Grimme Online Award 2013
Acht Webangebote wurden am Freitagabend für ihre herausragende publizistische Qualität im Rahmen einer festlichen Gala im Kölner DOCK.ONE mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme Online Award wurde mit #aufschrei ein Hashtag prämiert. In der Kategorie Spezial schafft es damit erstmals ein Diskurs auf das Siegertreppchen. Die Jury würdigte „eine gesamtgesellschaftlich in aller Breite geführte Diskussion, die im Web mitgezündet wurde, bei Twitter unter dem Hashtag #aufschrei an Dynamik gewann, sämtliche Mediengrenzen übersprang.“
Grimme Online Award für #aufschrei: Nicole von Horst, Anna-Katharina Meßmer, Anne Wizorek und Jasna Strick mit Laudator Jan Hofer © Grimme-Institut / Jens Becker
Die Website „Der Postillon“ wurde sowohl mit dem Jurypreis in der Kategorie Information, als auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Über die Satireseite, auf der Stefan Sichermann täglich aktuelle Nachrichten parodiert, schreibt die Jury: „Die Ironie ist in Gefahr, in der Informationsflut zu ertrinken. Aber ‚Der Postillon‘ hat ihr ein Rettungsboot geschickt.“
Auch das Schweizer „Politnetz“ wurde in der Kategorie Information prämiert. Die eidgenössische Plattform stelle Themen und Entscheidungen des Schweizer Parlaments zur Diskussion, die zwischen Politikern und Bürgern auf Augenhöhe geführt werde.
Drei Preise gab es in der Kategorie Wissen und Bildung:
In ihrem „Soziopod“-Podcast widmen sich Patrick Breitenbach und Nils Köbel mit einer breiten Themenauswahl dem Zwiegespräch über soziologische und philosophische Fragen.
Das Multimedia-Special „Plan B“ der Deutschen Welle porträtiert in fünf europäischen Krisen-Ländern „selbstbewusste junge Menschen“, so die Jury, „die sich nicht aufgeben, konstruktiv mit Arbeitslosigkeit und Geldmangel umgehen und dabei erfolgreich ihren ‚Plan B‘ in die Tat umsetzen.“
Im Rahmen der vierzigminütigen ARTE-Web-Dokumentation „Alma“ schildert eine 26-jährige Gang-Aussteigerin den brutalen Alltag in ihrer Heimat Guatemala und erzählt ihre erschütternde Lebensgeschichte.
In der Kategorie Kultur und Unterhaltung prämierte die Jury den „11FREUNDE Liveticker“, der zwar auch Fußballnews für Kenner, in erster Linie aber klug gemachte Unterhaltung auf höchstem Niveau biete, sogar für Menschen, die sich nicht für Fußball interessierten. Der zweite Gewinner in dieser Kategorie, die „museumsplattform nrw“, sammelt Exponate aus 20 nordrhein-westfälischen Museen erstmals an einem zentralen digitalen Ort.
Neben dem Grimme Online Award wurde auch der „klicksafe Preis für Sicherheit im Internet“ vergeben. In der Kategorie Webangebote erhielten „Netz-gegen-Nazis.de“ und „no-nazi.net“ der Amadeu Antonio Stiftung einen Preis. Ausgewählt wurden die Gewinner von einer Fachjury der Initiative „klicksafe“, einem gemeinsamen Projekt der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM).
Aktuelle Informationen gibt es auf Facebook unter www.facebook.com/grimme.online.award. Fotos von der Preisverleihung stehen unter www.flickr.com/photos/grimmeonlineaward zum Download bereit.