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Berlinale: „Orphea“ in neuer Wettbewerbssektion Encounters

Soeben hat die Berlinale bekannt gegeben, dass der filmstiftungsgeförderte Musikfilm „Orphea“, eine Kooperation zwischen dem deutschen Filmemacher Alexander Kluge und dem philippinischen Filmemacher Khavn Dela Cruz, in die neue Wettbewerbs-Reihe Encounters eingeladen ist. Im Mittelpunkt des Musikfilms steht Lilith Stangenberg als Orphea. Die Kölner Rapid Eye Movies koproduzierte mit Kairos Film. Die Filmstiftung förderte das Projekt mit 70.000 Euro.

Der antike Mythos vom Musiker Orpheus, der seine Geliebte aus der Unterwelt zurückholen will und mit der Macht der Musik den Höllenhund bezwingt, ist älter als 2.000 Jahre. Dem Film liegt die Überlegung zugrunde, dass Orpheus seine Eurydike in allen Wiederholungen dieses Mythos nicht wirklich ans Tageslicht holen konnte, und er riskiert einen Geschlechterwechsel. Vielleicht kann eine Orphea ihren Liebsten tatsächlich aus der Hölle holen.  In Manila, Khavns Heimat, geht Lilith Stangenberg durch eine Hölle. Während sie leidenschaftlich nach ihrem Eurydiko sucht, folgt er ihr bereits auf dem Fuße. Zur gleichen Zeit in Mitteleuropa: Orphea arbeitet „Im Namen der Revolution“ nicht nur für die Befreiung ihres Geliebten sondern für die Wiederkehr aller Toten. Diese Utopie passt genau so zum Silicon Valley heute, wie sie zum Programm der Revolution von 1917 gehörte.

Die 70. Internationalen Filmfestspiele von Berlin finden vom 20. Februar bis zum 1. März 2020 statt.