Bester fremdsprachiger Film: Drei filmstiftungsgeförderte Filme im Rennen um Oscar-Nominierung
Für die 92. Oscar-Verleihung gehen 93 Ländern mit ihren Filmen ins Oscarrennen um eine Nominierung als bester internationaler Film – darunter 3 filmstiftungsgeförderte internationale Koproduktionen : Italien reicht „Der Verräter“ von Marco Bellochio (Match Factory Productions), Peru „Retablo“ von Alvaro Delgado-Aparicio (Summerhill Lights / heute Catch of the Day Films) und Kolumbien „Monos“ von Alejandro Landes (Pandora Filmproduktion) für eine Nominierung ein. Die Shortlist mit den 10 Kandidaten in der Kategorie International Feature Film wird am 16. Dezember veröffentlicht, die Nominierungsbekanntgabe erfolgt am 13. Januar 2020.
Zu den Filmen:
„Der Verräter“ (Italien)
„The Traitor“ von Regisseur Alejandro Landes ist ein Biopic über Tommaso Buscetta, den ersten hochrangigen italienischen Mafiaboss, der den Schweigeeid der sizilianischen Mafia brach. Seine Zeugenaussage half bei der Verurteilung hunderter Angehöriger der sizilianischen Cosa Nostra in Italien und den USA während der Maxiprozesse in den 80er Jahren. Vor der Kamera standen u.a. Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Candido, Fabrizio Ferracane, Fausto Russo Alesi, Luigi Lo Cascio, Rosario Palazzolo und Filippo Parisi.
„Monos“ (Kolumbien)
Das Drama „Monos“ von Regisseur Alejandro Landes ist eine Produktion von Mutante Cine (UY), No Franja (CO), Campo Cine (AR), Lemming Film (NL) und Snowglobe (DK) und der Kölner Pandora Filmproduktion. Den Weltvertrieb übernimmt Le Pacte (FR). Es spielen Julianne Nicholson, Miguel Angel David Camayo, Julian Giraldo Ruiz und Deiby Alejandro Ruedo. Das Drehbuch schrieb Regisseur Landes zusammen mit Alexis Dos Santos. „Monos“ ist der zweite Spielfilm des Regisseurs Landes und feierte Weltpremiere bei der Berlinale 2019.
„Retablo“ (Peru)
„Retablo“ ist der Debütfilm des peruanischen Regisseurs Alvaro Delgado Aparicio. Er erzählt von dem 14-jährigen Segundo, der mit den Eltern in einem Dorf hoch oben in den Bergen Perus lebt. Sein Vater Noé ist ein angesehener Künstler und Segundos Vorbild. Er fertigt Altarretabel, kunstvoll verzierte Schreine für Kirchen- und Hausaltäre, und führt seinen Sohn in dieses Handwerk ein. Doch ihr enges Verhältnis hat Risse bekommen, denn Noé hütet ein dunkles Geheimnis. Schonungslos und in gesättigten Farben schaut der Film hinter die Fassade einer intakt wirkenden Dorfgemeinschaft, in der patriarchale Regeln und homophobe Ansichten mit unerbittlicher Gewalt durchgesetzt werden. Er entwirft das bildgewaltige Panorama einer Welt, in der ein junger Künstler seinen Platz sucht. Die Hauptrollen spielen Magaly Solier und Amiel Cayo.