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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsFilmfestival Cannes: Regiepreis für Amat Escalante und Koproduktion „Heli“

Filmfestival Cannes: Regiepreis für Amat Escalante und Koproduktion „Heli“

  • Mexikanischer Regisseur präsentierte Drama am 2. Festivaltag im Wettbewerb
  • „Heli“ von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert
  • Le prix Cannes Soundtrack Award für „Only Lovers Left Alive“
  • 66. Festival de Cannes (15.-26. Mai) endete heute Abend mit der Verleihung der Goldenen Palme

Das 66. Festival de Cannes ging heute Abend mit einer feierlichen Preisverleihung im Grand Théâtre Lumière zu Ende. Die prominent besetzte Jury unter Vorsitz von Steven Spielberg entschied u.a., die internationale Koproduktion „Heli“ des mexikanischen Regisseurs Amat Escalante mit dem Regiepreis auszuzeichnen. Der Film wurde von der Kölner unafilm koproduziert und von der Film- und Medienstiftung NRW unterstützt.

„Gratulation und große Anerkennung für Regisseur Amat Escalante und Produzent Titus Kreyenberg für die Auszeichnung von ‚Heli‘ “, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Und ebenfalls herzliche Glückwünsche an Pandora, deren Filme im Festival auf starke Resonanz stießen. ‚The Congress‘ von Ari Folman und ‚Only Lovers Left Alive‘ von Jim Jarmusch hatten gefeierte Premiere im Festival. Der beeindruckende Soundtrack von ‚Only Lovers Left Alive‘ wurde bereits mit einem Preis bedacht. Wir freuen uns nun auf den Start der Cannes-Filme in Deutschland!“
„Heli“ ist eine mexikanisch-deutsch-niederländische Koproduktion; auf deutscher Seite entstand sie mit Beteiligung der Produktionsfirma unafilm (Titus Kreyenberg) und wurde von der Filmstiftung mit 60.000 Euro unterstützt, ZDF/arte ist als Sender dabei. Der Film von Amat Escalante, der auch das Drehbuch schrieb, beschreibt das Leben einer durchschnittlichen mexikanischen Familie, deren Werte von einer harten und gewalttätigen Realität abhängen. Eine kriminelle Karriere scheint der einfachste Weg zu sein, sich eine sorgenfreie Zukunft aufzubauen. Hauptdarsteller in der internationalen Produktion sind Armado Espitia, Linda González und Juan Edurardo Palacios. „Heli“ wurde bereits am zweiten Tag des Festivals im internationalen Wettbewerb präsentiert.

Amat Escalante ist mexikanischer Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor. 2005 legte er mit "Sangre" seinen ersten eigenen Langspielfilm vor, der ebenfalls auf dem Filmfestival von Cannes, in der Sektion Un Certain Regard, Premiere feierte. In den folgenden Jahren drehte er die Kinofilme "Los Bastardos" und zuletzt "Heli".

 Beste Filmmusik: Le prix Cannes Soundtrack Award für „Only Lovers Left Alive“

Im Wettbewerb lief darüber hinaus die internationale Koproduktion „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch. Bereits gestern Abend wurde bekannt gegeben, das der Le prix Cannes Soundtrack Award für die Beste Filmmusik in diesem Jahr an Jozef van Wissem verliehen wird, der für den Score des Films verantwortlich zeichnet. Der Niederländer ist für seinen minimalistischen Stil bekannt, er hat bereits zwei eigenständige Alben gemeinsam mit Jarmusch produziert.

Mit dem Screening von „Only Lovers Left Alive“ wurde gestern Abend der letzte Wettbewerbsfilm des Festivals präsentiert. Der Film erzählt die Jahrhunderte währende Liebesgeschichte des zutiefst deprimierten, menschenmüden Underground-Musikers Adam und seiner Muse. Jim Jarmuschs Variation des Vampirmythos ist mit Tom Hiddleston, Tilda Swinton, Mia Wasikowska und John Hurt hochkarätig besetzt. Zur Hälfte entstand der Film in NRW, so etwa wurde die Wohnung des Vampirs Adam in den MMC-Studios aufwändig nachgebaut. „Only Lovers Left Alive“ ist eine Produktion der Kölner Pandora Film und Recorded Pictures (GB) in Koproduktion mit Le Pacte (F), Sanderfin (CY) und Degeto Film. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte mit 1,2 Mio. Euro, weitere Mittel kamen von der FFA, dem DFFF und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.

Auf starke Resonanz stieß die Vorführung einer weiteren internationalen Koproduktion von Pandora Film, mit der am 16. Mai die Cannes-Sektion Quinzaine des Réalisateur eröffnet wurde: „Der Kongress“ von Ari Folman basiert auf einem Zukunftsroman von Stanislaw Lem und erzählt von einer Schauspielerin (Robin Wright), die ihre digitalen Eigentumsrechte an einen mächtigen Medienkonzern verkauft, der Filme direkt in die Köpfe der Menschen pflanzen will. An fünf von 20 Drehtagen wurden Szenen in Köln und Dortmund umgesetzt.

Die Goldene Palme, der Hauptpreis des Filmfestivals von Cannes, geht in diesem Jahr an den französischen Film „La vie d’Adèle“ von Abdellatif Kechiche. Insgesamt konkurrierten 20 Filme miteinander im Wettbewerb.

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„Heli“-Regisseur Amat Escalante (Mitte) mit Petra Müller, Geschäftsführerin Filmstiftung NRW, und Produzent Titus Kreyenberg, unafilm beim Presselunch letzte Woche in Cannes /© Kurt Krieger/Filmstiftung NRW