meer nach Europa zu gelangen. Hier lernen sich Paul und der Berliner Filmemacher Jakob kennen, der entlang Europas Außengrenzen auf Recherche ist. Kurz darauf schafft es Paul, in einem Schlauchboot nach Spanien überzusetzen. Er überlebt – doch die zweitägige Überfahrt fordert den Tod von der Hälfte der Mitfahrer. Anstatt psychologischer Betreuung erwartet Paul in Spanien Abschiebehaft. Erst nach seiner Freilassung trifft er Jakob in Granada wieder. Aufgrund der Wirtschaftskrise in Südeuropa will Paul nach Deutschland weiter reisen, der ehemaligen Kolonialmacht in Kamerun und dem Land seiner Träume. Am Ende nimmt der Film eine Wendung, die weder Paul noch Jakob bei ihrem ersten Treffen im marokkanischen Wald für möglich gehalten hätten.
Der Dokumentarfilm ist eine Produktion der Weydemann Bros. in Koproduktion mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel. Die Filmstiftung förderte den Dokumentarfilm mit 100.000 Euro, weitere Mittel stammen von nordmedia.
Wann: 19.30 Uhr
Wo: CS 2

"Thierfelders – Vermächtnis einer Rennleidenschaft" ist das filmische Portrait einer Familie, deren Existenz auf dem Glauben der Familientradition beruht. Bereits in der 3. Generation investieren sie mit großer Leidenschaft in den Motorsport mit ihrer eigenen Tuningwerkstatt am Rande von Köln. Neben der wirtschaftlichen Achterbahnfahrt muss die Familie auch interne Hürden meistern. Ein Film, der auf die Komik und Differenzen der familiären Kölner Beziehungen baut und zudem ein Eltern-Sohn-Geschäfts- und Familienmodel unter der Frage der wirtschaftlichen Existenz und der Fortführung des eigentlichen Handwerks eines KFZ-Mechanikers in den Fokus stellt.
Der Dokumentarfilm entstand als Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Regisseurin Stephanie Englert zeichnet sich zusätzlich für Drebuch, Kamera sowie Produktion verantwortlich. Die Film- und Medienstiftung NRW unterstützte die Produktion mit 14.000 Euro.
Wann: 22.15 Uhr
Wo: CS2

„Marija“ erzählt die Geschichte einer Frau, die aus der Ukraine in die Dortmunder Nordstadt kommt, um sich ein besseres, freieres Leben zu erkämpfen. Um sich ihren großen Traum zu erfüllen, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen, greift sie zuweilen auch auf fragwürdige Methoden zurück. Aber moralische Bedenken und Emotionen sind Angelegenheiten, die man sich leisten können muss. An Originalmotiven in Dortmund fanden die Dreharbeiten zu „Marija“, dem Debütspielfilm von KHM-Absolvent Michael Koch, statt. Der Film wurde von der Kölner Pandora Film Produktion in Koproduktion mit Hugofilm Productions (CH) und Little Shark Entertainment unter Senderbeteiligung von WDR, Arte komplett in NRW gedreht. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte mit rund 400.000 Euro, weiterer Förderer waren DFF, BKM, FFA, BAK (CH) und die Zürcher Filmförderung. In den Hauptrollen spielen Margarita Breitkreiz, Georg Friedrich, Olga Dinnikova und Sahin Eryilmaz. Der Kölner Real Fiction Verleih wird den Film, der seine Weltpremiere 2016 im Wettbewerb von Locarno hatte, am 9. März in die Kinos bringen, den Weltvertrieb übernimmt die französische Luxbox Films.
Wann: 15.00 Uhr
Wo: FH

„Jetzt.Nicht.“ (19.30 Uhr – Cinestar 1) lautet der Titel des Spielfilmdebüts von Julia Keller.  Zum Inhalt: Seine Tage sind lang, sein Terminkalender voll – ein hochtourig getaktetes Leben in der Marketingabteilung eines Kosmetikherstellers. Als Walter (45) völlig unerwartet gekündigt wird, zerfallen die Koordinaten seines bisherigen Lebens und nichts ist mehr, wie es war…
Die Kölner Heimatfilm produzierte unter Senderbeteiligung des WDR komplett in NRW, die Film- und Medienstiftung förderte mit rund 496.000 Euro. Weiterer Förderer war die FFA. In den Hauptrollen sind Godehard Giese, Loretta Pflaum und Ronald Kukulies zu sehen.
Wann: 10.00 Uhr
Wo: CS 5

„Die Körper der Astronauten“ von Alisa Berger ist die dritte Uraufführung an der Saar.  Zur Story: Drei Kinder eines alkoholabhängigen Vaters fliegen nach einem Raumschiffunglück durch das Weltall in unterschiedliche Richtungen: Ein Film über die Körper einer Familie in der emotionalen Schwerelosigkeit. Über Michael (58), den alkoholkranken Vater, der sich wochenlang nicht wäscht. Über seinen Sohn Anton (19), der seinem Körper entsagt, um seinen Träumen näher zu sein. Über die Tochter Linda (19), die ihren Körper entdecken will, um sich das Leben anzueignen. Und über die Jüngste in der Familie, Irene (8), die von den älteren Geschwistern zurückgelassen, darum kämpft die Liebe zum Vater angesichts seines Verfalls nicht zu verlieren. Der Film wurde von der Filmstiftung mit 18.000 Euro gefördert und komplett in NRW produziert. Zita Aretz ist für ihre Rolle in „Die Körper der Astronauten“ als Beste Nachwuchsschauspielerin nominiert worden.
Wann: 15.00 Uhr
Wo: CS 5

"Kokolampy":
Am Anfang war das Ei. Im Nachlass von Menko Schomerus, dem Großonkel des Regisseurs, muss sich ein Ei des legendären Elefantenvogels befunden haben – des letzten lebenden Dinosauriers, ein vermutlich erst im 15. Jahrhundert in Madagaskar ausgestorbener Riesenvogel. Dieses Ei, groß wie eine Melone, ist nach dem Tod des Onkels verschollen, und Hajo Schomerus bricht zu einer Suche auf, die ihn in immer neue Richtungen führt.
Der Dokumentarfilm ist eine Produktion der Kölner busse & halberschmidt Filmproduktion, die sich auch für Verleih und Weltvertrieb verantwortlich zeichnen, in Koproduktion mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel. Die Filmstiftung NRW unterstützte die Produktion mit 130.000 Euro.
Wann: 22.15 Uhr
Wo: CS 8

Das Programm im Überblick unter www.max-ophuels-preis.de

Das 38. Filmfestival Max Ophüls Preis findet vom 23.-29. Januar 2017 in Saarbrücken statt und gehört zu den bedeutendsten Veranstaltungen für den filmischen Nachwuchs in Deutschland.