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Berlinale Series Market: From Film to Series

Eine inhaltliche Brücke zum offiziellen Serienprogramm der Berlinale schlug der virtuelle Berlinale Series Market am 14. Februar mit zwei namhaften Filmemacher:innen, deren jüngste Regiearbeiten beim Festival vertreten sind. Mit Julia Fidel, Head of Berlinale Series, sprachen Lone Scherfig und Daniel Burman u.a. über die unterschiedlichen Arbeits- und Erzählweisen bei Kinofilmen und Serien.

Die dänische Regisseurin und Autorin Scherfig zeichnet in „The Shift“ den Alltag einer leitenden Hebamme und ihrer Kolleg:innen auf der Entbindungsstation eines Krankenhauses in Kopenhagen nach. Dabei wird auch die enorme psychische und physische Belastung deutlich. Neben einer prominenten Besetzung mit u.a. „Kommissarin Lund“ Sofie Gråbøl bietet „The Shift“ (TV2) auch eine hochwertige Bildgestaltung. Dies sei bei TV-Produktionen mittlerweile unerlässlich, findet Scherfig, da sich die Erwartungshaltung des Publikums entsprechend verändert habe. Die erfolgreiche Kino-Regisseurin hätte sich „The Shift“ nach eigener Einschätzung nicht als Spielfilm-Einzelstück vorstellen können. Das serielle Erzählen, das sich am ehesten mit einem Roman vergleichen lasse, böte deutlich mehr Raum für die mitunter unkonventionelle Struktur und Charakterzeichnung in der dänischen Krankenhausserie.

Auch Scherfigs argentinischer Kollege Burman betrachtet Film und Serie als zwei völlig unterschiedliche Welten. In seiner Serie „Iosi, el espía arrepentido“ (Amazon Prime Video) zeichnet er als Creator und Showrunner die Geschichte des jungen Geheimagenten José nach, der in den 1980er Jahren die jüdische Gemeinde in Buenos Aires unterwandert. Ohne sein Wissen leistet er damit Vorarbeit zu zwei verheerenden Terroranschlägen. Deren Drahtzieher versucht er, Jahre später zur Rechenschaft zu ziehen. Laut Burman gehe es bei der Serienerzählung darum, eine deutlich längere Strecke zurückzulegen als beim Spielfilm. Das gelte im Fall von „Iosi, el espía arrepentido“ sowohl für die Dauer der Dreharbeiten als auch für die rund drei Jahrzehnte umfassende Erzählzeit. Um ein derart herausforderndes Projekt bewältigen zu können, sei vor allem eines bei der Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten vor und hinter der Kamera wichtig: vollstes Vertrauen.